Au und Roopel (Transkription Nr. 884)

Schulort: Au und Roopel
Konfession des Orts: katholisch
Signatur der Quelle: BAR B0 1000/1483, Nr. 1463, fol. 421-422
Standort: Bundesarchiv Bern
Kanton 1799: Thurgau
Distrikt 1799: Tobel
Agentschaft 1799: Fischingen (Abt)
Kirchgemeinde 1799: Au
Ort/Herrschaft 1750: Gemeine Herrschaft Thurgau
Kanton 2015: Thurgau
Gemeinde 2015: Fischingen
In dieser Quelle wird folgende Schule erwähnt:
  • Au und Roopel (Niedere Schule, Normalschule, katholisch)

19.02.1799

Tabellarische beantwortung der Fragen über den Zustand der Schule Auw

I. Lokal-Verhältnisse.
I.1 Name des Ortes, wo die Schule ist.

Auw und Roppel wechßelweise

I.1.a Ist es ein Stadt, Flecken, Dorf, Weiler, Hof?

diese Oerter bestehen aus zerstreüten Häüßern der Pfarre Auw

I.1.b Ist es eine eigene Gemeinde? Oder zu welcher Gemeinde gehört er?

die Pfarre Auw welche aus Lauter auf bergen zerstreüten Hausern besteht ist eine eigne Gemeine

I.1.c Zu welcher Kirchgemeinde (Agentschaft)?

desgleichen eine eigne Kirchen Gemeine ganz Katholischer Religion und Agentschaft

I.1.d In welchem Distrikt?

zum Districkt Tobell

I.1.e In welchen Kanton gehörig?

zum Kanton Thurgäü

I.2 Entfernung der zum Schulbezirk gehörigen Häuser. In Viertelstunden.

* Der Schulbezirck wird in zwey Gebirge abgetheilt das ausere Gebirge hat inerhalb der nächsten viertelstund 28
der zweyten 12
der driten keine
das inere Gebirge hat inerhalb der nächsten viertelstund 17
der zweyten 11
der dritten 8 häüser **

I.3 Namen der zum Schulbezirk gehörigen Dörfer, Weiler, Höfe.
I.3.a Zu jedem wird die Entfernung vom Schulorte, und

das ausere und inere Gebirg oder Aubarchi
das ausere Gebirg hat zum Schulort Roppel das inere Gebirg hat zum Schulort Auw;
die Entfernung der Häüser dieser Gebirge die Alle ihre eigne Namen haben, ist wie Numero. 2

I.3.b die Zahl der Schulkinder, die daher kommen, gesetzt.

auf Roppel Kommen in der entfernung der 1ten vt: Stund 28
der zweyten 32
Jn die Auw kommen der 1ten v.st: 18 der 2ten 14 der 3ten 8

I.4 Entfernung der benachbarten Schulen auf eine Stunde im Umkreise.
I.4.a Ihre Namen.

Gegen morgen Fischingen Kanton thurgäü Gawil K: Säntis Gegen mittag Müllerüti Kant: Säntis Gegen Abend Sternnenberg K: Zürich Gegen miternacht Schurten Tusnang Oberwangen

I.4.b Die Entfernung eines jeden.

||[Seite 2] Fischingen ist von der Auw entfernt 1/2 stunde die übrigen Alle eine und darüber; doch ist zu mercken das aus 76 häüßern der pfarre Auw nur etwa 4 oder 5 in der Entfernung einer halben Stunde von Fischingen sind die übrigen sind 3/4 bis 7/4 Stunden und darüber von der Schule Fischingen entfernt Eß läßt sich also keine vereinigung der Auer Schule mit irgent einer anderen dencken

II. Unterricht.
II.5 Was wird in der Schule gelehrt?

Leßen Schreiben Kachißmus
Anmerckung — der Kechismus wird zwar ausschlieslich vom B: pfarrer erklärt doch aber in der Schule als eine leße üebung gebraucht und auswendig gelehret weil Ohne dießes der pfarrer unmöglich der Jugent den Religionsundericht beybringen könnte Besonders in diesen gebirgen wo er sie nur an sontägen selten siehet zudem lernen fast Ale nur lesen damit sie den Katechis. und andachts bücher lesen können der Katechis: könnte Also unmöglich Ohne nachteil des Religions undericht Aus der Liste der schuol bücher gestrichen werden

II.6 Werden die Schulen nur im Winter gehalten? Wie lange?

Jm früöling werden die Schulen durch 16 wochen nacheinander und zwar zu Roppel durch 8 und in der Auw durch 8 wochen gehalten

II.7 Schulbücher, welche sind eingeführt?

die S: gallischen Normalbüchger und der Kostanzische Katechismus

II.8 Vorschriften, wie wird es mit diesen gehalten?

Gestochene Normalvorschriften bey welchen stufen weis je nachden Grundstrichen verfahren wird

II.9 Wie lange dauert täglich die Schule?

Täglich 4 stude vormitag

II.10 Sind die Kinder in Klassen geteilt?

* die Kinder sind in folgente 5 Klassen eingeteilt
1te Classe Buchstaben kennen a teütsche b lateinische c geschriebene
2te Classe Buochstabieren.
3te Classe Silabieren
4te Classe Lesen a getrucktes b geschriebenes c lateinisches
5te Classe Schreiben.
das rechnen kan aus mangel des schuol fonts nicht eingeführt werden **

III. Personal-Verhältnisse.
III.11 Schullehrer.
III.11.a Wer hat bisher den Schulmeister bestellt? Auf welche Weise?

vom B. Abt zu Fischingen durch freye ernennung

III.11.b Wie heißt er?

Jldephons brunschweiler

III.11.c Wo ist er her?

aus der Auw

III.11.d Wie alt?

||[Seite 3] Jst 26 Jahr alt

III.11.e Hat er Familie? Wie viele Kinder?

Jst verheüratet hat ein Kind

III.11.f Wie lang ist er Schullehrer?
III.11.g Wo ist er vorher gewesen? Was hatte er vorher für einen Beruf?

war imer in der Auw versah den mesmerdienst

III.11.h Hat er jetzt noch neben dem Lehramte andere Verrichtungen? Welche?

Agent

III.12 Schulkinder. Wie viele Kinder besuchen überhaupt die Schule?

überhaubt 100 Kinder

III.12.a Im Winter. (Knaben/Mädchen)

Jm ende des winters 40 Knaben 12 Machden 28

III.12.b Im Sommer. (Knaben/Mädchen)

Jm Anfange des sommers 60 Knaben 20 Machten 40

IV. Ökonomische Verhältnisse.
IV.13 Schulfonds (Schulstiftung)
IV.13.a Ist dergleichen vorhanden?

Ja.

IV.13.b Wie stark ist er?

480 Gulden Kapital

IV.13.c Woher fließen seine Einkünfte?

den Privat leüten der Pfare Auw andern benachbahrten

IV.13.d Ist er etwa mit dem Kirchen- oder Armengut vereinigt?

Nein

IV.14 Schulgeld. Ist eines eingeführt? Welches?
IV.15 Schulhaus.
IV.15.a Dessen Zustand, neu oder baufällig?

Neü Klein besteht aus 2 Stockwercken das obere ist für den Pfarrer bestimbt hat zwey zimmer das undere für die Für früölings Schul und Gemeind versammlungen wie auch für Kinderlehren an sonn und feyertagen ist auf den Grund des klosters Fischingen gebaut auf umkösten der Pfare Auw gebaut

IV.15.b Oder ist nur eine Schulstube da? In welchem Gebäude?

eine Schul Stube im 1ten Stockwerck das Schul haus ist unbewohnt

IV.15.c Oder erhält der Lehrer, in Ermangelung einer Schulstube Hauszins? Wie viel?
IV.15.d Wer muß für die Schulwohnung sorgen, und selbige im baulichen Stande erhalten?
IV.16 Einkommen des Schullehrers.

in der Auw 8 zu Roppel wegen entfernung 12-20 fl.

IV.16.A An Geld, Getreide, Wein, Holz etc.

Alles Gelt sonst nichts

IV.16.B Aus welchen Quellen? aus

von dem Schuol Kapital Zins

IV.16.B.a abgeschaffenen Lehngefällen (Zehnten, Grundzinsen etc.)?
IV.16.B.b Schulgeldern?
IV.16.B.c Stiftungen?
IV.16.B.d Gemeindekassen?
IV.16.B.e Kirchengütern?
IV.16.B.f Zusammengelegten Geldern der Hausväter?
IV.16.B.g Liegenden Gründen?
IV.16.B.h Fonds? Welchen? (Kapitalien)
Bemerkungen
Schlussbemerkungen des Schreibers

die übrigen fragen vallen von selbst weg

Unterschrift

Auw den 19 Hornung 1799 B: Agent Brunschwiller schullehrer

Zitierempfehlung: