Basel (Transkription Nr. 2331)

Schulort: Basel
Konfession des Orts: reformiert
Signatur der Quelle: BAR B0 1000/1483, Nr. 1426, fol. 66-67
Standort: Bundesarchiv Bern
Kanton 1799: Basel
Distrikt 1799: Basel
Agentschaft 1799: Basel
Kirchgemeinde 1799: Basel, St. Albankirche, Basel, Münster, Basel, St. Peterskirche, Basel, St. Martinskirche, Basel, St. Leonhardskirche, Basel, St. Theodorskirche
Ort/Herrschaft 1750: Basel
Kanton 2015: Basel-Stadt
Gemeinde 2015: Basel
In dieser Quelle wird folgende Schule erwähnt:
  • Basel, 3. Klasse (Höhere Schule/Lateinschule, reformiert)

13.02.1799

BÜRGER MINISTER!

I. Lokal-Verhältnisse.
I.1 Name des Ortes, wo die Schule ist.
I.1.a Ist es ein Stadt, Flecken, Dorf, Weiler, Hof?
I.1.b Ist es eine eigene Gemeinde? Oder zu welcher Gemeinde gehört er?
I.1.c Zu welcher Kirchgemeinde (Agentschaft)?
I.1.d In welchem Distrikt?
I.1.e In welchen Kanton gehörig?
I.2 Entfernung der zum Schulbezirk gehörigen Häuser. In Viertelstunden.
I.3 Namen der zum Schulbezirk gehörigen Dörfer, Weiler, Höfe.
I.3.a Zu jedem wird die Entfernung vom Schulorte, und
I.3.b die Zahl der Schulkinder, die daher kommen, gesetzt.
I.4 Entfernung der benachbarten Schulen auf eine Stunde im Umkreise.
I.4.a Ihre Namen.
I.4.b Die Entfernung eines jeden.
II. Unterricht.
II.5 Was wird in der Schule gelehrt?
II.6 Werden die Schulen nur im Winter gehalten? Wie lange?
II.7 Schulbücher, welche sind eingeführt?
II.8 Vorschriften, wie wird es mit diesen gehalten?
II.9 Wie lange dauert täglich die Schule?
II.10 Sind die Kinder in Klassen geteilt?
III. Personal-Verhältnisse.
III.11 Schullehrer.
III.11.a Wer hat bisher den Schulmeister bestellt? Auf welche Weise?
III.11.b Wie heißt er?
III.11.c Wo ist er her?
III.11.d Wie alt?
III.11.e Hat er Familie? Wie viele Kinder?
III.11.f Wie lang ist er Schullehrer?
III.11.g Wo ist er vorher gewesen? Was hatte er vorher für einen Beruf?
III.11.h Hat er jetzt noch neben dem Lehramte andere Verrichtungen? Welche?
III.12 Schulkinder. Wie viele Kinder besuchen überhaupt die Schule?
III.12.a Im Winter. (Knaben/Mädchen)
III.12.b Im Sommer. (Knaben/Mädchen)
IV. Ökonomische Verhältnisse.
IV.13 Schulfonds (Schulstiftung)
IV.13.a Ist dergleichen vorhanden?
IV.13.b Wie stark ist er?
IV.13.c Woher fließen seine Einkünfte?
IV.13.d Ist er etwa mit dem Kirchen- oder Armengut vereinigt?
IV.14 Schulgeld. Ist eines eingeführt? Welches?
IV.15 Schulhaus.
IV.15.a Dessen Zustand, neu oder baufällig?
IV.15.b Oder ist nur eine Schulstube da? In welchem Gebäude?
IV.15.c Oder erhält der Lehrer, in Ermangelung einer Schulstube Hauszins? Wie viel?
IV.15.d Wer muß für die Schulwohnung sorgen, und selbige im baulichen Stande erhalten?
IV.16 Einkommen des Schullehrers.
IV.16.A An Geld, Getreide, Wein, Holz etc.
IV.16.B Aus welchen Quellen? aus
IV.16.B.a abgeschaffenen Lehngefällen (Zehnten, Grundzinsen etc.)?
IV.16.B.b Schulgeldern?
IV.16.B.c Stiftungen?
IV.16.B.d Gemeindekassen?
IV.16.B.e Kirchengütern?
IV.16.B.f Zusammengelegten Geldern der Hausväter?
IV.16.B.g Liegenden Gründen?
IV.16.B.h Fonds? Welchen? (Kapitalien)
Bemerkungen
Schlussbemerkungen des Schreibers
Unterschrift

republikanischer Gruß und Hochachtung
Mag. Ant. Fried. Stähelin von Basel
1799
2
13.

Fliesstextantworten
Gesamt

Hier sind die Antworten die ich auf Jhre Fragen zu geben im Stande bin.
Die Schule in welcher ich angestellt bin ist das Gymnasium zu Basel, wohin aus allen Sektionen der Stadt, Schüler kommen.
Die Lehrer bemeldten Gymnasii welches aus 6 Klassen bestehet, sind ambulant, und jeder hat seine Fächer worinn er in etlichen Klassen docirt; so habe ich wöchentlich in der ersten Kl. 4 in der zweyten 3 und in der dritten 3 Stunden im Rechnen, in der ersten 4, in der zweyten 5 und in der dritten 6 Stunden in der lat. Sprache, nach Cellarii kleiner Grammatic, Gedickes lat. Lesebuch und Esmarchs praxis decl. et conjug., Unterricht zu geben, die übrigen 2 fehlenden Stunden (denn jeder giebt derselben wochentlich 27) ist eines der Aufsicht bey den Schreibmeistern, und eine beym Singen gewidmet.
Die Schüler der ersten 2 Kl. ge niessen wöchentlich 32 die der folgen{den} 4 Kl. aber 34 Stunden Unterricht, und dies im Sommer wie im Winter, nur 14 Tage in den Hundstagen ausgenommen, welche feriert sind
Von Amplissima Regentia von bin ich zum Lehrer der dritten Klasse erwählt worden, durch das Loos, nach vorhergegangener Probe und ternario heisse Ant. Fried. Stähelin Mag. von Basel 47 Jahr alt, Vater von 5 Kindern, 7 Jahr Schullehrer, immer zu Basel, vorher und jetz ||[Seite 2] noch Cantor im Münster und Gymnasio, und beschäftigte mich immer mit privat Unterricht.
Die Schüler mögen im Durchschnitt 160 seyn.
Wie groß der Schulfond sey, ist mir unbekannt, nur weiß ich daß aussert diesem ein fiscus Gymnasii existirt der über 100,000 Fr. stark, und {von} den B. B. Professoren verwaltet wovon aber, weder zur Besoldung der Lehrer noch zur Unterhaltung der Gebäude etwas verwendet wird, sondern den Schülern werden alle Quartal stipendia (wofern sie darum anhalten) nach Gutbefinden der Visitatoren ausgetheilt, woraus die ärmere Kl. das Schulgeld, welches monatlich auf 2 Fr. angesetzt ist, bezalt. Dieses Schulgeld wird unter alle 6 Lehrer zu gleichen Theilen vertheilt.
Das Gebäude worinn der Unterricht ertheilt wird, und welches von den Wohnungen, den ein Theil unsers Einkommens ausmachen, zu unterscheiden ist, ist ein ganz besonderes, mit 6 grossen und hellen Stuben versehenes Haus, diese Schulstuben werden mit dem von dem Directorio der Schafneyen angeschaften Holz gewärmet, nur wäre zu wünschen, daß diese Stuben gegen der Mittagsseite mit Fenster Läden versehen wären, um die brennenden Sonnenstrahlen, denen sie den ganzen Tag ausgesetzt sind, einiger massen abwenden zu können.
Das Einkommen eines jeden der 6 Lehrer ist ausser bemeldtem Schulgeld und Wohnung 240 Fr. in Geld 18 Vierzel Korn, und ||[Seite 3] 5 Saum Wein, welches erst seit der neuen Einrichtung des Gmynasii auf diesen Fuß gesetzt worden, also erst seit 2 Jahren, und diese ganze Besoldung wurde bisher aus dem Directorio der Schafneyen und vom Deputaten Amt bezogen, und zwar mehrentheils von Zehnden und Grundzinsen.

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