Zollikon (Transkription Nr. 307)

Schulort Zollikon
Konfession des Orts: Reformiert
Signatur der Quelle: BAR B0 1000/1483, Nr. 1421, fol. 50-51v
Standort: Bundesarchiv Bern
Kanton 1799: Zürich
Distrikt 1799: Meilen
Agentschaft 1799: Zollikon
Kirchgemeinde 1799: Zollikon
Ort/Herrschaft 1750: Zürich
Kanton 2015: Zürich
Gemeinde 2015: Zollikon
In dieser Quelle werden folgende 2 Schulen erwähnt:
14.02.1799

Die Fragen über den Zustand der Schule, werden hier Beantwortet.

I. Lokal-Verhältnisse.
I.1Name des Ortes, wo die Schule ist.

Heißt Zollikon.

I.1.aIst es ein Stadt, Flecken, Dorf, Weiler, Hof?

Es ist ein Dorff.

I.1.bIst es eine eigene Gemeinde? Oder zu welcher Gemeinde gehört er?

Ja.

I.1.cZu welcher Kirchgemeinde (Agentschaft)?

Daß Dorff hat ein Eigne Kirche und (Agentschafft)

I.1.dIn welchem Distrikt?

Zu Dem Distrikt Meylen.

I.1.eIn welchen Kanton gehörig?

Zum Canton Zürich.

I.2Entfernung der zum Schulbezirk gehörigen Häuser. In Viertelstunden.

Es sind die entlegnesten Häüser eine Viertel Stunde von der Schul entfernt Jn dem Das Schul Hauß miten im Dorff steht.

I.3Namen der zum Schulbezirk gehörigen Dörfer, Weiler, Höfe.

Es sind Weilhoff, Senn Hoff, unter u. Ober Hub, und Die Mülli zu Trichtenhausen.

I.3.aZu jedem wird die Entfernung vom Schulorte, und

Bey nahe eine Stunde.

I.3.bdie Zahl der Schulkinder, die daher kommen, gesetzt.

Die anzahl Derselben ist in die alltag Schul 9. ¢409¢¢ und in die Repetier Schul 12 Kinder. ¢/409¢¢

I.4Entfernung der benachbarten Schulen auf eine Stunde im Umkreise.
I.4.aIhre Namen.

Heißen Riespach, Hirschlanden u. Küßnacht.

I.4.bDie Entfernung eines jeden.

Jede von denselben ist 3/4 Stund von uns Entfernt

II.10Sind die Kinder in Klassen geteilt?

Ja.

II. Unterricht.
II.5Was wird in der Schule gelehrt?

Es wird gelehrt, von dem alphabeth. Weg bis zu dem lesen in Daß neüe Testament. und von da, in Alten und neüen Geschichten. Drukts und geschriebens. so dann auch auswendig, der Klein und Große Catechißmuß. Bäter, Psalmen, Lieder, und Biblische Sprüche. wie auch Singen, Schreiben — und Rechnen.

II.6Werden die Schulen nur im Winter gehalten? Wie lange?

Sie werden Sommer und Winter gleich gehalten die niemahls still steht als im Herbst.

II.7Schulbücher, welche sind eingeführt?

Es sind nebst dem Nammen büchli, Lehr Mstr. und Festbüchli, Daß so genannte Herrenweißen Bätbüchli. Daß Waser und Schulbüchli, Psalter und auch das neüe Gesangbuch.

II.8Vorschriften, wie wird es mit diesen gehalten?

||[Seite 2] Die Vorschrifften in die Schul macht der Schullehrer unentgeltlich. nach alter Gewonnheit.

II.9Wie lange dauert täglich die Schule?

Sie Dauret Täglich beynahe 6, Stunde,

III. Personal-Verhältnisse.
III.11Schullehrer.
III.11.aWer hat bisher den Schulmeister bestellt? Auf welche Weise?

Der Obrist Pfarrer, und Profeßores eines Ehrwürdigen Stifft zum Großen Münster in Zürich. Durch offendliche Examen.

III.11.bWie heißt er?

Sein Namm ist Jacob — Bleüler

III.11.cWo ist er her?

Er ist im Dorff Zollikon Gebohren und auferzogen

III.11.dWie alt?

49 Jahr alt.

III.11.eHat er Familie? Wie viele Kinder?

Ja. und Kinder Hat er 3. an der Zahl.

III.11.fWie lang ist er Schullehrer?

18. Jahr Lang.

III.11.gWo ist er vorher gewesen? Was hatte er vorher für einen Beruf?

