- Dättwil (Niedere Schule, reformiert)
ANTWORTEN
über den Zustand der Schule auf den Dättwylerhooff.
I. Lokal-Verhältnisse. | ||
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I.1 | Name des Ortes, wo die Schule ist. |
Dättwylerhoof ist ein Hoof, der drey Wohnhäüser hatt |
I.1.a | Ist es ein Stadt, Flecken, Dorf, Weiler, Hof? | |
I.1.b | Ist es eine eigene Gemeinde? Oder zu welcher Gemeinde gehört er? |
Jst keine eigene Gemeinde, und gehört auch zu keiner. als anno 1745 dieser Hooff unter die Hände reformierter Bauren gekommen, usrd sich allmählig die Bewohner deßelben vermehrten, besuchten Sie wegen der Nähe den reformierten gottesdienst in Baden, und wurden auch dem Pfarrer daselbst zur Seelsorge übergeben; sie sind aber Burger in Umikon und Birr Canton Argäü. |
I.1.c | Zu welcher Kirchgemeinde (Agentschaft)? |
macht mit den anstoßenden Rüthihoof. Segelhoof, Hochstraßerhoof usw. eine eigene Agentschaft aus. |
I.1.d | In welchem Distrikt? |
BADEN |
I.1.e | In welchen Kanton gehörig? | |
I.2 | Entfernung der zum Schulbezirk gehörigen Häuser. In Viertelstunden. |
Jn einer Entfernung von einer halben Stunde liegt der paritetische Hoof Rüthihoof, deßen reformierte Bewohner ihre Kinder nach dättwylen schicken sollten. |
I.3 | Namen der zum Schulbezirk gehörigen Dörfer, Weiler, Höfe. |
Rüthihooff. |
I.3.a | Zu jedem wird die Entfernung vom Schulorte, und |
Eine halbe Stunde entfernt |
I.3.b | die Zahl der Schulkinder, die daher kommen, gesetzt. |
die Anzahlen der Schulkinder, die daher kommen, belauft sich auf 13. |
I.4 | Entfernung der benachbarten Schulen auf eine Stunde im Umkreise. | |
I.4.a | Ihre Namen. |
Baden. Fißlispach. Rohrdorf. Birmistorff. Mellingen. |
I.4.b | Die Entfernung eines jeden. |
Baden 1/8 Stunde. Fißlispach 1/4. Rohrdorf 1 Stunde, Mellingen 3/4 Stunde und Birmistorf 3/4 St. |
II. Unterricht. | ||
II.5 | Was wird in der Schule gelehrt? |
||[Seite 2] Beten stabieren — lesen — singen — schreiben, auswendig lernen |
II.6 | Werden die Schulen nur im Winter gehalten? Wie lange? |
die Schule wird auch im Somer gehalten alle Samstag — im Winter wird sie gehalten von Martini biß Ostern. |
II.7 | Schulbücher, welche sind eingeführt? |
das gewöhnliche a. b. c buch — der heidelbergische Catechismus — Hübener biblische Historien — das Neüe Testament — Psalmenbuch. |
II.8 | Vorschriften, wie wird es mit diesen gehalten? |
die Haupt vorschrift gehet aus das recht lesen; wegen dem Religionsunterricht: was nothwendig, das der heidelb: Catechismus gelernt werde, denn aber wies mit mehrerer genauigkeit darauf gesehen, daß die Kinder eine getroffene Auswahl Sprüche aus dem St. T. moralischen Jnhalts auswendig lernen auch Psalmen ähnlichen Jnhalts — zur leseübung haben sie neben der bibel Beckers Hülfs und Nothbüchlin, und Pothmanns Sittenbuch sie den christlichen Land. |
II.9 | Wie lange dauert täglich die Schule? |
drey stunde des morgens und zwey Nachmittag. |
II.10 | Sind die Kinder in Klassen geteilt? |
Nein! wegen der geringen Anzahl der Kinder. |
III. Personal-Verhältnisse. | ||
III.11 | Schullehrer. | |
III.11.a | Wer hat bisher den Schulmeister bestellt? Auf welche Weise? |
der Schullehrer wurde biß dahin von dem reformierten Pfarrer in Baden aus den zu dättwyler wohnenden Bauren gewählt, weil ihm leider keine andre Wahl offen stand |
III.11.b | Wie heißt er? |
Jakob Renold |
III.11.c | Wo ist er her? |
Burger zu Brunegg gemeinde Birr, wohnhaft auf dem dättwylerhoof |
III.11.d | Wie alt? |
alt 39 Jahr. |
III.11.e | Hat er Familie? Wie viele Kinder? |
Hatt zwey Mädchen |
III.11.f | Wie lang ist er Schullehrer? |
Jst seit 16 Jahren Schullehrer |
III.11.g | Wo ist er vorher gewesen? Was hatte er vorher für einen Beruf? |
Bearbeitete sein Land. |
III.11.h | Hat er jetzt noch neben dem Lehramte andere Verrichtungen? Welche? |
Besorgt den Landbau. |
III.12 | Schulkinder. Wie viele Kinder besuchen überhaupt die Schule? |
Winter und Sommer beynahe gleich Knaben 15. Mädchen 10. |
III.12.a | Im Winter. (Knaben/Mädchen) | |
III.12.b | Im Sommer. (Knaben/Mädchen) | |
IV. Ökonomische Verhältnisse. | ||
IV.13 | Schulfonds (Schulstiftung) | |
IV.13.a | Ist dergleichen vorhanden? | |
IV.13.b | Wie stark ist er? | |
IV.13.c | Woher fließen seine Einkünfte? |
||[Seite 3] Seine Einkünften floßen biß dato unmittelbar von den ehemahligen ständen Zürich und Bern. |
IV.13.d | Ist er etwa mit dem Kirchen- oder Armengut vereinigt? |
Nein. |
IV.14 | Schulgeld. Ist eines eingeführt? Welches? |
Keins! |
IV.15 | Schulhaus. |
Schulhaus ist keines. |
IV.15.a | Dessen Zustand, neu oder baufällig? | |
IV.15.b | Oder ist nur eine Schulstube da? In welchem Gebäude? |
es ist nur eine Schulstuben, in dem Haus des jedes mahligen Lehrer's, welche zugleich das Wohnzimmer der übrigen Famille ausmacht. |
IV.15.c | Oder erhält der Lehrer, in Ermangelung einer Schulstube Hauszins? Wie viel? |
der lehrer erhaltet keinen Hauszins. |
IV.15.d | Wer muß für die Schulwohnung sorgen, und selbige im baulichen Stande erhalten? |
der lehrer selbst, da es sein Eigenthum ist. |
IV.16 | Einkommen des Schullehrers. | |
IV.16.A | An Geld, Getreide, Wein, Holz etc. |
an Gelt von dem ehemahligen Stand Bern (zu Königsfelden bezogen) gl. 16 bz. 10 |
IV.16.B | Aus welchen Quellen? aus | |
IV.16.B.a | abgeschaffenen Lehngefällen (Zehnten, Grundzinsen etc.)? | |
IV.16.B.b | Schulgeldern? | |
IV.16.B.c | Stiftungen? | |
IV.16.B.d | Gemeindekassen? | |
IV.16.B.e | Kirchengütern? | |
IV.16.B.f | Zusammengelegten Geldern der Hausväter? | |
IV.16.B.g | Liegenden Gründen? | |
IV.16.B.h | Fonds? Welchen? (Kapitalien) | |
Bemerkungen | ||
Schlussbemerkungen des Schreibers |
I. ANMERKUNG |
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Unterschrift |