Reudlen (Transkription Nr. 1402)
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- Reudlen (Niedere Schule, reformiert)
02.03.1799
BERICHT:
An den Minister der Künste und Wißenschaften. über den Zustand der Schule Rüdlen.
I. Lokal-Verhältnisse. | ||
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I.1 | Name des Ortes, wo die Schule ist. |
heißt Rüdlen. |
I.1.a | Ist es ein Stadt, Flecken, Dorf, Weiler, Hof? |
Es ist kein Flecken, kein Dorff, kein Weiler, kein Hof, sonderen eine Beürt. |
I.1.b | Ist es eine eigene Gemeinde? Oder zu welcher Gemeinde gehört er? | |
I.1.c | Zu welcher Kirchgemeinde (Agentschaft)? |
Es gehört zu der Kirchgemein Reichenbach, Agentschaft Reichenbach. |
I.1.d | In welchem Distrikt? |
Zu dem Distrikte Aesche. |
I.1.e | In welchen Kanton gehörig? |
Zu dem Kanton Thun, oder Oberland. |
I.2 | Entfernung der zum Schulbezirk gehörigen Häuser. In Viertelstunden. |
a Sie ligen alle inerhalb der Ersten Viertelstund. |
I.3 | Namen der zum Schulbezirk gehörigen Dörfer, Weiler, Höfe. |
ist die Beürtsame Rüdlen. |
I.3.a | Zu jedem wird die Entfernung vom Schulorte, und |
Die Entfernung aller Häüser ist innerhalb der Ersten stund. Viertelstund |
I.3.b | die Zahl der Schulkinder, die daher kommen, gesetzt. |
Die anzahl der Schulkinder ist 46. |
I.4 | Entfernung der benachbarten Schulen auf eine Stunde im Umkreise. | |
I.4.a | Ihre Namen. |
Auf einer Seite die Schul Reichenbach, gehört zu der Kirchgemein (Agentschaft) Reichenbach, Distrikte Aesche. |
I.4.b | Die Entfernung eines jeden. |
Die Schul Reichenbach, ist entlegen von der Schul Rüdlen {ein} 1/2 Stund. und die Schul Wenge ein 1/2. Stund |
II. Unterricht. | ||
II.5 | Was wird in der Schule gelehrt? |
||[Seite 2] a. Buchstabieren, b. Lesen, c. auswendig lernen, d Schreiben, e. Singen, f. Catechesiert. |
II.6 | Werden die Schulen nur im Winter gehalten? Wie lange? |
a Die Schul wird gehalten, im Winter von Martini biß Ende Merz monats, alle Wochen. 5. Tag. |
II.7 | Schulbücher, welche sind eingeführt? |
a. das A. B. C. oder Namenbüchlein. |
II.8 | Vorschriften, wie wird es mit diesen gehalten? |
a. Verstehet es sich von dem Schreiben, so ist es des Schulmeisters Handschrifft, und Gruners Schreibblätli. |
II.9 | Wie lange dauert täglich die Schule? |
5. Stund |
II.10 | Sind die Kinder in Klassen geteilt? |
Nein. |
III. Personal-Verhältnisse. | ||
III.11 | Schullehrer. | |
III.11.a | Wer hat bisher den Schulmeister bestellt? Auf welche Weise? |
||[Seite 3] Der Pfahrer und der Amtsman: der Pfahrer hat ihn in die Wahl geschlagen, und der Amts{mann} hat ihn Bestätiget |
III.11.b | Wie heißt er? |
Peter Linder. |
III.11.c | Wo ist er her? |
Von Rüdlen, der Kirchgemeine Reichen{bach} |
III.11.d | Wie alt? |
38. Jahr |
III.11.e | Hat er Familie? Wie viele Kinder? |
Hat ein Weib, ein Kind. |
III.11.f | Wie lang ist er Schullehrer? |
seit a. 1779. |
III.11.g | Wo ist er vorher gewesen? Was hatte er vorher für einen Beruf? |
Zu Reüdlen; er ware Hirtenknab. |
III.11.h | Hat er jetzt noch neben dem Lehramte andere Verrichtungen? Welche? |
Hirten Beruff, Feldarbeit. |
III.12 | Schulkinder. Wie viele Kinder besuchen überhaupt die Schule? |
überhaubt 46. pertag Knaben, 11. Mägdlin 12. |
III.12.a | Im Winter. (Knaben/Mädchen) | |
III.12.b | Im Sommer. (Knaben/Mädchen) |
im Somer pertag ohngefer 7. Kinder. |
IV. Ökonomische Verhältnisse. | ||
IV.13 | Schulfonds (Schulstiftung) |
Darüber gibt der Schulmeister von Reichenbach in seinem Bericht Deütliche Antwort. |
IV.13.a | Ist dergleichen vorhanden? | |
IV.13.b | Wie stark ist er? | |
IV.13.c | Woher fließen seine Einkünfte? | |
IV.13.d | Ist er etwa mit dem Kirchen- oder Armengut vereinigt? | |
IV.14 | Schulgeld. Ist eines eingeführt? Welches? |
Ja. Jedes Kind zahlt jährlich 4 bz. |
IV.15 | Schulhaus. | |
IV.15.a | Dessen Zustand, neu oder baufällig? |
Das Haus worin ich Schul halte; ist mein Eigenthum, in zimlich brauchbarem Stand. |
IV.15.b | Oder ist nur eine Schulstube da? In welchem Gebäude? |
Jst in a. beantwortet. |
IV.15.c | Oder erhält der Lehrer, in Ermangelung einer Schulstube Hauszins? Wie viel? |
||[Seite 4] Nichts. |
IV.15.d | Wer muß für die Schulwohnung sorgen, und selbige im baulichen Stande erhalten? |
Jch selbst. |
IV.16 | Einkommen des Schullehrers. | |
IV.16.A | An Geld, Getreide, Wein, Holz etc. |
An Geld, 12. kr. 20. bz. Holz 2. Klaffter; aus dem gemeinen Beürt-Wald. |
IV.16.B | Aus welchen Quellen? aus | |
IV.16.B.a | abgeschaffenen Lehngefällen (Zehnten, Grundzinsen etc.)? | |
IV.16.B.b | Schulgeldern? |
Von jedem Kind 4. bz. also von b. 46. Kindern 7. kr. 9. bz. |
IV.16.B.c | Stiftungen? | |
IV.16.B.d | Gemeindekassen? |
aus dem Beürtsekel 5. kr. 11. bz. |
IV.16.B.e | Kirchengütern? | |
IV.16.B.f | Zusammengelegten Geldern der Hausväter? | |
IV.16.B.g | Liegenden Gründen? | |
IV.16.B.h | Fonds? Welchen? (Kapitalien) | |
Bemerkungen | ||
Schlussbemerkungen des Schreibers |
Anmerkungen. |
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Unterschrift |
Datum den 2.ten Merz 1799. Peter Linder Schulmeister. |