Bey seinem Vater, und verrichtete güterarbeit

III.11.hHat er jetzt noch neben dem Lehramte andere Verrichtungen? Welche?

Das Lehrammt Laßt ihm keine oder sehr wennige andere Geschäffte zu.

III.12Schulkinder. Wie viele Kinder besuchen überhaupt die Schule?
III.12.aIm Winter. (Knaben/Mädchen)

Jnndie Alltag Schul kommen etwa 60, Kinder worunter die Hälfte Knaben und die Hälfte Töchtern und, ist Sommer und Winter vast gleich stark.
¢409¢¢ Die Repetier Schul Betreffende Besuchen Dieselbe 90 Kinder. worunter. sich 40, Knaben und 50 Töchteren befinden. ¢/409¢¢

III.12.bIm Sommer. (Knaben/Mädchen)
IV. Ökonomische Verhältnisse.
IV.13Schulfonds (Schulstiftung)
IV.13.aIst dergleichen vorhanden?

Ja.

IV.13.bWie stark ist er?

Er ist 600 fl. stark.

IV.13.cWoher fließen seine Einkünfte?

von Vermächtnußen Her.

IV.13.dIst er etwa mit dem Kirchen- oder Armengut vereinigt?

Mit keinen von Beyden.

IV.14Schulgeld. Ist eines eingeführt? Welches?

Von den Alltag Schülleren Zahlt durch das ganze Jahr jedes Kind der Wochen 1. ß. die jennigen Kinder obgenannten Höffen, zahlen Des Winters, der Wochen 2 ß. Ursach deßen will Sie weder Holz nach Heize geben die Schulstube zu Heizen. auch nichts zur unterhaltung des Schulhauses

IV.15Schulhaus.
IV.15.aDessen Zustand, neu oder baufällig?

||[Seite 3] Daßelbe ist in einem Brauchbarem Stande

IV.15.bOder ist nur eine Schulstube da? In welchem Gebäude?

Begreift in sich eine Schulstube.
Eine Nebend stube, Darin der Schullehrer mit seiner Haußhaltung ohne zins wohnet.

IV.15.cOder erhält der Lehrer, in Ermangelung einer Schulstube Hauszins? Wie viel?
IV.15.dWer muß für die Schulwohnung sorgen, und selbige im baulichen Stande erhalten?

Daßelbe wird unterhalten aus der Gemeinds Caße
Es ist nach zu bemerken. Das in dem dorff Das Vorsingen in der Kirchen einem jeweiligen Schul-Lehrer zugegeben ist.

IV.16Einkommen des Schullehrers.
IV.16.AAn Geld, Getreide, Wein, Holz etc.

Für die Schul, und das Vorsingen an Geld, Getreide, Wein. Holz.

IV.16.BAus welchen Quellen? aus
IV.16.B.aabgeschaffenen Lehngefällen (Zehnten, Grundzinsen etc.)?

Von der Stifft zum Großen Münster in Zürich, Für die Schul. 2. Müt Kernnen. 1 Eimer. Wein:
und für das Vorsingen 1. Müt Kernnen.

IV.16.B.bSchulgeldern?

Schul Gelter — oder Schul lohn belauft sich deß Jahrs, ungefahr auf 112. lb.

IV.16.B.cStiftungen?

Stifftungen — Nichts

IV.16.B.dGemeindekassen?

Aus der Gemeinds Caße für die Schul. 22. lb.
und vor das Vorsingen 15. lb. 1. Müt Kernnen.

IV.16.B.eKirchengütern?

Von Kirchen Güter Nichts

IV.16.B.fZusammengelegten Geldern der Hausväter?

von Zusammen gelegter Gelter auch nichts

IV.16.B.gLiegenden Gründen?

Ligende Gründe — Keine.

IV.16.B.hFonds? Welchen? (Kapitalien)

Von dem Obgenannten Schulfond wird der Zins, Jährlich dem Schul Lehrer zugestelt. 46. fl.
Von der Gemeind Bekommt der Schullehrer ungefahr — Jährlich — an Holz. 4. Klaffter.
Welches in seinen Eignen Kösten Gefällt — und zum Hauß gelifferet wird.
Jährliches Einkommen für Schul. und vorsingen. 195. lb. 4. Müt Kernnen. 1. Eimer Wein. 4. Klaffter. Holz

Bemerkungen
Schlussbemerkungen des Schreibers
Unterschrift

den 14ten Fbr. 1799.
Jacob Bleüler SchulMstr. in Zollikon.

Zitierempfehlung: