Gümligen (Transkription Nr. 1093)
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- Gümligen (Niedere Schule, reformiert)
Nachricht
Über den Zustand der Schule zu Gümligen
I. Lokal-Verhältnisse. | ||
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I.1 | Name des Ortes, wo die Schule ist. |
Jn Gümligen. |
I.1.a | Ist es ein Stadt, Flecken, Dorf, Weiler, Hof? |
Ein dorf. |
I.1.b | Ist es eine eigene Gemeinde? Oder zu welcher Gemeinde gehört er? |
Zu der Gemein Mury |
I.1.c | Zu welcher Kirchgemeinde (Agentschaft)? |
der Kirchen Gemein und agäntschaft Muri |
I.1.d | In welchem Distrikt? |
zu dem distrikte Bern |
I.1.e | In welchen Kanton gehörig? | |
I.2 | Entfernung der zum Schulbezirk gehörigen Häuser. In Viertelstunden. |
Jnnerthalb des ganzen Umkreißes einer Viertelstunde Befind sich 30. Hauser |
I.3 | Namen der zum Schulbezirk gehörigen Dörfer, Weiler, Höfe. | |
I.3.a | Zu jedem wird die Entfernung vom Schulorte, und | |
I.3.b | die Zahl der Schulkinder, die daher kommen, gesetzt. |
||[Seite 2] Das dorf Gümligen Hat gegenwärtig nicht mehr als 25. Schulkinder |
I.4 | Entfernung der benachbarten Schulen auf eine Stunde im Umkreise. | |
I.4.a | Ihre Namen. |
||[Seite 3] 1. Mury diese Schule ist ohngefärd ein Halbe Stund von der hiesigen |
I.4.b | Die Entfernung eines jeden. | |
II. Unterricht. | ||
II.5 | Was wird in der Schule gelehrt? |
die Kinder Lehrnen fertig Buchstabieren und läsen Hernach werden Psalmmen samt dem Catehismo auswendig Gelehrnt Man Lernt sie auch geschryebenes läßen und Schreiben, gibt jhnen underricht im singen und in den anfangs Gründen der Religyon |
II.6 | Werden die Schulen nur im Winter gehalten? Wie lange? |
||[Seite 4] Die Winter Schule fan fangt gewohnlich auf Martiny an und Währet Bis auff Maria verkündigung |
II.7 | Schulbücher, welche sind eingeführt? |
Der Heidelbärgische Catechismo, das alte und neüe Testament Zum underricht in der Religyon wird gebrucht der so genante ganting |
II.8 | Vorschriften, wie wird es mit diesen gehalten? |
Es Werden keine Besondere vorschriften gehalten Man Schreibt erstlich den Kinderen {vor} 2.tens müßen sie etwas abschreiben 3.tens selbsten etwas schreiben |
II.9 | Wie lange dauert täglich die Schule? |
||[Seite 5] Morgens von 8. biß auf 11. Uhr. Nachmitdags Von. 1. biß auf 3. Uhr |
II.10 | Sind die Kinder in Klassen geteilt? |
Nein |
III. Personal-Verhältnisse. | ||
III.11 | Schullehrer. | |
III.11.a | Wer hat bisher den Schulmeister bestellt? Auf welche Weise? |
Bein Verledigung der Schule im Jahr Wurde mir eine nachricht Ertheilt. um diese stelle Zu erwerben. mich im Examen einzufinden so Wurde ich mit anderen in Gegenwart deß damaligen Pfarers und der samtlichen vorgesetzten Examiniert die Stelle Wurde mir von den obigen Zugesprochen. und ich Wurde von dem damaligen Venner in dieser Stelle Bestätiget. |
III.11.b | Wie heißt er? |
||[Seite 6] Rudolf Matter |
III.11.c | Wo ist er her? |
Von Kölicken |
III.11.d | Wie alt? |
fünf und fünfzig Jahre |
III.11.e | Hat er Familie? Wie viele Kinder? |
Ja. die 2.te. Ehe verheüratet Von beiden Ehen Neün kinder, hiervon noch Zweü. im underhalt. |
III.11.f | Wie lang ist er Schullehrer? |
an seinem geburts ort Zehen Jahr, und Hier Neün Jahr, hiemit 19. Jahr |
III.11.g | Wo ist er vorher gewesen? Was hatte er vorher für einen Beruf? |
jn Kölicken an seinem Geburts ort |
III.11.h | Hat er jetzt noch neben dem Lehramte andere Verrichtungen? Welche? |
Nein keine. |
III.12 | Schulkinder. Wie viele Kinder besuchen überhaupt die Schule? | |
III.12.a | Im Winter. (Knaben/Mädchen) |
||[Seite 7] Knaben 25. Mägtlein 16. gägenwärtig. |
III.12.b | Im Sommer. (Knaben/Mädchen) |
Jst die anzahl um etwas kleiner oder minder |
IV. Ökonomische Verhältnisse. | ||
IV.13 | Schulfonds (Schulstiftung) | |
IV.13.a | Ist dergleichen vorhanden? |
Nein. es ist der Schule nichts vergabet worden. der Schulmeister wirt aus dem Kirchen guth Bezahlt. außert was die Zusamen gelegten Gelter der Hausväter Betrift, von welchen der schulmeister von Mury Meldung Thun wird |
IV.13.b | Wie stark ist er? | |
IV.13.c | Woher fließen seine Einkünfte? | |
IV.13.d | Ist er etwa mit dem Kirchen- oder Armengut vereinigt? | |
IV.14 | Schulgeld. Ist eines eingeführt? Welches? |
||[Seite 8] Nein |
IV.15 | Schulhaus. | |
IV.15.a | Dessen Zustand, neu oder baufällig? |
daß Schulhaus be Stehet nebst der schul Stuben. keine andere Wohn Stuben. als nur Ein sehr kleines schlaffkämmerlin. und ist gar Baufellig |
IV.15.b | Oder ist nur eine Schulstube da? In welchem Gebäude? | |
IV.15.c | Oder erhält der Lehrer, in Ermangelung einer Schulstube Hauszins? Wie viel? | |
IV.15.d | Wer muß für die Schulwohnung sorgen, und selbige im baulichen Stande erhalten? |
Das Baufällige und fählerhafte wirt gemeiniglich durch durch die vorgesezten besichtiget und die Repparazion von dem Kirchen guth Bezahlt |
IV.16 | Einkommen des Schullehrers. | |
IV.16.A | An Geld, Getreide, Wein, Holz etc. |
||[Seite 9] An gält Vier und zwanzig Kronen für die winter, und Zwo Kronen Zehen Bazen für die Sommer Schule, |
IV.16.B | Aus welchen Quellen? aus | |
IV.16.B.a | abgeschaffenen Lehngefällen (Zehnten, Grundzinsen etc.)? |
Neün Mäs dinkel |
IV.16.B.b | Schulgeldern? |
Nichts |
IV.16.B.c | Stiftungen? | |
IV.16.B.d | Gemeindekassen? |
Nichts. |
IV.16.B.e | Kirchengütern? |
||[Seite 10] Vierzehen Kronen Zehen bazen |
IV.16.B.f | Zusammengelegten Geldern der Hausväter? |
Zwölf Kronen Zehen Bazen |
IV.16.B.g | Liegenden Gründen? |
Ein Gärtlein welches sehr wenig abträgt |
IV.16.B.h | Fonds? Welchen? (Kapitalien) | |
Bemerkungen | ||
Schlussbemerkungen des Schreibers | ||
Unterschrift |
Solches Bezeügent Rudolf Matter Schulmeister in Gümligen |