- Barzheim (Niedere Schule, reformiert)
- Barzheim (Niedere Schule, Nachtschule, reformiert) (Eindeutige Textstellen markieren)
18.02.1799
Antwort auf die Fragen Des Bürgers Ministers der Künste und Wissenschaften
I. Lokal-Verhältnisse. | ||
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I.1 | Name des Ortes, wo die Schule ist. |
Der Name des Orts wo die Schuhle ist heißt Bartzheim |
I.1.a | Ist es ein Stadt, Flecken, Dorf, Weiler, Hof? |
Es ist ein Dorf |
I.1.b | Ist es eine eigene Gemeinde? Oder zu welcher Gemeinde gehört er? |
Es ist eine eigne Gemeine |
I.1.c | Zu welcher Kirchgemeinde (Agentschaft)? |
Sie gehört zue der Kirchgemeine Thaingen |
I.1.d | In welchem Distrikt? |
Sie gehort zu dern Districkte Thaingen |
I.1.e | In welchen Kanton gehörig? |
Sie gehört zu dem Kanton Schaffhausen |
I.2 | Entfernung der zum Schulbezirk gehörigen Häuser. In Viertelstunden. |
Die zum Schuhlbezirck gehörigen Häuser. |
I.3 | Namen der zum Schulbezirk gehörigen Dörfer, Weiler, Höfe. |
Jn disen Schuhlbezirck gehören keine Dörfer Weiler noch Höfe |
I.3.a | Zu jedem wird die Entfernung vom Schulorte, und |
Also ist die Entfernung derselben |
I.3.b | die Zahl der Schulkinder, die daher kommen, gesetzt. |
Und die Anzahl der Kinder die daher kommen schon Beantwortet |
I.4 | Entfernung der benachbarten Schulen auf eine Stunde im Umkreise. |
Die entfernung der benachbarten Schulen auf eine Stunde im Umkreise |
I.4.a | Ihre Namen. |
Jhre Namen sind dise Thaingen Lohn und Biberen |
I.4.b | Die Entfernung eines jeden. |
Thaingen 1/2 Stunde Lohn eine Gantze Biberen eine Gantze |
II. Unterricht. | ||
II.5 | Was wird in der Schule gelehrt? |
Jn der Schuhle wird Gelehrnt das A B C. Buchstabieren. Lesen im Neuen Testament und etlichen Lese Bücheren. Aufsagen im kleinen und grossen Catechismus. Singen und. Schreiben |
II.6 | Werden die Schulen nur im Winter gehalten? Wie lange? |
Die Schuhle wird gehalten durch den Winter von Martiny Bis in das das Früh-Jahr. Die Nachtschuhle von Martiny bis Liechtmes Die Sommer Schuhle wird von dem Früh-Jahr bis Martiny alle Wochen zwey Tage gehalten |
II.7 | Schulbücher, welche sind eingeführt? |
Schuhl bücher sind eingeführt Erstlich das Nammen Büchlein dan der kleine Catechismus dan der grosse und das Neue Testament und ettliche lese Bücher |
II.8 | Vorschriften, wie wird es mit diesen gehalten? |
Vorschriften sind dise Erstlich das Aa Bb Cc dan ab eb ib darnach Gantze Worter und dan was der Schulmeister ihnen aufgibt ein lied oder ein Spruch oder ein Capittel aus dem Neuen Testament |
II.9 | Wie lange dauert täglich die Schule? |
Die Schuhle dauret Täglich 6. Stunden 3 vor und 3 nach Mitag und dan die Nachtschule durch den Winter 2 Stunden alle Nacht |
II.10 | Sind die Kinder in Klassen geteilt? |
Die Kinder sind nicht in Klassen getheilt |
III. Personal-Verhältnisse. | ||
III.11 | Schullehrer. | |
III.11.a | Wer hat bisher den Schulmeister bestellt? Auf welche Weise? |
||[Seite 2] Den Schuhlmeister hat bisher der Bürger Pfarer Zu Thaingen bestelt auf dise weise, Er hat Jm einen Mann aus aus der Bürgerschaft erwelt. Welcher ordentlich buchstabieren lesen singen und Schreiben konnte |
III.11.b | Wie heißt er? |
Des jzigen Schuhlmeisters Nammen ist Conrad Wintzeler |
III.11.c | Wo ist er her? |
Aus Bartzheim gebürtig |
III.11.d | Wie alt? |
Drey und zwantzig Jahre alt |
III.11.e | Hat er Familie? Wie viele Kinder? |
Er hat k noch keine Familie, und keine kinder |
