In dieser Quelle wird folgende Schule erwähnt:
  • Schaffhausen, Collegium Humanitatis, Mathematikklasse (Höhere Schule/Lateinschule, reformiert)

11.03.1799

Beantwortung der Fragen des Bürger Ministers der Künsten und Wißenschafften, des mathematische Lehramt zu Schafhausen betreffend.

I. Lokal-Verhältnisse.
I.1 Name des Ortes, wo die Schule ist.

Da das Gymnasium alhier in der Stadt ist, so habe ich hierauf nichts zu bemerken.

I.1.a Ist es ein Stadt, Flecken, Dorf, Weiler, Hof?
I.1.b Ist es eine eigene Gemeinde? Oder zu welcher Gemeinde gehört er?
I.1.c Zu welcher Kirchgemeinde (Agentschaft)?
I.1.d In welchem Distrikt?
I.1.e In welchen Kanton gehörig?
I.2 Entfernung der zum Schulbezirk gehörigen Häuser. In Viertelstunden.
I.3 Namen der zum Schulbezirk gehörigen Dörfer, Weiler, Höfe.
I.3.a Zu jedem wird die Entfernung vom Schulorte, und
I.3.b die Zahl der Schulkinder, die daher kommen, gesetzt.
I.4 Entfernung der benachbarten Schulen auf eine Stunde im Umkreise.
I.4.a Ihre Namen.
I.4.b Die Entfernung eines jeden.
II. Unterricht.
II.5 Was wird in der Schule gelehrt?

Alhier wo die Mathematik für die allermeisten Stu{di}renden nur Vorbereitungs- und Hilf-Studien sind, ließt der Profeßor als darzu hinreichend: 1. Über die Arithmetik, Geometrie und Trigonometrie nach einer vorgefundenen Übung über Wolffs Auszug der Anfangs- Gründen, und dictirt verschiedene Ergänzungen darzu. Und wenn seine Studenten, welches offt der Fall gewesen, entweder dieses Collegium zum zweytenmahl hören, oder schon Vorher seine Abend-Lectionen über die gleichen Gegenstände schon einmahl gehört haben, so fand er noch übrige Zeit im gleichen Cursus der ein Jahr dauret, von Jenner bis zum Oster-Examen annoch dem 12ten und 13ten Abschnitt von Erxlabiens Anfangsgründen der Naturlehre Von Weltgebäude und der Erde überhaupt und ins besondere mit ihnen abzuhandeln. 2. Um die 2 oder 3 Jahre, wenn er Studenten hat, welche darzu Lust und Fähig-||[Seite 2] keit haben, liest er einen ganzen Curus über Eulers Anleitung zur Algebra, und dictirt die Anwendung derselben auf Geometrie, Trigonometrie und Naturlehre.
Ein einzigesmahl hatte er das besondere Geschik nur einen aber sehr fähigen Studenten zu haben, dem er nebst der Algebra auch noch Unterricht über die Lehre von den Kegelschnitten und deren Anwendung in der Naturlehre gab, nach einem Compendio seines würdigen Lehrers, Profeßors Ypey zu Franeker in Friesland.

II.6 Werden die Schulen nur im Winter gehalten? Wie lange?

Lehrstunden: Als Profeßor war er verpflichtet, wochentlich vier Tage, jedesmahl eine Stunde Lection zu geben; er gab aber deren fünfe; theils damit er das jenige einholen könen, was er wegen Unpaßlichkeit versäumen mußte; theils die Sommer- Vacanz zu verlängern, damit er einige zeit auf dem Land zubringen konnte, um seiner schon seit langen Jahren zerrütteten Gesundheit, wieder ein wenig aufzuhelfen.

II.7 Schulbücher, welche sind eingeführt?
II.8 Vorschriften, wie wird es mit diesen gehalten?
II.9 Wie lange dauert täglich die Schule?

Lehrstunden: Als Profeßor war er verpflichtet, wochentlich vier Tage, jedesmahl eine Stunde Lection zu geben; er gab aber deren fünfe; theils damit er das jenige einholen könen, was er wegen Unpaßlichkeit versäumen mußte; theils die Sommer- Vacanz zu verlängern, damit er einige zeit auf dem Land zubringen konnte, um seiner schon seit langen Jahren zerrütteten Gesundheit, wieder ein wenig aufzuhelfen.

II.10 Sind die Kinder in Klassen geteilt?
III. Personal-Verhältnisse.
III.11 Schullehrer.
III.11.a Wer hat bisher den Schulmeister bestellt? Auf welche Weise?

Der Profeßor der Mathematik wurde wie alle andern Lehrer auf ein dreyfachen vorschlag von dem Schulrath durch den kleinen Rath erwählt.

III.11.b Wie heißt er?

Der Nahme des jezigen ist: Melchior Hurter von Schafhausen.

III.11.c Wo ist er her?
III.11.d Wie alt?

Er ist 64 Jahr alt.

III.11.e Hat er Familie? Wie viele Kinder?

Ledigen Stands.

III.11.f Wie lang ist er Schullehrer?

Hat des Lehramt in der Mathematik erhalten im October 1791.

III.11.g Wo ist er vorher gewesen? Was hatte er vorher für einen Beruf?

War vorher vorher Anno 1748 bis 1778 ||[Seite 3] in Holland, wo er 11 Jahre als Cadet und Secretaire in Militair-diensten stand; wegen Mangel aber von weiterer Beförderung verließ er den Dienst, und begab sich zu Erlernung der mathematischen Wissenschafften auf die Universitaet nach Franeker in Frießland. Von Anno 1766 bis 1778 ist er zu Amsterdam in drey ansehnlichen Häusern als Hauslehrer gewesen. Jn letstgedachtem Jahr kam er ins Vaterland zurück, wo er, um eine etwelche Beschäftigung zu haben, Knaben und Töchtern Unterricht in Verschiedenen Theilen der Mathematik gab. Anno 1780 wurde er zum Artillerie-Hauptmann alhier ernannt, welche Stelle er jez noch bekleidet, obwohl er seines Alters und schwachen Gesundheit wegen, um seine Entlaßung angehalten, aber solche noch nicht erlangt hat. Furner hat er für jez auch noch für die Wittwe seines seligen Bruders das Bauamt zu verrse hen, welches mit vielen Geschäfften Verknüpft ist. Von der Zeit an, daß er Artil. Hptm ward, hat er nicht nur wochentlich auf einen von der Obrigkeit bestimmte Stunde dem Artilleriesten Unterricht in der Geometrie, Trigonometrie, Mechanik und Artillerie–Wißenschafften gegeben, sondern auch noch wochentlich bald zwey bald vier Stunden, so wohl den Artilleristen und ihren Söhnem als andren jungen Bürgern in einem Abend- Collegio in obigen Wissenschafften ge trachtet nüzlch zu seyen.

III.11.h Hat er jetzt noch neben dem Lehramte andere Verrichtungen? Welche?
III.12 Schulkinder. Wie viele Kinder besuchen überhaupt die Schule?

Die Anzahl der Studenten war durchgehends gering, in 4, 5 höchstens 6 bestehend. er gab aber mit Erlaubniß der Bürger Schuhl- Visitatoren auch andern jungen Bürgern den Zutritt zu diesen Lehrstunden.

III.12.a Im Winter. (Knaben/Mädchen)
III.12.b Im Sommer. (Knaben/Mädchen)
IV. Ökonomische Verhältnisse.
IV.13 Schulfonds (Schulstiftung)
IV.13.a Ist dergleichen vorhanden?
IV.13.b Wie stark ist er?
IV.13.c Woher fließen seine Einkünfte?
IV.13.d Ist er etwa mit dem Kirchen- oder Armengut vereinigt?
IV.14 Schulgeld. Ist eines eingeführt? Welches?
IV.15 Schulhaus.
IV.15.a Dessen Zustand, neu oder baufällig?
IV.15.b Oder ist nur eine Schulstube da? In welchem Gebäude?
IV.15.c Oder erhält der Lehrer, in Ermangelung einer Schulstube Hauszins? Wie viel?
IV.15.d Wer muß für die Schulwohnung sorgen, und selbige im baulichen Stande erhalten?
IV.16 Einkommen des Schullehrers.
IV.16.A An Geld, Getreide, Wein, Holz etc.
IV.16.B Aus welchen Quellen? aus
IV.16.B.a abgeschaffenen Lehngefällen (Zehnten, Grundzinsen etc.)?
IV.16.B.b Schulgeldern?
IV.16.B.c Stiftungen?
IV.16.B.d Gemeindekassen?
IV.16.B.e Kirchengütern?
IV.16.B.f Zusammengelegten Geldern der Hausväter?
IV.16.B.g Liegenden Gründen?
IV.16.B.h Fonds? Welchen? (Kapitalien)
Bemerkungen
Schlussbemerkungen des Schreibers
Unterschrift

Schafhausen den 11ten Merz 1799. Melchior Hurter Profeßor der Mathematik.

Fliesstextantworten
Oekonomie

A Sein Gehalt als Professor besteht jährlich in fl. 80 -. baarem geld, und einem Wagen mit Holz.
B Das Geld bekomt er nur dem sogenannten Fonds der Collegii humanitatis, das Holz aus dem Closter. Seine Lehrstunden gab er wie die andern Profeßoren, in seiner Stube.

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