St. Josefen (Transkription Nr. 1166)
|
|
|
|||||||||||||||||||||||||
- St. Josefen (Niedere Schule, katholisch)
20.02.1799
ANTWORTEN
über die Fragen des Zustandes, der Schule in St. Josephen.
I. Lokal-Verhältnisse. | ||
---|---|---|
I.1 | Name des Ortes, wo die Schule ist. |
Der Ort wo die Schule ist, heißt das Dörflein St. Josephen, nächst bey der Kirche. |
I.1.a | Ist es ein Stadt, Flecken, Dorf, Weiler, Hof? |
Es ist ein Dörflein von 9 Häußern. |
I.1.b | Ist es eine eigene Gemeinde? Oder zu welcher Gemeinde gehört er? |
Es ist eine eigne Gemeine. |
I.1.c | Zu welcher Kirchgemeinde (Agentschaft)? |
Es gehört zur Kirchengemeine St. Josephen, Gaiserwald, Agentschaft dieses Orts. |
I.1.d | In welchem Distrikt? |
Distrikt Goßau. |
I.1.e | In welchen Kanton gehörig? |
Kanton Sentis. |
I.2 | Entfernung der zum Schulbezirk gehörigen Häuser. In Viertelstunden. |
Die entfernnung der zum Schulbezirke gehörigen Häußer sind: Jm Unkreise einer Viertelstunde 72. der zweyten 14. der dritten 6 Häußer. |
I.3 | Namen der zum Schulbezirk gehörigen Dörfer, Weiler, Höfe. |
Nämen die zum Schulbezirke gehören, auch die Entfernnung jedes Orts, b die anzahl der Schulkinder, und die dazu fähende. |
I.3.a | Zu jedem wird die Entfernung vom Schulorte, und | |
I.3.b | die Zahl der Schulkinder, die daher kommen, gesetzt. | |
I.4 | Entfernung der benachbarten Schulen auf eine Stunde im Umkreise. | |
I.4.a | Ihre Namen. |
||[Seite 2] Benachbarte Schulen sind: |
I.4.b | Die Entfernung eines jeden. | |
II. Unterricht. | ||
II.5 | Was wird in der Schule gelehrt? |
Jn der Schule wird gelehrt: Lesen gedruktes, und geschriebnes — Schreiben — Rechnen — auch Religions-Unterricht. |
II.6 | Werden die Schulen nur im Winter gehalten? Wie lange? |
Die Schule wird gehalten vom 11ten Wintermonat, bis Ende Aprils |
II.7 | Schulbücher, welche sind eingeführt? |
Schulbücher sind: das sogennannte St. Gallische Namen Büchlein — Katechismus — Evangelien — und auch zur lesung verschiedene taugliche Bücher. |
II.8 | Vorschriften, wie wird es mit diesen gehalten? |
Vorschriften bestunden aus 1/4 und 1/2 Bögen darinn enthält einige Verse, aus dem alten, oder neuen Bundes. |
II.9 | Wie lange dauert täglich die Schule? |
Die Schule dauert täglich 4 1/2 Stunde. |
II.10 | Sind die Kinder in Klassen geteilt? |
Schüler sind in keine Klaße eingetheilt. |
III. Personal-Verhältnisse. | ||
III.11 | Schullehrer. | |
III.11.a | Wer hat bisher den Schulmeister bestellt? Auf welche Weise? |
Den Schullehrer hat bestelt: Officialis von St. Gallen. bis anno 1797. Von da haben mich die Gemeinds-Hausväter an der jährlichen Gemeinds Versamlung, und seithero bestättet. |
III.11.b | Wie heißt er? |
Joseph Graf. |
III.11.c | Wo ist er her? |
Von St. Josephen. |
III.11.d | Wie alt? |
30 Jahr alt. |
III.11.e | Hat er Familie? Wie viele Kinder? |
Ein Kind, und ein junge Frau. |
III.11.f | Wie lang ist er Schullehrer? |
Schullehrer 14. Jahre. |
III.11.g | Wo ist er vorher gewesen? Was hatte er vorher für einen Beruf? |
Vorher ware ich Gehilfe meines Vaters Selig der damals Schullehrer gewesen ist. |
III.11.h | Hat er jetzt noch neben dem Lehramte andere Verrichtungen? Welche? |
||[Seite 3] Neben dem Lehramte habe ich in der Kirche zu verrichten: Vorbethen — Vorsingen — Religions-Unterrichte und Aufsicht über die Kinder. |
III.12 | Schulkinder. Wie viele Kinder besuchen überhaupt die Schule? |
Kinder besuchen die Schule mehrtheils von 30. bis 50. nachdem die Witterung ist. |
III.12.a | Im Winter. (Knaben/Mädchen) |
Jm Winter — alzeit mehr Knaben, als Mädchen. |
III.12.b | Im Sommer. (Knaben/Mädchen) |
Jm Sommer ist keine Schule. |
IV. Ökonomische Verhältnisse. | ||
IV.13 | Schulfonds (Schulstiftung) | |
IV.13.a | Ist dergleichen vorhanden? |
Es ist eine gestiftete Schule. |
IV.13.b | Wie stark ist er? | |
IV.13.c | Woher fließen seine Einkünfte? | |
IV.13.d | Ist er etwa mit dem Kirchen- oder Armengut vereinigt? | |
IV.14 | Schulgeld. Ist eines eingeführt? Welches? |
Schulgeld ist keines eingeführt. |
IV.15 | Schulhaus. |
Schulhaus ist keines, die Schule wird in meinem Hause gehalten, und ohne Zins. |
IV.15.a | Dessen Zustand, neu oder baufällig? | |
IV.15.b | Oder ist nur eine Schulstube da? In welchem Gebäude? |
Schulhaus ist keines, die Schule wird in meinem Hause gehalten, und ohne Zins. |
IV.15.c | Oder erhält der Lehrer, in Ermangelung einer Schulstube Hauszins? Wie viel? | |
IV.15.d | Wer muß für die Schulwohnung sorgen, und selbige im baulichen Stande erhalten? | |
IV.16 | Einkommen des Schullehrers. | |
IV.16.A | An Geld, Getreide, Wein, Holz etc. |
An Geld vierzig Gulden, welches ich jährlich von geistlichen Fiscalis zu st. Gallen empfangen habe. |
IV.16.B | Aus welchen Quellen? aus | |
IV.16.B.a | abgeschaffenen Lehngefällen (Zehnten, Grundzinsen etc.)? | |
IV.16.B.b | Schulgeldern? | |
IV.16.B.c | Stiftungen? | |
IV.16.B.d | Gemeindekassen? | |
IV.16.B.e | Kirchengütern? | |
IV.16.B.f | Zusammengelegten Geldern der Hausväter? |
Es ist dieses Kapitalien von den Hausvätern zusamen gelegt worden nämlich 1000. Gulden — 40 davon hat ein jewilliger Schullehrer (wie gemelt) bekommen. 5. seind zur Schule Engelburg, seit vor ungefähr 28 Jahren. Vom Officialis zu St. Gallen bestimmt worden. Die übrige 5 fl. haben Selbe verwendet, (weis nicht) dieses Kapitalien ware Ehmals unter den Händen der Gemeinds-Richtern, So nach und nach unter der Herrn-Gewalt, welches sie gwalthätiger Weise zugezogen haben, verwandelt — Ehnder, und bevor, ein hiesiger Schullehrer unter das Herren-Joch gekomen ist, hate er 50 Gulden jährlich. einkommen. |
IV.16.B.g | Liegenden Gründen? | |
IV.16.B.h | Fonds? Welchen? (Kapitalien) |
Es ist dieses Kapitalien von den Hausvätern zusamen gelegt worden nämlich 1000. Gulden — 40 davon hat ein jewilliger Schullehrer (wie gemelt) bekommen. 5. seind zur Schule Engelburg, seit vor ungefähr 28 Jahren. Vom Officialis zu St. Gallen bestimmt worden. Die übrige 5 fl. haben Selbe verwendet, (weis nicht) dieses Kapitalien ware Ehmals unter den Händen der Gemeinds-Richtern, So nach und nach unter der Herrn-Gewalt, welches sie gwalthätiger Weise zugezogen haben, verwandelt — Ehnder, und bevor, ein hiesiger Schullehrer unter das Herren-Joch gekomen ist, hate er 50 Gulden jährlich. einkommen. |
Bemerkungen | ||
Schlussbemerkungen des Schreibers | ||
Unterschrift |
Republikanischer Gruß. |