III.11.f | Wie lang ist er Schullehrer? |
Er ist 2 Jahre Schuhllehrer |
III.11.g | Wo ist er vorher gewesen? Was hatte er vorher für einen Beruf? |
Er ist vorher bey seinen Elteren gewesen um sie ihn ihren Läntlichen Geschaften zu unterstützen. Haltet also die Schule noch bey seinen Elteren in ihrem Hause |
III.11.h | Hat er jetzt noch neben dem Lehramte andere Verrichtungen? Welche? |
Er hat Neben dem Lehramte keinen anderen Beruf oder Verrichtungen |
III.12 | Schulkinder. Wie viele Kinder besuchen überhaupt die Schule? |
Schuhlkinder Besuchen überhaubt die Schuhle im Winter 48. im Sommer 29 |
III.12.a | Im Winter. (Knaben/Mädchen) |
Jm Winter Knaben 13. Madchen 20. Jn der Nachtschuhle Knaben 15 |
III.12.b | Im Sommer. (Knaben/Mädchen) |
Jm Sommer Knaben 10 Madchen 15 |
IV. Ökonomische Verhältnisse. | ||
IV.13 | Schulfonds (Schulstiftung) | |
IV.13.a | Ist dergleichen vorhanden? |
Es ist einer vorhanden |
IV.13.b | Wie stark ist er? |
Er belauft sich auf 400 fl. und ward vor Ongefehr 60 Jahren von dem damaligen Bürger Pfarer Gestiftet worden |
IV.13.c | Woher fließen seine Einkünfte? |
Seine Einkünfte Fließen von Zinsen |
IV.13.d | Ist er etwa mit dem Kirchen- oder Armengut vereinigt? |
Er ist weder mit dem Kirchen noch Armen guth vereiniget |
IV.14 | Schulgeld. Ist eines eingeführt? Welches? |
Schuhlgelt. Es ist eins Eingeführt: Es wird von den Tag und NachtSchühlern nach Vollendetem Unterricht im winter. von Jeglichem Kind 15 xr. gegeben |
IV.15 | Schulhaus. | |
IV.15.a | Dessen Zustand, neu oder baufällig? |
Es ist Keins vorhanden |
IV.15.b | Oder ist nur eine Schulstube da? In welchem Gebäude? |
Auch keine Schuhlstuben |
IV.15.c | Oder erhält der Lehrer, in Ermangelung einer Schulstube Hauszins? Wie viel? |
Der Lehrer erhält in Ermanglung des Schuhlhauses oder der Schuhlstuben auch nicht einen Kreutzer Haus Zins |
IV.15.d | Wer muß für die Schulwohnung sorgen, und selbige im baulichen Stande erhalten? |
Der Lehrer mus auch vür die Schuhlwonung sorgen und selbige im Stand erhalten |
IV.16 | Einkommen des Schullehrers. | |
IV.16.A | An Geld, Getreide, Wein, Holz etc. |
||[Seite 3 ] An gelt Früchten Brod und Holtz |
IV.16.B | Aus welchen Quellen? aus |
Aus disen Quellen |
IV.16.B.a | abgeschaffenen Lehngefällen (Zehnten, Grundzinsen etc.)? |
Nichts |
IV.16.B.b | Schulgeldern? |
Die oben angesetzte 15 xr. Welche von den Tag und Nachtschülern nach vollendetem Unterricht im Winter von dem Zins des Schuhlfonds Entrichtet werden |
IV.16.B.c | Stiftungen? |
Nichts |
IV.16.B.d | Gemeindekassen? |
2 Klafter Holtz |
IV.16.B.e | Kirchengütern? |
1 Mt. Kernen Welcher aber meist in gelt bezahlt worden |
IV.16.B.f | Zusammengelegten Geldern der Hausväter? |
Nichts |
IV.16.B.g | Liegenden Gründen? | |
IV.16.B.h | Fonds? Welchen? (Kapitalien) |
Aus dem S. Agneser amt in Schaffhausen 1 1/2 Mt. Müllen Frucht Aus dem Spithal in Schaffhausen 196 lb. Brod und 5 fl. 12 xr. gelt Dise Spend aus dem Spithal ist Eigentlich nicht für Lehrer sonderen für die Brotlosen im land Bestimmt |
Bemerkungen | ||
Schlussbemerkungen des Schreibers |
Also Hoffe ich der B. Minister der Künste und Wissenschaften Werde leich einsehen wie Schlecht klein und gering das einkommen Eines Schuhllehrers in disem orte sein der doch in Seinem Wichtigen amte Treu und Fleisig Gearbeitet hat und noch Taglich arbeitet |
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Unterschrift |
Also Bescheint 1799 den 18 February |