Rotenbaum (Transkription Nr. 1378)

Schulort Rotenbaum
Konfession des Orts: Reformiert
Signatur der Quelle: BAR B0 1000/1483, Nr. 1431. fol. 193-194v
Standort: Bundesarchiv Bern
Kanton 1799: Bern
Distrikt 1799: Burgdorf
Agentschaft 1799:
Kirchgemeinde 1799: Heimiswil
Ort/Herrschaft 1750: Bern
Kanton 2015: Bern
Gemeinde 2015: Heimiswil
In dieser Quelle wird folgende Schule erwähnt:
  • Rotenbaum (Niedere Schule, reformiert)
02.03.1799

BEANTWORTUNG.
Der Fragen über den Zustand der Schul zu Rothenbaum.

I. Lokal-Verhältnisse.
I.1Name des Ortes, wo die Schule ist.

Rothenbaum.

I.1.aIst es ein Stadt, Flecken, Dorf, Weiler, Hof?

Weiler.

I.1.bIst es eine eigene Gemeinde? Oder zu welcher Gemeinde gehört er?

Nein, er gehört zu

I.1.cZu welcher Kirchgemeinde (Agentschaft)?

Heimiswyl.

I.1.dIn welchem Distrikt?

Burgdorf.

I.1.eIn welchen Kanton gehörig?

Bern.

I.2Entfernung der zum Schulbezirk gehörigen Häuser. In Viertelstunden.

Jnnerthalb deß Umkreises der nächsten Viertelstund ligen 26 Häüser.
Jnnerthalb der zweiten ligen 19 Häüser.
Jnnerthalb der dritten ligen 8 Häüser.

I.3Namen der zum Schulbezirk gehörigen Dörfer, Weiler, Höfe.

Rothenbaum ein Weiler ligt im Umkreis der nächsten Viertelstunde, daher komen 21 Kinder.
Hinder und vorder Dreyen, ein Weiler in der gleichen Entfernung von da kommen: 8 Kinder.
Zeitlistahl, ein Hoof in dem nemlichen Kreis daher kommt: 1 Kind.
Huble ein Hoof, in gleicher Ferne, von da kommen 2 Kinder.
Rinderbach ein Hoof, ligt in dem zweyten Umkreis daher kommen 3 Kinder.
Garneüel ein Hoof, in eben dieser Ferne von da kommen 9 Kinder.
Heimischmatt ein Hoof in der gleichen Entfernung daher kommen 3 Kinder. ||[Seite 2] Hirseck ein Hoof, auch im zweyten Umkreis, daher kommen 4 Kinder.
Eich ein Hoof, ligt in dem dritten Umkreis, von da kommt 1 Kind.
Scheür ein Hoof, in der gleichen Entfernung, daher kommen 2. Kinder.

I.3.aZu jedem wird die Entfernung vom Schulorte, und
I.3.bdie Zahl der Schulkinder, die daher kommen, gesetzt.
I.4Entfernung der benachbarten Schulen auf eine Stunde im Umkreise.
I.4.aIhre Namen.

Außert den zweyen Schulen, Dorf und Berg, in der Gemeind Heimiswyl, deren jede drey viertel Stund entfernt ligt ist
Äügsteren, in der Gemeind Rüxau, entfernt drey Viertelstund.
Affoltern eine Gemeind, ist entfernt drey Viertelstund.

I.4.bDie Entfernung eines jeden.
II.10Sind die Kinder in Klassen geteilt?

||[Seite 3] Es sind solche die Buchstabieren, Lesen, Außwendig lernen, Schreiben und Rechnen.

II. Unterricht.
II.5Was wird in der Schule gelehrt?

Lesen, Außwendig, Schreiben, Rechnen, und Music.

II.6Werden die Schulen nur im Winter gehalten? Wie lange?

Jm Winter vom 1sten Montag deß Wintermonats, bis 1 sten Montag nach Maria Verkündigung, ausgenommen die Wienachtwochen. Jm Sommer von Ostern bis zu Anfang der Winterschul alle Samstag, außert dreyen in den Haupt-Arbeiten

II.7Schulbücher, welche sind eingeführt?

Die Bibel, Hübners Biblische Historie, der Heidelbergische Catechismus, Psalmen, und Lavaters Gebetter für Kinder.

II.8Vorschriften, wie wird es mit diesen gehalten?

Wenn Vorschriften Schulordnung anzeigen soll, so dienet zur Antwort, daß überhaupt die Oberkeitliche so viel es sich thun läßt befolget wird, sonst ist die Eintheilung der Stunden von dem Pfarrer vorgeschrieben. Zielen aber Vorschriften auf das Vorschreiben den Kindern, so geschiehet solches von dem Schulmeister selbst.

