Meiringen (Transkription Nr. 1610)

Schulort Meiringen
Konfession des Orts: Reformiert
Signatur der Quelle: BAR B0 1000/1483, Nr. 1455, fol. 279-282v
Standort: Bundesarchiv Bern
Kanton 1799: Oberland
Distrikt 1799: Oberhasli
Agentschaft 1799:
Kirchgemeinde 1799: Hasliberg
Ort/Herrschaft 1750: Bern
Kanton 2015: Bern
Gemeinde 2015: Meiringen
In dieser Quelle wird folgende Schule erwähnt:
  • Meiringen (Niedere Schule, reformiert)
28.02.1799

MEIN Des Unterschriebenen, BEANTWORTUNG. über den Zustand dieser Schule.

I. Lokal-Verhältnisse.
I.1Name des Ortes, wo die Schule ist.

Meyringen.

I.1.aIst es ein Stadt, Flecken, Dorf, Weiler, Hof?

ein Dorff.

I.1.bIst es eine eigene Gemeinde? Oder zu welcher Gemeinde gehört er?

macht mit denen übrigen dörfren, die unten, dem Schul bezirk, vermeldet werden, eine Gemeine, oder Päürt aus.

I.1.cZu welcher Kirchgemeinde (Agentschaft)?

gehört zu der Kirchgemeind Haßli im Weyßland.

I.1.dIn welchem Distrikt?

Distrikt Oberhaßli

I.1.eIn welchen Kanton gehörig?

Kanton Oberland.

I.2Entfernung der zum Schulbezirk gehörigen Häuser. In Viertelstunden.

jnnerthalb des Umkreises der nechsten Viertelstund Liegen 100. Häüßer
der zweiten 27. Häußer
der driten 20. Häußer
der Vierten 11. Häüßer
der Finften und Sechsten 12. Häußer
Suma 170. Heüßer

I.3Namen der zum Schulbezirk gehörigen Dörfer, Weiler, Höfe.

||[Seite 2] Die Namen der zum Schulbezirk geherigen Dörfer, sind,
Meyringen. jnnerthalb einer Viertelstund und komen von daselbst. 96. Kinder
Unterstein. gleichfahls jnnerthalb einer Viertelstund, komen 30. Kinder
Oberstein. eine Viertelstund, komen 8. Kinder
Ejsenbolgen. eine Viertelstund, komen. 20. Kinder
Haußen. ein Halbe stund komen 26. Kinder
Huphäni und Prasti eine Halbe stund, komen. 6. Kinder
Weyllerli. und Bergschwendi drey Viertel stund, komen 7. Kinder
Unterhayd und Unterbach, daß erstere 1 Stund, daß Leztere 1 1/2. Stund, komen 5. Kinder

I.3.aZu jedem wird die Entfernung vom Schulorte, und
I.3.bdie Zahl der Schulkinder, die daher kommen, gesetzt.
I.4Entfernung der benachbarten Schulen auf eine Stunde im Umkreise.
I.4.aIhre Namen.

Entfernung der benachbarten Schulen ||[Seite 3] Willigen. ein Halbe stund.
Geißholz. drey Viertel stund.
Hohfluh. eine Stund
Golderen. deßgleichen
Reüte. deito
Grund. deito
Zaun. deito.

I.4.bDie Entfernung eines jeden.
II.10Sind die Kinder in Klassen geteilt?

sind in drey Klaßen eingetheilt

II. Unterricht.
II.5Was wird in der Schule gelehrt?

Denen Anfängeren, anleitung im Buchstabieren, — im Lesen; und aus wendig-Lehrnung des Heydelbergischen Catechißmus. — Pfarrer Gantings Unterweisungs-Buch, in der Christlichen Religion. Zum Singen die Coral-Musig aus Lobwaßers Psallmen, so von Sulzberger sind. Tranzponiert worden. Unterweisungen in denen anfangsgründen der Christlichen Religion; nach anleitung des Heydelbergischen Catechißmus, und Hübners Kinderbibel. für das Schreiben und Rechnen, habe Wochentlich den Samstag bestimt, wo denen so Lust darzu haben, anleitung gegeben wird. die Woche durch sie dan zu Hause, nach denen gemachten Vorschriften Lehrnen.

II.6Werden die Schulen nur im Winter gehalten? Wie lange?

||[Seite 4] Die Schulen werden im Winter gehalten. Vom Martini biß Ostern. — doch den Sommer hindurch Wöchentlich ein Tag.

II.7Schulbücher, welche sind eingeführt?

Neü Testament.
Hübners Kinder bibel.
Heydelbergesche Catechißmus.
Gantings Unterweisungs Buch.
Lobwaßers Pßallmen.

II.8Vorschriften, wie wird es mit diesen gehalten?

wegen denen Vorschriften, ist in den 5ten Saz berichet.

II.9Wie lange dauert täglich die Schule?

Täglich 4. Stund.

III. Personal-Verhältnisse.
III.11Schullehrer.
III.11.aWer hat bisher den Schulmeister bestellt? Auf welche Weise?

Der Pfarrer, oder Religions Lehrer und der ehmahlige Oberkeitliche Amptsman, welche Bestellung Vor der ehmahligen Erbarkeit Vor sich gegangen ist.

III.11.bWie heißt er?

||[Seite 5] Jakob Oth.

III.11.cWo ist er her?

Von Steim.

III.11.dWie alt?

ist 35. Jahr alt

III.11.eHat er Familie? Wie viele Kinder?

ein weib, und 3. ohnerzogene Kinder

III.11.fWie lang ist er Schullehrer?

seit Anno 1786. hiemit 13. Jahr.

III.11.gWo ist er vorher gewesen? Was hatte er vorher für einen Beruf?

Zu Stein. — dem Vater in der Hutmacher Profeßion behilflich.

III.11.hHat er jetzt noch neben dem Lehramte andere Verrichtungen? Welche?

die Land Arbeit.

III.12Schulkinder. Wie viele Kinder besuchen überhaupt die Schule?
III.12.aIm Winter. (Knaben/Mädchen)

Überhaupt, im Winter,
ohngefahr 86 Knaben
100. Mädchen
Summa 186.

III.12.bIm Sommer. (Knaben/Mädchen)

im Somer nur wehnige.

IV. Ökonomische Verhältnisse.
IV.13Schulfonds (Schulstiftung)
IV.13.aIst dergleichen vorhanden?

weiß von keinen.

IV.13.bWie stark ist er?
IV.13.cWoher fließen seine Einkünfte?

aus dem Schulgut (heist Schulsekel) bestehet in Fruchtbaren Capitalien wovon der Jährliche Zins etwan 110. kr. beträgt.

IV.13.dIst er etwa mit dem Kirchen- oder Armengut vereinigt?

ist weder mit dem Kirchen- noch Armengut vereinigt.

IV.14Schulgeld. Ist eines eingeführt? Welches?

denen Kindern wird Jährlich an der Schul- EXAMEN, aus dem Kirchengut, ein kleines geltli entrichet

IV.15Schulhaus.
IV.15.aDessen Zustand, neu oder baufällig?

||[Seite 6] ist Anno 1722. erbauen, Zwaar nur mit Laden Wänden aufgefeührt. bestehet in einer Schul stuben, und einem Kämerli daran.
Anno 1797. hat die Gemeind Meyringen, Mir aus gutem willen, ein Stubeli an die Schul stuben, erbauen Laßen.

IV.15.bOder ist nur eine Schulstube da? In welchem Gebäude?
IV.15.cOder erhält der Lehrer, in Ermangelung einer Schulstube Hauszins? Wie viel?

Hauszinß Mus ich bezahlen. wegen bewohnung des Schulhaußes, und einem Bizli Garten, Jährlich 2. kr.

IV.15.dWer muß für die Schulwohnung sorgen, und selbige im baulichen Stande erhalten?

Peurt Meyringen. sorget für die Schulwohnung.

IV.16Einkommen des Schullehrers.
IV.16.AAn Geld, Getreide, Wein, Holz etc.

an Geld. — 30. Cronen 15. bz. die Cronen zu 25 bazen gerechnet.
Holz, wird mir in Gemeind Waldungen zu hauen Verwilliget. nah bedürftniß,

IV.16.BAus welchen Quellen? aus

Aus dem Schulsekel 16 kr. 15. bz.
Von der Gemeind Meyringen. 11. kr.
aus dem Landschaftlichen Vermögen 3 kr.
Summa 30 kr. 15. bz.

IV.16.B.aabgeschaffenen Lehngefällen (Zehnten, Grundzinsen etc.)?
IV.16.B.bSchulgeldern?
IV.16.B.cStiftungen?
IV.16.B.dGemeindekassen?
IV.16.B.eKirchengütern?
IV.16.B.fZusammengelegten Geldern der Hausväter?
IV.16.B.gLiegenden Gründen?
IV.16.B.hFonds? Welchen? (Kapitalien)
Bemerkungen
Schlussbemerkungen des Schreibers
Unterschrift

Bescheint den 28ten Hornung Anno 1799. Jakob Oth.

Zitierempfehlung: