Gündelhart (Transkription Nr. 231)

Schulort: Gündelhart
Konfession des Orts: katholisch
Signatur der Quelle: BAR B0 1000/1483, Nr. 1463, fol. 365-366
Standort: Bundesarchiv Bern
Kanton 1799: Thurgau
Distrikt 1799: Steckborn
Agentschaft 1799: Mammern
Kirchgemeinde 1799: Gündelhart
Ort/Herrschaft 1750: Gemeine Herrschaft Thurgau (Gerichtsherrschaft eines einzelnen weltlichen Gerichtsherrn)
Kanton 2015: Thurgau
Gemeinde 2015: Homburg
In dieser Quelle wird folgende Schule erwähnt:
  • Gündelhart (Niedere Schule, katholisch)

14.04.1799

Freyheit. Gleychheit

I. Lokal-Verhältnisse.
I.1 Name des Ortes, wo die Schule ist.

Gündelhart ein dorf, eine Eignige Pfarrgemeinde. Darzu gehören 3 Höff, als Hagenbuch, Helmmishausen Vnd Seelwissen, yeder Hoff eine 1/2 stund Entglegen. Zur gemeint und {aber nicht zur Pfarry} Pfarrey gehören, noch das dorff. hürhaussen, der hoff schwürtzy, das gütlein Romis. Reüthi, ein gütlein Ritbrunnen & schweickh Hoff freyhin Jedes 1/2 stund, da aber in dem Dorff gündelhart, Jst die schulle, der agent ist in Mammern 3/4 stund EntGlegen, das ort gündelhart, sambt zugehörigen. Gehört in dem Tistrickh steckhbohren, zum Cannthon Thurgeüv,

I.1.a Ist es ein Stadt, Flecken, Dorf, Weiler, Hof?
I.1.b Ist es eine eigene Gemeinde? Oder zu welcher Gemeinde gehört er?
I.1.c Zu welcher Kirchgemeinde (Agentschaft)?
I.1.d In welchem Distrikt?
I.1.e In welchen Kanton gehörig?
I.2 Entfernung der zum Schulbezirk gehörigen Häuser. In Viertelstunden.

Das dorff gündelhart, hat 16 Heüsser, Hürhaussen Hat 24 Heüsser.

I.3 Namen der zum Schulbezirk gehörigen Dörfer, Weiler, Höfe.

Schull Kinder Von gündelhart 12.
Von Hürhaussen 13.
Helmmischaussen 1.
Hagenbuch 2.
schwürtzi Hoff 2.
Seelwissen —
Romis Heüssly 1.
Ritbrunen 2.
Summa 33.

I.3.a Zu jedem wird die Entfernung vom Schulorte, und
I.3.b die Zahl der Schulkinder, die daher kommen, gesetzt.
I.4 Entfernung der benachbarten Schulen auf eine Stunde im Umkreise.
I.4.a Ihre Namen.
I.4.b Die Entfernung eines jeden.
II. Unterricht.
II.5 Was wird in der Schule gelehrt?

Teüsch Lessen, schreiben und die SpecisRechnung.

II.6 Werden die Schulen nur im Winter gehalten? Wie lange?

||[Seite 2] Die {schullen} werden Gehalten von Martiny Bis mitel Martzy Es Kommbt vil auf die witerung einfalt, und die schull Kinder fleissig Kommen.

II.7 Schulbücher, welche sind eingeführt?

Bücher sind im Truckh, die Erste, und 2. Klasse, das ist Die Vnderricht der Beicht, Communion, Bischöfflicher Caticismus Jn Der schrifft. Kauf Brief, fertigungs Brief, Lehenbrief Vnd #?##

II.8 Vorschriften, wie wird es mit diesen gehalten?

Die Vorschrifft ist in der 6 frag schon gemeltet.

II.9 Wie lange dauert täglich die Schule?

Die schull fangt morgen 8 uhr an bis mittag 11 uhr. Nachmittag 1 uhr bis abents 4 uhr.

II.10 Sind die Kinder in Klassen geteilt?
III. Personal-Verhältnisse.
III.11 Schullehrer.
III.11.a Wer hat bisher den Schulmeister bestellt? Auf welche Weise?

Der schullehrer wurte Bestelt Von Ehmalliger Herrschafft, mit Bey Trit der gemeind, der schullehrer. Heist frantz Pfister ist gebürthig von gündelhart.

III.11.b Wie heißt er?
III.11.c Wo ist er her?

Ein Burger al da: 66 Jahr Alt.

III.11.d Wie alt?
III.11.e Hat er Familie? Wie viele Kinder?

Hat eine frau. Keine Kinder; ist balt 8 Jahr schullehrer, stund Vor Jahren in Herrschäfftlichen diensten, noch Herr hielt er sich Edliche Jahr in schwaben als Taglöhner auf.

III.11.f Wie lang ist er Schullehrer?
III.11.g Wo ist er vorher gewesen? Was hatte er vorher für einen Beruf?
III.11.h Hat er jetzt noch neben dem Lehramte andere Verrichtungen? Welche?

Nein aber ist er nebst seinem schull dienst einen Daglöhner

III.12 Schulkinder. Wie viele Kinder besuchen überhaupt die Schule?
III.12.a Im Winter. (Knaben/Mädchen)

schull Kinder Knaben 14.
Mächtigen 19.

III.12.b Im Sommer. (Knaben/Mädchen)
IV. Ökonomische Verhältnisse.
IV.13 Schulfonds (Schulstiftung)
IV.13.a Ist dergleichen vorhanden?
IV.13.b Wie stark ist er?
IV.13.c Woher fließen seine Einkünfte?
IV.13.d Ist er etwa mit dem Kirchen- oder Armengut vereinigt?
IV.14 Schulgeld. Ist eines eingeführt? Welches?
IV.15 Schulhaus.
IV.15.a Dessen Zustand, neu oder baufällig?
IV.15.b Oder ist nur eine Schulstube da? In welchem Gebäude?
IV.15.c Oder erhält der Lehrer, in Ermangelung einer Schulstube Hauszins? Wie viel?
IV.15.d Wer muß für die Schulwohnung sorgen, und selbige im baulichen Stande erhalten?
IV.16 Einkommen des Schullehrers.
IV.16.A An Geld, Getreide, Wein, Holz etc.
IV.16.B Aus welchen Quellen? aus
IV.16.B.a abgeschaffenen Lehngefällen (Zehnten, Grundzinsen etc.)?
IV.16.B.b Schulgeldern?
IV.16.B.c Stiftungen?
IV.16.B.d Gemeindekassen?
IV.16.B.e Kirchengütern?
IV.16.B.f Zusammengelegten Geldern der Hausväter?
IV.16.B.g Liegenden Gründen?
IV.16.B.h Fonds? Welchen? (Kapitalien)
Bemerkungen
Schlussbemerkungen des Schreibers
Unterschrift

Datum den 14 ten April: 1799

Fliesstextantworten
Oekonomie

Keine schull Fond, sondern der schullehrer wirt aus. Dem gemeints gut, welches Vorhero ein armen guth wahre. ||[Seite 3] Vnd mit über ein Kömmnus Der Herrschafft, und Burgerschafft, auch mit Bewiligung des Hochwürdigsten Bischoffen Von Connstantz, zu einem gemeintsgutt gemacht worden, Besoltet.
Das würkhliche Gemeinds gut, Bestehet in 147 fl. Kapital, und 3 1/2 Malt: Kernen Jährlichen Gruntzins.
Da von erhalt der schullehrer Jährlichen an gelt 20 fl. An Kernen 1 Malter.
NB: Kein Holtz, und sonst weiter nichts.
Hier ist Eigentlich Kein schull Haus, sondern die. schull wirt gehalten, in des schullmeisters Hauss, der ein Daglöhner ist, und neben ihme in der nemmlichen stub. Noch zwey Taglöhner Hat, Jeder Taglöhner muss. Der Herrschafft Jährlichen Hauszins 5 fl. Holtz gelt 5 fl. geben.

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