II.9Wie lange dauert täglich die Schule?

Vormittags von 8 bis 11, und Nachmittags von 1 bis 3 Uhr

III. Personal-Verhältnisse.
III.11Schullehrer.
III.11.aWer hat bisher den Schulmeister bestellt? Auf welche Weise?

Auf Vorschlag deß Pfarrers, und gutheißen der Vorgesezten, ward er von dem Amtsmann bestetiget.

III.11.bWie heißt er?

Bendicht Äbi.

III.11.cWo ist er her?

von Heimiswyl.

III.11.dWie alt?

37 Jahr alt.

III.11.eHat er Familie? Wie viele Kinder?

1 Kind.

III.11.fWie lang ist er Schullehrer?

17 Jahr.

III.11.gWo ist er vorher gewesen? Was hatte er vorher für einen Beruf?

Er war nirgends angestelt, verrichtete Landarbeit.

III.11.hHat er jetzt noch neben dem Lehramte andere Verrichtungen? Welche?

Landarbeit.

III.12Schulkinder. Wie viele Kinder besuchen überhaupt die Schule?

Schulkinder sind 54. auf der Liste.

III.12.aIm Winter. (Knaben/Mädchen)

Knaben 20. Mädchen 14.

III.12.bIm Sommer. (Knaben/Mädchen)

Knaben 12. Mädchen 8.

IV. Ökonomische Verhältnisse.
IV.13Schulfonds (Schulstiftung)
IV.13.aIst dergleichen vorhanden?

Hat Antheil an dem Schulgut zu Heimiswyl.

IV.13.bWie stark ist er?

Samt dem Kirchengut 6500 lb.

IV.13.cWoher fließen seine Einkünfte?

Von Vergabungen her.

IV.13.dIst er etwa mit dem Kirchen- oder Armengut vereinigt?

Mit dem Kirchengut.

IV.14Schulgeld. Ist eines eingeführt? Welches?

Es wird den Kindern am Examen zur Ermunterung ihres Fleißes, von 2 bis 6 Kreüzer ausgetheilt.

IV.15Schulhaus.
IV.15.aDessen Zustand, neu oder baufällig?

||[Seite 4] Mittelmäßigen Alters.

IV.15.bOder ist nur eine Schulstube da? In welchem Gebäude?

Es enthält eine Behausung, darinn der Schulmeister vorzüglich um einen zu bestimmenden Zins zu wohnen das Recht hat, und eine Schulstube, die all Zeit der Schul muß gestattet werden.

IV.15.cOder erhält der Lehrer, in Ermangelung einer Schulstube Hauszins? Wie viel?

Dem Particular, dem es angehört, muß all Jährlich für die Schulstube kr. 2 Zins entrichtet werden.

IV.15.dWer muß für die Schulwohnung sorgen, und selbige im baulichen Stande erhalten?

Der Particular, außert wanns neü muß erbauen werden, soll die Gemeind mit Holz, Fuhrungen, und Arbeit helfen.

IV.16Einkommen des Schullehrers.
IV.16.AAn Geld, Getreide, Wein, Holz etc.

An Geld 24 kr., diß ist die ganze Besoldung.

IV.16.BAus welchen Quellen? aus

Aus dem Zins vom Schulgut so weit er sich erstrekt, das noch ermanglende, wird durch Anlagen von den Haus Vättern erhoben.

IV.16.B.aabgeschaffenen Lehngefällen (Zehnten, Grundzinsen etc.)?
IV.16.B.bSchulgeldern?
IV.16.B.cStiftungen?
IV.16.B.dGemeindekassen?
IV.16.B.eKirchengütern?
IV.16.B.fZusammengelegten Geldern der Hausväter?

Aus dem Zins vom Schulgut so weit er sich erstrekt, das noch ermanglende, wird durch Anlagen von den Haus Vättern erhoben.

IV.16.B.gLiegenden Gründen?
IV.16.B.hFonds? Welchen? (Kapitalien)
Bemerkungen
Schlussbemerkungen des Schreibers

Anmerkung.
Hier sind alle Hööfe beschrieben, so zu dieser Schul gehören, es wiederfahrt aber bisweylen daß die entferntesten Kinder, wann sie eine nähere Schul haben in der Gemeind, sie selbige besuchen. Auch wird diese Schul von 7 Kindern besucht, die nicht in der Zahl der 54. begriffen sind, 6 kommen aus der Gemeind Affoltern, und 1 aus der Gemeind Weiningen.

Unterschrift

Geben den 2tn Merzens 1799. — von Bendicht Aebi
Schulmeister zu Rothenbaum in der Gemeind Heimiswyl.

Zitierempfehlung: