Einsiedeln (Transkription Nr. 2058)
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- Einsiedeln (Höhere Schule/Lateinschule, katholisch)
12.03.1799
Einsiedlen den 12 Mertz 1799.
Freyheit Gleichheit.
Bürger, Minister der Künste und Wißenschaften.
Auf Dero geehrtes, welches Sie Bürger Minister, den Zustand der Schulen betrefend haben ergehen lassen; ertheile ich Jhnen gegenwärtig die Beantwortung der darinn enthaltenen Fragen. Es ist aber zu merken, daß meine Schule keine Real- sondern ProfessorSchule; folglich also beantworte ich nur jene Artikel welche meine Pflichten betrefen.
I. Lokal-Verhältnisse. | ||
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I.1 | Name des Ortes, wo die Schule ist. |
Die Schule wird gehalten auf dem wirklichen Gemeindhause des Distrikts Einsiedlen im Canton Waldstätten; weil Sie aber im ganzen Distrikts die einzige Professor-Schule, ist sie folglich für alle zu diesem Distrikt gehörigen Örter gewiedmet: und also glaube ich, daß hier die Beantwortung der übrigen Fragen die sich auf die Lokal-verhältniße beziehen, unnöthig. |
I.1.a | Ist es ein Stadt, Flecken, Dorf, Weiler, Hof? | |
I.1.b | Ist es eine eigene Gemeinde? Oder zu welcher Gemeinde gehört er? | |
I.1.c | Zu welcher Kirchgemeinde (Agentschaft)? | |
I.1.d | In welchem Distrikt? | |
I.1.e | In welchen Kanton gehörig? | |
I.2 | Entfernung der zum Schulbezirk gehörigen Häuser. In Viertelstunden. | |
I.3 | Namen der zum Schulbezirk gehörigen Dörfer, Weiler, Höfe. | |
I.3.a | Zu jedem wird die Entfernung vom Schulorte, und | |
I.3.b | die Zahl der Schulkinder, die daher kommen, gesetzt. | |
I.4 | Entfernung der benachbarten Schulen auf eine Stunde im Umkreise. | |
I.4.a | Ihre Namen. | |
I.4.b | Die Entfernung eines jeden. | |
II. Unterricht. | ||
II.5 | Was wird in der Schule gelehrt? |
Jn dieser Schule dociert mann sonst bis in die Rhetorica; wirklich aber ist die größte Schule die angehende Syntaxis Major. |
II.6 | Werden die Schulen nur im Winter gehalten? Wie lange? |
Sie dauert Sommer und Winterszeit, von Morgen 7 bis 10 Uhr, und Nachmittag 1 bis 3 Uhr. |
II.7 | Schulbücher, welche sind eingeführt? |
Die Schulbücher seyn: Gramatica Einsidlensis — Cornelius Nepo — Quintus Curtius — Geographia — Historia Ecclesiastica de Zimmermann et Chatechismus Einsidlensis, et Joh: Bapt: Lechner de Arte Arithmetica. |
II.8 | Vorschriften, wie wird es mit diesen gehalten? |
Nebst den andern Studiis werden Sie auch in der Kaligraphie nach den Vorschriften Caroli Josephi Sturmer und in der Ortographie nach den Regeln Heinrici Braun geübet. |
II.9 | Wie lange dauert täglich die Schule? |
Sie dauert Sommer und Winterszeit, von Morgen 7 bis 10 Uhr, und Nachmittag 1 bis 3 Uhr. |
II.10 | Sind die Kinder in Klassen geteilt? | |
III. Personal-Verhältnisse. | ||
III.11 | Schullehrer. | |
III.11.a | Wer hat bisher den Schulmeister bestellt? Auf welche Weise? |
||[Seite 2] Ehemals wurde dieser Professor von dem Pfarrherrn mit Einwilligung des Landes gewählt; itzt wählte mich die verwaltungskammer Durch eine Zuschrift. |
III.11.b | Wie heißt er? |
Mein Name ist Augustin Gyr, alt 22 Jahre, verheürathet, ohne Kinder, von Einsiedlen gebürtig. |
III.11.c | Wo ist er her? | |
III.11.d | Wie alt? | |
III.11.e | Hat er Familie? Wie viele Kinder? | |
III.11.f | Wie lang ist er Schullehrer? |
Schullehrer bin ich ohngefähr 3/4 Jahre. |
III.11.g | Wo ist er vorher gewesen? Was hatte er vorher für einen Beruf? |
Vorhin war ich Secretair Suppleant bey der provisorischen Regierung. |
III.11.h | Hat er jetzt noch neben dem Lehramte andere Verrichtungen? Welche? |
Meine verrichtungen neben dem Lehramte seyn; einige in Den Anfangs-Gründen der Musik zu unterrichten: Auch den Chor mit Music und Coral zu frequentieren. |
III.12 | Schulkinder. Wie viele Kinder besuchen überhaupt die Schule? |
Jn diese Schule kommen wirklich 8 Knaben; Es steigt aber ihre Zahl zuweilen auf 12-15. |
III.12.a | Im Winter. (Knaben/Mädchen) | |
III.12.b | Im Sommer. (Knaben/Mädchen) | |
IV. Ökonomische Verhältnisse. | ||
IV.13 | Schulfonds (Schulstiftung) | |
IV.13.a | Ist dergleichen vorhanden? | |
IV.13.b | Wie stark ist er? | |
IV.13.c | Woher fließen seine Einkünfte? | |
IV.13.d | Ist er etwa mit dem Kirchen- oder Armengut vereinigt? | |
IV.14 | Schulgeld. Ist eines eingeführt? Welches? |
Jst ein bestimmtes alle viertels-Jahre von jedem Knabe 1 Kronen Auch jährlich 1 Klafter Holz. |
IV.15 | Schulhaus. | |
IV.15.a | Dessen Zustand, neu oder baufällig? |
Jst neü, aber nicht zu erheitzen. |
IV.15.b | Oder ist nur eine Schulstube da? In welchem Gebäude? |
Es seyn 3 Schulstuben da. |
IV.15.c | Oder erhält der Lehrer, in Ermangelung einer Schulstube Hauszins? Wie viel? | |
IV.15.d | Wer muß für die Schulwohnung sorgen, und selbige im baulichen Stande erhalten? |
Für die Schulwohnung sorget die bestellte Obrigkeit. |
IV.16 | Einkommen des Schullehrers. | |
IV.16.A | An Geld, Getreide, Wein, Holz etc. |
1. An Geld erhalte ich jahrlich aus dem Gemeinds-Gut von der Municipalitet Kronen 40 |
IV.16.B | Aus welchen Quellen? aus | |
IV.16.B.a | abgeschaffenen Lehngefällen (Zehnten, Grundzinsen etc.)? | |
IV.16.B.b | Schulgeldern? | |
IV.16.B.c | Stiftungen? | |
IV.16.B.d | Gemeindekassen? | |
IV.16.B.e | Kirchengütern? | |
IV.16.B.f | Zusammengelegten Geldern der Hausväter? | |
IV.16.B.g | Liegenden Gründen? | |
IV.16.B.h | Fonds? Welchen? (Kapitalien) | |
Bemerkungen | ||
Schlussbemerkungen des Schreibers |
Sollten Sie hiemit in Beantwortung dieser Fragen einige Fehler bemerken oder muthmaßen, so ersuche ich Sie mich darüber zu berichten der ich nebst Gruß und Hochachtung mich empfehlend geharre |
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Unterschrift |
Dero |