Hemberg, Schwanzbrugg (Transkription Nr. 1182)

Schulorte: Hemberg, Schwanzbrugg
Konfession der Orte: gemischt konfessionell
Signatur der Quelle: BAR B0 1000/1483, Nr. 1458, fol. 301-302v
Standort: Bundesarchiv Bern
Kanton 1799: Säntis
Distrikt 1799: Lichtensteig
Agentschaft 1799: Hemberg
Kirchgemeinde 1799: Hemberg
Ort/Herrschaft 1750: Fürstabtei St. Gallen
Kanton 2015: St. Gallen
Gemeinde 2015: Hemberg
In dieser Quelle werden folgende 2 Schulen erwähnt:

Antwort über die Fragen, von dem Zustand der Katholischen Schul Hemberg

I. Lokal-Verhältnisse.
I.1 Name des Ortes, wo die Schule ist.
I.1.a Ist es ein Stadt, Flecken, Dorf, Weiler, Hof?

Jm Dorf Hemberg; u. an einem Hof Schwanzbrug

I.1.b Ist es eine eigene Gemeinde? Oder zu welcher Gemeinde gehört er?

Es ist die Gemein Hemberg

I.1.c Zu welcher Kirchgemeinde (Agentschaft)?

Auch die Kirchen Gemein Hemberg: Agent hat man Unserer Gemein noch keinen gegeben

I.1.d In welchem Distrikt?

Zum Distrikt Liechtensteig

I.1.e In welchen Kanton gehörig?

Jm Kanton Säntis.

I.2 Entfernung der zum Schulbezirk gehörigen Häuser. In Viertelstunden.

Zur Schul Hemberg: Da liegen in der nächsten Viertel Stunde (mit inbegrif dennen im Dorf) 17 Häuser: Jnnerthalb der 2ten Viertelstunde liegen Häuser Fünfe: Jnnerthalb der 3ten Viertel Stunde liegen 4 Hauser
Jn der Schul Schwanzbrug, liegen in der 1sten Viertelstunde 4 Häuser (Daß Haus wo Schule darin gehalten wird ist nicht mit ein begriefen) Jnerthalb der 2ten Viertelstunde liegen 7 Häuser Jnerthalb der Dritten Viertelstunde liegen 14 Häuser

I.3 Namen der zum Schulbezirk gehörigen Dörfer, Weiler, Höfe.

Da die Häuser in der Gemein herum zerstreüt liegen, u. also weder Dörfer, noch Weiler etc. können genent werden, sondern fast daß jedle Heimath sein besondern Nammen hate; so wird der Minister es mir nicht in Uebel nehmen wan ich Jhme stattdessen, nur die Nämme der Heimathen ansetze — und zwar erstens zur Schul Hemberg gehörte daß Dorf, wo indessen 6 Schulkinder die Schulbesuchen: Halden, Rüthi, Eggle, darvon 5 Kinder die Schul besuchen, Bad, Dreyegle, Ober u. Unteregg, u. der Untere Hemberg Von dieser Keine Kinder die Schulbesuchen; Diese alle liegen in der ersten Viertel Stund
||[Seite 2] Der Booden, die Vorderfuchslöchern, u. Wald von diesen 6 Kinder die Schulbesuchen; Diese liegen in der 2ten Viertelstund — Die Hintere Fuchslöchern, die Braunau, von diesen 5 Kinder die Schul besuchen, — Diese liegen in der 3ten Viertelstund

Zur Schulschwanz brug, gehört die Neckarschwende, Reyn, Buchen; von diesen 5 Kinder die Schulbesuchen, Liegen in der ersten Viertelstunde, Die Ober u. Unterlank, Löchle, u. Sedenleg, von diesen 9 Kinder die Schulbesuchen liegen in der 2ten Viertelstund.
Die Baronegg, Krumis, Ambühl, Wies, Tobel u. Weyerwies Zweyern u. Bommen, von diesen 8 Kinder die Schul besuchen, liegen in der 3ten Viertel Stunde.

I.3.a Zu jedem wird die Entfernung vom Schulorte, und
I.3.b die Zahl der Schulkinder, die daher kommen, gesetzt.
I.4 Entfernung der benachbarten Schulen auf eine Stunde im Umkreise.
I.4.a Ihre Namen.

Die Evangelische Schul Hemberg,
Die Katholische u. Evangelische Schul St: Peterzell Cirka 3 Viertel Stund entfernt

I.4.b Die Entfernung eines jeden.
II. Unterricht.
II.5 Was wird in der Schule gelehrt?

Lesen, Schreiben, Rechnen, auch werden ihnen die Religionsgründe vorgetragen

II.6 Werden die Schulen nur im Winter gehalten? Wie lange?

Zur Frühling u. Herbst Zeit jedesmal 6 volle Wochen

II.7 Schulbücher, welche sind eingeführt?

Die St: Gallische Normal

II.8 Vorschriften, wie wird es mit diesen gehalten?

