Othmarsingen (Transkription Nr. 1988)

Schulort: Othmarsingen
Konfession des Orts: reformiert
Signatur der Quelle: BAR B0 1000/1483, Nr. 1423, fol. 247-248
Standort: Bundesarchiv Bern
Kanton 1799: Aargau
Distrikt 1799: Lenzburg
Agentschaft 1799: Othmarsingen
Kirchgemeinde 1799: Ammerswil, Lenzburg
Ort/Herrschaft 1750: Bern
Kanton 2015: Aargau
Gemeinde 2015: Othmarsingen
In dieser Quelle werden folgende 3 Schulen erwähnt:

16.02.1799

Schule zu Othmarsingen.

I. Lokal-Verhältnisse.
I.1 Name des Ortes, wo die Schule ist.
I.1.a Ist es ein Stadt, Flecken, Dorf, Weiler, Hof?
I.1.b Ist es eine eigene Gemeinde? Oder zu welcher Gemeinde gehört er?
I.1.c Zu welcher Kirchgemeinde (Agentschaft)?
I.1.d In welchem Distrikt?
I.1.e In welchen Kanton gehörig?
I.2 Entfernung der zum Schulbezirk gehörigen Häuser. In Viertelstunden.
I.3 Namen der zum Schulbezirk gehörigen Dörfer, Weiler, Höfe.
I.3.a Zu jedem wird die Entfernung vom Schulorte, und
I.3.b die Zahl der Schulkinder, die daher kommen, gesetzt.
I.4 Entfernung der benachbarten Schulen auf eine Stunde im Umkreise.
I.4.a Ihre Namen.
I.4.b Die Entfernung eines jeden.
II. Unterricht.
II.5 Was wird in der Schule gelehrt?
II.6 Werden die Schulen nur im Winter gehalten? Wie lange?
II.7 Schulbücher, welche sind eingeführt?
II.8 Vorschriften, wie wird es mit diesen gehalten?
II.9 Wie lange dauert täglich die Schule?
II.10 Sind die Kinder in Klassen geteilt?
III. Personal-Verhältnisse.
III.11 Schullehrer.
III.11.a Wer hat bisher den Schulmeister bestellt? Auf welche Weise?
III.11.b Wie heißt er?
III.11.c Wo ist er her?
III.11.d Wie alt?
III.11.e Hat er Familie? Wie viele Kinder?
III.11.f Wie lang ist er Schullehrer?
III.11.g Wo ist er vorher gewesen? Was hatte er vorher für einen Beruf?
III.11.h Hat er jetzt noch neben dem Lehramte andere Verrichtungen? Welche?
III.12 Schulkinder. Wie viele Kinder besuchen überhaupt die Schule?
III.12.a Im Winter. (Knaben/Mädchen)
III.12.b Im Sommer. (Knaben/Mädchen)
IV. Ökonomische Verhältnisse.
IV.13 Schulfonds (Schulstiftung)
IV.13.a Ist dergleichen vorhanden?
IV.13.b Wie stark ist er?
IV.13.c Woher fließen seine Einkünfte?
IV.13.d Ist er etwa mit dem Kirchen- oder Armengut vereinigt?
IV.14 Schulgeld. Ist eines eingeführt? Welches?
IV.15 Schulhaus.
IV.15.a Dessen Zustand, neu oder baufällig?
IV.15.b Oder ist nur eine Schulstube da? In welchem Gebäude?
IV.15.c Oder erhält der Lehrer, in Ermangelung einer Schulstube Hauszins? Wie viel?
IV.15.d Wer muß für die Schulwohnung sorgen, und selbige im baulichen Stande erhalten?
IV.16 Einkommen des Schullehrers.
IV.16.A An Geld, Getreide, Wein, Holz etc.
IV.16.B Aus welchen Quellen? aus
IV.16.B.a abgeschaffenen Lehngefällen (Zehnten, Grundzinsen etc.)?
IV.16.B.b Schulgeldern?
IV.16.B.c Stiftungen?
IV.16.B.d Gemeindekassen?
IV.16.B.e Kirchengütern?
IV.16.B.f Zusammengelegten Geldern der Hausväter?
IV.16.B.g Liegenden Gründen?
IV.16.B.h Fonds? Welchen? (Kapitalien)
Bemerkungen
Schlussbemerkungen des Schreibers
Unterschrift

Ammerswyl den 16ten Hornung 1799.
Joh: Hünerwadel p: 1: Vicarius

Fliesstextantworten
Lokal

Schule zu Othmarsingen.
Othmarsingen ist ein großes aus Haüsern Haushaltungen und Seelen bestehendes Dorf, an der Landstraße nach Zürich eine halbe Stunde von Lenzburg gelegen — Es wird in zwey theile getheilt — in den ob der Straß, der nach Ammerswyl Pfarrgenössig ist — 52 Haüser, 80 Haushaltungen und 383 Seelen zählt und den unter der Straß, der zur Kirchgemeinde Lenzburg gerechnet wird, und aus 32. Haüsern 58. Haushaltungen u: 320 Seelen besteht — Dieses Dorf macht auch eine eigene Gemeinde und Agentschafft aus — gehört zum Distrikt Lenzburg, im Canton Argau
Dieses Dorf hat auch eine eigene Schule, die, wegen der großen Anzahl der Schuljugend, seit diesem Winter getheilt ist — indem mann dem Schulmeister einen Gehülffen zugegeben — Da nur die Bewohner deß Dorfs in diese Schule gehören, so ist der Schulweg für die Kinder nicht beschwerlich — Die auf eine Stunde im Umkreise benachbarten Schulen, sind Brunegg, Niederlenz, Lenzburg, und Hentschiken im Canton Argau, Dottiken und Mägenwyl im Canton Baden — die weitesten sind Niederlenz und Lenzburg

Unterricht

Dieser Artikel ist schon bey Ammerswyl beantwortet

Personal

Der Schulmeister wurde wie zu Amerswyl und Dintiken erwählt — Er heißt Jakob Wirz, ist von Othmarsingen, 63 Jahr alt, sint 40 Jahren im Dienst — hat keine Kinder, war vorher ||[Seite 2] auf seiner Profeßion als Strumpfweber ein wenig gereißt er beschäfftigt sich in seinen Neben Stunden mit vorfallenden Scripten und kleinen Handlungs-geschäfften — Er ist neben seinem Amt als Schullehrer noch Küster an der Filial Kirche — Diese beyden Stellen sind miteinander vereint — denn ist er auch noch Ohmgeltner.
Der Kinder die diese Schule im Winter besuchen, sind 73 nemlich 37 Knaben und 36 Mädchen — Jm Sommer kan mann bloß 30 rechnen
Der Gehülfe deß Schulmeisters heißt Rudolf Boßard, ist ohngefer 40 Jahr alt — von Othmarsingen gebürtig, sint diesem Winter im Dienst — hat keine Kinder und ist seines Beruffs ein Strumpfweber
Es besuchen diese Schule 64 Kinder, nemlich 28 Knaben und 36 Mädchen, in dieser Schule werden das buchstabieren und die Anfänge im lesen, gelehrt — Jch weiß noch nicht, ob diese Schule auch im Sommer fortdauren wird, indem sie nur als Probe für diesen Somer angeordnet wurde

Oekonomie

Es ist kein Schulfond vorhanden. auch kein Schulgeld eingeführt. Mitt Belohnung {der Kinder} wirds gleich gehalten, wie zu Ammerswyl und Dintiken
Das Schulhaus ist zum Theil von Steinen gebaut, noch in ziemlich gutem Stand, gehört der Kirche, ist zur Wohnung für den Schullehrer bestimmt — die Schulstube ist heiter, warm und ziemlich hoch, hiemit gesund — Die Kirche baut u: unterhält dieses Gebeude
Das Einkommen deß Lehrers beträgt an Geld für die Winterschule L: 30. für die Nachtschulen L: 6 u: die Sommerschulen L: 1. 10. An Getreyde bekomt er 3 Mtt Kernen u: 2 Mütt Roggen — denn hat er noch den Genuß von ohngefehr 1 Jucharten Land ||[Seite 3] Jucharten Land, auf welchem das Schulhaus steht, deßen Ertrag sich jährlich auf L: 24 belauffen mag — Holz giebt die Gemeinde zur Nothdurfft
Der Gehülfe deß Schulmeisters giebt seinen Kindern in seinem eigenen Hause Unterricht, sein Einkommen beträgt wochentlich an Geld 20 bz. — Holz giebt ihm die Gemeinde, aber nur wenig

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