Diegten (Transkription Nr. 2172)

Schulort: Diegten
Konfession des Orts: reformiert
Signatur der Quelle: BAR B0 1000/1483, Nr. 1426, fol. 168-169v
Standort: Bundesarchiv Bern
Kanton 1799: Basel
Distrikt 1799: Waldenburg
Agentschaft 1799: Diegten
Kirchgemeinde 1799: Diegten
Ort/Herrschaft 1750: Basel
Kanton 2015: Basel-Landschaft
Gemeinde 2015: Diegten
In dieser Quelle wird folgende Schule erwähnt:
  • Diegten (Niedere Schule, reformiert)

Fragen über den zustand der Schulen an yedem Ort

I. Lokal-Verhältnisse.
I.1 Name des Ortes, wo die Schule ist.
I.1.a Ist es ein Stadt, Flecken, Dorf, Weiler, Hof?

Es ist ein Dorf und heißt Diegten

I.1.b Ist es eine eigene Gemeinde? Oder zu welcher Gemeinde gehört er?

Es ist eine eigne Gemeine

I.1.c Zu welcher Kirchgemeinde (Agentschaft)?

Kirch Gemein und Agentschaft Diegten

I.1.d In welchem Distrikt?

Distrikt Waldenburg

I.1.e In welchen Kanton gehörig?

Kanton Basel

I.2 Entfernung der zum Schulbezirk gehörigen Häuser. In Viertelstunden.

Das Dorf ist bey einer Viertelstund lang die Schule steht in der Mitte in der Entfernung aber einer starken Viertelstunde vom Dorf sind 5 Höfe und einer halben Stunde ein Hof

I.3 Namen der zum Schulbezirk gehörigen Dörfer, Weiler, Höfe.

Allein Diegten nebst einem Seennhoff der Dietstberg genant und 5 innerhalb Umkreises einer Viertelstund ausser dem Dorf zerstreuter Häuser von woher biß 14 Kinder die Schule besuchen sollten

I.3.a Zu jedem wird die Entfernung vom Schulorte, und
I.3.b die Zahl der Schulkinder, die daher kommen, gesetzt.
I.4 Entfernung der benachbarten Schulen auf eine Stunde im Umkreise.
I.4.a Ihre Namen.

Eptingen eine kleine Stunde
Benwil eine Halbe Stunde
Höllstein drey Viertel Stunde
Tenniken eine Halbe Stunde
Begten drey Viertel Stunde

I.4.b Die Entfernung eines jeden.
II. Unterricht.
II.5 Was wird in der Schule gelehrt?

||[Seite 2] Buchstabieren, Lesen Schreiben Rechnen und Singen

II.6 Werden die Schulen nur im Winter gehalten? Wie lange?

Sommer v Winter wird Schule gehalten Sechs Monat die Winter und Sechs Monat die Sommer schule, Die Sommer Schule ist Wöchentlich 2 Tage

II.7 Schulbücher, welche sind eingeführt?

Das Neüe Testament. das Nachtmahlbüchlein v das Nahmenbüchlein

II.8 Vorschriften, wie wird es mit diesen gehalten?

Den Anfängern schreibt der Schullehrer vor die geübten ahmen die Sprengesche Vorschrift nach oder schreiben etwas aus einem Geistlichen Liede oder Psalmen ab

II.9 Wie lange dauert täglich die Schule?

4 Stunden zwey Vor und zwey Nachmittags

II.10 Sind die Kinder in Klassen geteilt?

Die Kinder sind in Drey Klassen abgetheilt, Erste Klasse zum Lesen v Schreiben, zweite Klasse zum Buchstabieren Dritte Klasse zum Nahmenbüchlein

III. Personal-Verhältnisse.
III.11 Schullehrer.
III.11.a Wer hat bisher den Schulmeister bestellt? Auf welche Weise?

Der Schullehrer ist von dem Bürger Pfarer in Gegenwarde der Orts vorgesetzten und Bannbrüdern Examinirt und auf Gutbefinden Einem Loblichen Deputaten Amt bestätiget worden

III.11.b Wie heißt er?

Er heißt Nicklaus Äschbacher

III.11.c Wo ist er her?

von Diegten

III.11.d Wie alt?

||[Seite 3] 43 Jahr alt

III.11.e Hat er Familie? Wie viele Kinder?

Er hat Acht Kinder

III.11.f Wie lang ist er Schullehrer?

Sechs Jahr und Vier Monat

III.11.g Wo ist er vorher gewesen? Was hatte er vorher für einen Beruf?

Er ist immer in Diegten gewesen und wahr seines Berufs Bek und Passementer

III.11.h Hat er jetzt noch neben dem Lehramte andere Verrichtungen? Welche?

Neben dem Lehramt ist er auch Siegrist und Vorsinger

III.12 Schulkinder. Wie viele Kinder besuchen überhaupt die Schule?

Überhaupt sind diesen Winter zur Schule gekommen 42 Kinder 20 Knaben v 22 Mädchen

III.12.a Im Winter. (Knaben/Mädchen)
III.12.b Im Sommer. (Knaben/Mädchen)

den letzten Sommer hindurch kommen aber meistens nur 4 bis 6 Kinder

IV. Ökonomische Verhältnisse.
IV.13 Schulfonds (Schulstiftung)
IV.13.a Ist dergleichen vorhanden?

Schulfond, Schulstiftung ist keine vorhanden

IV.13.b Wie stark ist er?
IV.13.c Woher fließen seine Einkünfte?
IV.13.d Ist er etwa mit dem Kirchen- oder Armengut vereinigt?
IV.14 Schulgeld. Ist eines eingeführt? Welches?

Das tägliche Schulgelt ist ein Rappen vom Kind

IV.15 Schulhaus.
IV.15.a Dessen Zustand, neu oder baufällig?

Das Schulhaus ist Alt aber doch nicht baufällig

IV.15.b Oder ist nur eine Schulstube da? In welchem Gebäude?
IV.15.c Oder erhält der Lehrer, in Ermangelung einer Schulstube Hauszins? Wie viel?
IV.15.d Wer muß für die Schulwohnung sorgen, und selbige im baulichen Stande erhalten?

||[Seite 4] Für die Schulwohnung muß die Gemeind sorgen und die selbe im baulichen Stand erhalten

IV.16 Einkommen des Schullehrers.
IV.16.A An Geld, Getreide, Wein, Holz etc.

Als Schullehrer hat er weder an Gäld, Getreide noch Wein etwas zu beziehen nur zur Wermung der Schulstube bekömmt er zwey Klafter Holz und zwey Hundert Wellen, welches die Gemeind dem Schullehrer lieferen muß Dagegen hat er als Sigrist und Vorsinger von den Brein Früchten des Gotts Hauses Diegten in Korn 2 Viertzel und aus dem kirchengut Gäld 12 lb. welches ihm von Löblichem Deputaten Amt bezahlt und ausgelifert worden nebst der abnuzung eines Kraut und stücklein Baumgartens. des Kirchhofs und einiger schlechter Äkker

IV.16.B Aus welchen Quellen? aus
IV.16.B.a abgeschaffenen Lehngefällen (Zehnten, Grundzinsen etc.)?
IV.16.B.b Schulgeldern?
IV.16.B.c Stiftungen?
IV.16.B.d Gemeindekassen?
IV.16.B.e Kirchengütern?
IV.16.B.f Zusammengelegten Geldern der Hausväter?
IV.16.B.g Liegenden Gründen?
IV.16.B.h Fonds? Welchen? (Kapitalien)
Bemerkungen
Schlussbemerkungen des Schreibers
Unterschrift

Nicklaus Äschbacher Schulmeister in Diegten

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