Gestochene u. vom Schullehrer eigene

II.9 Wie lange dauert täglich die Schule?

Vormittag von 8. bis 11 Uhr Nachmittag vo 1 bis 4 Uhr

II.10 Sind die Kinder in Klassen geteilt?

in Drey, Buchstabenkenner, Buchstabierenden; Lesende Schreibende u. Rechnende
||[Seite 3] Da in unserer Gemein 2 Schulen sind: als nehmlich die im Dorf Hemberg, u. die zu Schwanzbrug, so ist danoch diesmal nur ein Schullehrer, der die Schul an beyden Orten hält: Nehmlich Vormittag auf dem Hemberg; Nachmittag bey der Schwanz brug: Die Kinder gehen allso vom Hemberg mit dem Lehrer zur Schwanzbrug u. jene herentgegen auf dem Hemberg in die Schul.

III. Personal-Verhältnisse.
III.11 Schullehrer.
III.11.a Wer hat bisher den Schulmeister bestellt? Auf welche Weise?

Die Gemein bestellt den Schulmeister, mit Aprobation des Officiums von St: Gallen

III.11.b Wie heißt er?

Joseph Joachim Bücheler

III.11.c Wo ist er her?

vom Ort Hemberg

III.11.d Wie alt?

allbereit 30 Jahr alt

III.11.e Hat er Familie? Wie viele Kinder?

eine Frau u. 3 Kinder, für einstweilen

III.11.f Wie lang ist er Schullehrer?

11 Jahr ist er Schullehrer

III.11.g Wo ist er vorher gewesen? Was hatte er vorher für einen Beruf?

Bey seinen Aeltern: Außert dem, Was an Andern Orten für seinen Unterricht sich aufgehalten hat.

III.11.h Hat er jetzt noch neben dem Lehramte andere Verrichtungen? Welche?

Den Meßmer u. Organisten Dienst

III.12 Schulkinder. Wie viele Kinder besuchen überhaupt die Schule?

Jn der Schul Hemberg besuchen uberhaupt 20 bis 22: u. in der Schul Harzenmo Schwanzbrug 24 Kinder die Schul
Es könten in beyden Schulen noch mehrere Kinder selbe besuchen
Jm Frühling u. Herbst Zeit, wird die Schul albereit gleich viel besucht: Auch ist es so mit den Knaben u. Mädchen.

III.12.a Im Winter. (Knaben/Mädchen)
III.12.b Im Sommer. (Knaben/Mädchen)
IV. Ökonomische Verhältnisse.
IV.13 Schulfonds (Schulstiftung)
IV.13.a Ist dergleichen vorhanden?

der Schulfond ist auf dem Hemberg fl. 280

IV.13.b Wie stark ist er?

Jn der Schul Schwanzbrug fl. 200

IV.13.c Woher fließen seine Einkünfte?

Seine Einkünften fließen von den Stiftungen

IV.13.d Ist er etwa mit dem Kirchen- oder Armengut vereinigt?

Dieße ist eine eigene Stiftung

IV.14 Schulgeld. Ist eines eingeführt? Welches?

Schulgeld ist keines eingeführt.

IV.15 Schulhaus.
IV.15.a Dessen Zustand, neu oder baufällig?

||[Seite 4] Schul Haus ist in beyden Schulen keines
Es hat allzeit Gute Leüte gegeben die, die Schule hineingelaßen haben

IV.15.b Oder ist nur eine Schulstube da? In welchem Gebäude?
IV.15.c Oder erhält der Lehrer, in Ermangelung einer Schulstube Hauszins? Wie viel?
IV.15.d Wer muß für die Schulwohnung sorgen, und selbige im baulichen Stande erhalten?
IV.16 Einkommen des Schullehrers.
IV.16.A An Geld, Getreide, Wein, Holz etc.

An Geld so lang die Schul Dauret zur Wochen fl. 2 — u. Dieses aus den Zinßen und dem Fond. sonsten hat der Schullehrer nichts, u. bekomt auch keine Verehrungen

IV.16.B Aus welchen Quellen? aus
IV.16.B.a abgeschaffenen Lehngefällen (Zehnten, Grundzinsen etc.)?
IV.16.B.b Schulgeldern?
IV.16.B.c Stiftungen?
IV.16.B.d Gemeindekassen?
IV.16.B.e Kirchengütern?
IV.16.B.f Zusammengelegten Geldern der Hausväter?
IV.16.B.g Liegenden Gründen?
IV.16.B.h Fonds? Welchen? (Kapitalien)

An Geld so lang die Schul Dauret zur Wochen fl. 2 — u. Dieses aus den Zinßen und dem Fond. sonsten hat der Schullehrer nichts, u. bekomt auch keine Verehrungen

Bemerkungen
Schlussbemerkungen des Schreibers
Unterschrift

Dieses ist der Zustand der Katholischen Schul Hemberg
Hemberg den 25ten Februar 1799. Vom Schulmeister Joseph Joachim Bücheler

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