Rüti (Transkription Nr. 62)
|
|
|
|||||||||||||||||||||||||
- Rüti (Niedere Schule, reformiert)
26.02.1799
Fragen über den Zustand der Schulen an jedem Orte / Beantwortung über den Zustand der Schul Reüthy.
I. Lokal-Verhältnisse. | ||
---|---|---|
I.1 | Name des Ortes, wo die Schule ist. |
Schul Reüthi, Distrikt Arbon. |
I.1.a | Ist es ein Stadt, Flecken, Dorf, Weiler, Hof? |
Es ist ein kleines Dorf. |
I.1.b | Ist es eine eigene Gemeinde? Oder zu welcher Gemeinde gehört er? |
Es gehört auf Somery. |
I.1.c | Zu welcher Kirchgemeinde (Agentschaft)? |
Es gehört zur Agentschaft Hemrischweil. |
I.1.d | In welchem Distrikt? |
Schul Reüthi, Distrikt Arbon. |
I.1.e | In welchen Kanton gehörig? |
Zum Kanton gehörig Turgeü. |
I.2 | Entfernung der zum Schulbezirk gehörigen Häuser. In Viertelstunden. |
Des nechsten Umkreises liegen 13 Häüser. Des Umkreises der 2ten liegen 12. Häüser. Jnnerthalb der 3ten eine Mühly. 1. Hof |
I.3 | Namen der zum Schulbezirk gehörigen Dörfer, Weiler, Höfe. |
Es sind Sandbräity, Kräien, ein Hof genannt Hub, Hölzly. Das schon bemelte ort heißt Radmühly. |
I.3.a | Zu jedem wird die Entfernung vom Schulorte, und |
Jn einer Viertelstunde belauft man die orte Sandbräity, Kräien, Hub, Hölzli. 1/2 Viert Radmühly. 5. M: entfernt daher besuchen 18. Kinder die Schul. |
I.3.b | die Zahl der Schulkinder, die daher kommen, gesetzt. | |
I.4 | Entfernung der benachbarten Schulen auf eine Stunde im Umkreise. |
Es sind in unser Gemeine 10. Schulen eingeführt. |
I.4.a | Ihre Namen. |
Amrischweil, Hemrischweil, Mühlebach, Oberaach, Hefenhofen. |
I.4.b | Die Entfernung eines jeden. |
||[Seite 2] Amrischweil. 1/2 Viertelstund, Hemrischweil 1. Viertelst: gegen Mor: Mühlebach 1. Viertel gegen Mittag, Oberaach 1 1/2 .Viertelst: gegen Abend Hefenhofen 1 1/2. Viertelst: gegen Mitern: |
II. Unterricht. | ||
II.5 | Was wird in der Schule gelehrt? |
Buchstabiern leßen Singen Rechnen auch vor dem Unterricht werden Gebäter verricht und ein Capitel gelesen. |
II.6 | Werden die Schulen nur im Winter gehalten? Wie lange? |
Wegen aufgebung andern Schulen, und minderjährigen Kinder, ist sie bis dahin ff Jm Somer stärker. |
II.7 | Schulbücher, welche sind eingeführt? |
Daß so genante Namenbüchlein, Fragstüklein, Zürcher Lehrmeister, Zeügnuß Psalm Buch, Testament, Schul u. haus Büchlein Worin enthalten schöne Gebetter. U. Psalmme |
II.8 | Vorschriften, wie wird es mit diesen gehalten? |
Die Schreibt er, auch müßen die auswendig schreiben welche mehr Einleüchtung haben und da u. dort aus einem Buch |
II.9 | Wie lange dauert täglich die Schule? |
Vor und Nachmittag 7. Stund |
II.10 | Sind die Kinder in Klassen geteilt? |
Nein. |
III. Personal-Verhältnisse. | ||
III.11 | Schullehrer. | |
III.11.a | Wer hat bisher den Schulmeister bestellt? Auf welche Weise? |
Daß stuhnd bey EE. Gemeind und von dem Bürger Pfarrer musste er Examanirt werden: |
III.11.b | Wie heißt er? |
||[Seite 3] Johannes Schadegg. |
III.11.c | Wo ist er her? |
Aus dem Dorf gebürtig. |
III.11.d | Wie alt? |
beynahe 23. Jahr. |
III.11.e | Hat er Familie? Wie viele Kinder? |
Er ist Ledigen Stands. |
III.11.f | Wie lang ist er Schullehrer? |
Seyt leztern Martini |
III.11.g | Wo ist er vorher gewesen? Was hatte er vorher für einen Beruf? |
Er hat vorher bey einem Man im Dorf geweben daß war sein Beruf, sein Brod unter den Femden zusuchen |
III.11.h | Hat er jetzt noch neben dem Lehramte andere Verrichtungen? Welche? |
Sein Verrichtungen sind, sich bestreben vollkommner zu werden, was zu seinem Ammt gehört |
III.12 | Schulkinder. Wie viele Kinder besuchen überhaupt die Schule? |
Es besuchen sie überhaupt 30. Kinder |
III.12.a | Im Winter. (Knaben/Mädchen) |
Gerade jezt besuchen Knaben die Schule |
III.12.b | Im Sommer. (Knaben/Mädchen) |
Da kann er nichts bestimts melden. |
IV. Ökonomische Verhältnisse. | ||
IV.13 | Schulfonds (Schulstiftung) | |
IV.13.a | Ist dergleichen vorhanden? |
Nein. |
IV.13.b | Wie stark ist er? |
Nichts. |
IV.13.c | Woher fließen seine Einkünfte? |
Es Wann ein Bürger mehrer mehrers im Besiz hat, so fließen seine Einkünfte alle Wochen aus dem Beütel deß Bürgers. |
IV.13.d | Ist er etwa mit dem Kirchen- oder Armengut vereinigt? |
||[Seite 4] Es befinden sich 9. Kinder die aus dem so genannten Armengut unterrichtet werden. |
IV.14 | Schulgeld. Ist eines eingeführt? Welches? |
Solches ist im C. schon gemelt. |
IV.15 | Schulhaus. | |
IV.15.a | Dessen Zustand, neu oder baufällig? |
Baufellig, aber sonst ein Plaz der nicht schöner zuwünschen; all ungescholten. |
IV.15.b | Oder ist nur eine Schulstube da? In welchem Gebäude? |
Jn der gewöhnlichen Stube. |
IV.15.c | Oder erhält der Lehrer, in Ermangelung einer Schulstube Hauszins? Wie viel? |
Nichts, es ist sein Eigenthum. |
IV.15.d | Wer muß für die Schulwohnung sorgen, und selbige im baulichen Stande erhalten? |
Der Lehrer selbst. |
IV.16 | Einkommen des Schullehrers. | |
IV.16.A | An Geld, Getreide, Wein, Holz etc. | |
IV.16.B | Aus welchen Quellen? aus | |
IV.16.B.a | abgeschaffenen Lehngefällen (Zehnten, Grundzinsen etc.)? |
Von diesem allem zieht der Lehrer nichts. |
IV.16.B.b | Schulgeldern? | |
IV.16.B.c | Stiftungen? | |
IV.16.B.d | Gemeindekassen? | |
IV.16.B.e | Kirchengütern? | |
IV.16.B.f | Zusammengelegten Geldern der Hausväter? | |
IV.16.B.g | Liegenden Gründen? | |
IV.16.B.h | Fonds? Welchen? (Kapitalien) | |
Bemerkungen | ||
Schlussbemerkungen des Schreibers |
||[Seite 5] Jndem Sie die gütige Erlaubnuß gegeben, noch Anmerkung zu beyfügen. O so! will ich durch meine geringfügige Persohn mit allen Freüden Zwar durch gar geringe Wißenschaft, meine Wünsche u. begierden vortragen; Wann es schon die Anfangs Gründe sind. |
|
Unterschrift |
Kanton Turgeü Reüthi den 26. Hornung. 1799. Unterthänigster Freünd. Johanes Schadegg Schlmstr |