Mittelberg (Transkription Nr. 39)

Schulort Mittelberg
Konfession des Orts: Reformiert
Signatur der Quelle: BAR B0 1000/1483, Nr. 1421, zwischen fol. 25v-26
Standort: Bundesarchiv Bern
Kanton 1799: Zürich
Distrikt 1799: Horgen
Agentschaft 1799:
Kirchgemeinde 1799: Schönenberg, Wädenswil
Ort/Herrschaft 1750: Zürich
Kanton 2015: Zürich
Gemeinde 2015: Schönenberg
In dieser Quelle werden folgende 2 Schulen erwähnt:
16.02.1799

BEANTWORTUNG. der Fragen, über den Zustand der Schule.

I. Lokal-Verhältnisse.
I.1Name des Ortes, wo die Schule ist.

Jm Mitlerberg genant

I.1.aIst es ein Stadt, Flecken, Dorf, Weiler, Hof?

welches nur das Schulhaus.

I.1.bIst es eine eigene Gemeinde? Oder zu welcher Gemeinde gehört er?

und in 2 Kirchen-Gemeine gehört nämlich Wädenschwil und Schönenberg.

I.1.cZu welcher Kirchgemeinde (Agentschaft)?

Die Kirchenordnung aber in Schönenberg.

I.1.dIn welchem Distrikt?

in das Dißtrikt Horgen.

I.1.eIn welchen Kanton gehörig?

zu dem Kanton Zürrich.

I.2Entfernung der zum Schulbezirk gehörigen Häuser. In Viertelstunden.

Jm Umkreyse von einer Ringen 1/4. Stunde. ligen 26. Häuser
von einer 1/2. Std. ligen 9. aus der Pfarrey Wädenschweil.
||[Seite 2] Auß der Pfarry Schönenberg ligen im umkreyse von einer Vr. Std. 12. Häuser
von einer Hlb. Std. 5. Häuser

I.3Namen der zum Schulbezirk gehörigen Dörfer, Weiler, Höfe.

Gissreüti. eine lichte Vr. Std. enthält 7. Häuser ud Kommen. 27 Kinder aus denselben in die Schule
Grindel 2. h. 6. K.
Weyenscheür. 2. h. 9. K.
Langenreüti 2 h. 3. K.
Himmerj 2. h. 9. K.
Hoffaker. 2. h. 1. K.
Neühausrey 1. h. 2. K.
Nidersaum. 1. h. 4. K.
Beichlen. 4. h. 11. K.
Erni. 1. h. 6. K.
Sumft. 1. h. 5. K.
Schluchthal. 3. h. 11. K.
Feld. eine liechte 1/2 Stund vom Schulhaus entfernt.
Herrlisperg: 4. Häuser 6. Kinder 4. Häuser 5. Kinder
Brüsch 1. Häuser 3. Kinder
[Summa] 108 Kinder
||[Seite 3] Aus der Agentschafft Schönenberg ligen im umkreise von einer 1/4. Std. 14 Häuser. von einer Liechten 1/2 Std. 7. Häüser. aus welchen Kindr. in die Schul kommen.
Dannen. enthl. 3. Häuser von dort 9 Kinder
Brunnwis. 3. Häuser von dort 8. Kinder
Kaltenboden 2. Häuser von dort 8. Kinder
Risj. 1. Häuser von dort 2. Kinder
hinder Egg 3. Häuser von dort 5. Kinder
usser Egg 3. Häuser ein e hlb: Stund. 6 Kinder
Külpen 3. Häuser von dort 3. Kinder
Stollen 4. Häuser von dort 2. Kinder
Maas 1. Häuser von dort 2. Kinder
[Summa] 45 Kinder

I.3.aZu jedem wird die Entfernung vom Schulorte, und
I.3.bdie Zahl der Schulkinder, die daher kommen, gesetzt.
I.4Entfernung der benachbarten Schulen auf eine Stunde im Umkreise.
I.4.aIhre Namen.

Schule im Schönenberg 1/2 Std. der b. Agentschaft Schönbr:
a. Kalchtharen 3/4. Std. Agendschaft
b. Wädenschweil. im Berg
Samstageren. 1. Stund. Agsch:
Richtenschweil. im Berg.

I.4.bDie Entfernung eines jeden.
II.10Sind die Kinder in Klassen geteilt?

Die Schulkinder sind in 2. Klassen getheilt, ¢523¢¢ die Gröseren ||[Seite 5] welche mehrere Kentniß besizen, kommen Wöchentlich nur einmahl, in die Schul, mann nent sie Repetierschul. ¢/523¢¢ die 2te. Klß. oder die Täglichen schulkinder werden in — 4. Klassen getheilt Die 1te. Klaß. lernt. buchstaben kennen, ud Silbieren im a.b.c. büchlein. Die 2te. Klaß Buchstabrt im Lehrmeyster. die 3te. List in der Zeügniß. und Testam. und übt sich noch im Buchstabieren Die 4te. Schribt, lernt Geschribenes Singt, Rechnet. u: s.w.

II. Unterricht.
II.5Was wird in der Schule gelehrt?

||[Seite 4] Es wird Unterricht gegeben in Lesen, Schreiben, Singen Rechnen.

II.6Werden die Schulen nur im Winter gehalten? Wie lange?

Die Schule wird Somers und Winters zeit, alle Tage gehalten. 7. bis 8. Std.

II.7Schulbücher, welche sind eingeführt?

Die gewönlichen Schulbücher sind. A.B.C. Buch, Lehrmeister Zeügnuß, N: Testament. Waser Büchlein.

II.8Vorschriften, wie wird es mit diesen gehalten?

zu-erst lernt mannsie die 24. Klein ud grosen Buchstaben gut sezen, dan einsilbige Wörter, dann aus Vorschriften die ich den Kinderen schreibe, und endlich getrucktes, und auswendig.

II.9Wie lange dauert täglich die Schule?

Jm Winter 7. ud: im Somer, 8. Std.

III. Personal-Verhältnisse.
III.11Schullehrer.
III.11.aWer hat bisher den Schulmeister bestellt? Auf welche Weise?

Der Schullehrer wurde jederzeit von den Herren Examinatoren. in Zürrich bestimt, mit demme Sie nebst anderen ein Examen hielten, dann vor das Convent wo von demselben der jeweilige Schullehrer erwelt, und bestimt wurde.

III.11.bWie heißt er?

||[Seite 6] Heinrich Hoffmann, von

III.11.cWo ist er her?

Wädenschweil.

III.11.dWie alt?

alt. 65. Jahr

III.11.eHat er Familie? Wie viele Kinder?

Eine Frau, 2. Kinder, ein Sohn ud eine Tochter.

III.11.fWie lang ist er Schullehrer?

6. Jahr im Ort 38. Jahr im Mitlerberg eine kleine Std. von Wädsch.

III.11.gWo ist er vorher gewesen? Was hatte er vorher für einen Beruf?

auf Herrlisperg. im 18.ten Jhr. seines Alters. wurde er von seinem Pfarrer selig in Wäden: zum Schullehrer in das Ort gesezt, alda er 6. Jahr, den Kinderen Unterricht gab. Zog dan seinem Alten Vatter zur Hülffe auf die Mitlerbergschul, wo er {ihm} er dann nach abgelegtem Examen die Schulstelle übergäben wurde

III.11.hHat er jetzt noch neben dem Lehramte andere Verrichtungen? Welche?

keine.
NB: Denselben zu berichten ||[Seite 7] das ich Rudolf Hoffmann. 24. Jahr Alt. für meinen L: Vatter die Schulle halte, in demme ich nach der 11.ten Frag. a zum den 15ten. Novembr. 1797. meinem alten Vater, zum Adiunctus gegeben ward.
ich lasse mich unterrichten in Otengravi. ud. a. m. von B. Pfr. Finsler im Schönenberg

III.12Schulkinder. Wie viele Kinder besuchen überhaupt die Schule?

Die Schule wird mehrertheil in Winter von gröseren im Somer, von Kleineren besucht

III.12.aIm Winter. (Knaben/Mädchen)

Knaben. 30 bis 35.
Töchteren 20. bis 25.

III.12.bIm Sommer. (Knaben/Mädchen)

Knaben 20. bs. 30
Töchtren 40. bs 45.

IV. Ökonomische Verhältnisse.
IV.13Schulfonds (Schulstiftung)
IV.13.aIst dergleichen vorhanden?

ja.

IV.13.bWie stark ist er?

900. fl. Capital

IV.13.cWoher fließen seine Einkünfte?

||[Seite 8] Ein reicher Jüngling. namens Jacob Hauser. — auf Herrlisperg. {Starb} und Stifftede, in seinem Testament. 1793. ein Legad von 800. fl. dem folgten 2 andere Alte Männer nach und gedachten der Schule — jeder mit 50. fl. von diesem Capitale bekomt der Schulm. jährlich den Zins zu 4. proct gerechnet.

IV.13.dIst er etwa mit dem Kirchen- oder Armengut vereinigt?

Nein.

IV.14Schulgeld. Ist eines eingeführt? Welches?
IV.15Schulhaus.

Ein Schulhaus. darzu ein Juchert Bd.

IV.15.aDessen Zustand, neu oder baufällig?

ist Baufällig.

IV.15.bOder ist nur eine Schulstube da? In welchem Gebäude?
IV.15.cOder erhält der Lehrer, in Ermangelung einer Schulstube Hauszins? Wie viel?
IV.15.dWer muß für die Schulwohnung sorgen, und selbige im baulichen Stande erhalten?

Die Munizibalited. das Gemeindgut.

IV.16Einkommen des Schullehrers.
IV.16.AAn Geld, Getreide, Wein, Holz etc.

||[Seite 9] an Geld. aus dem Gemeindgut. Wädenschweil. 29. fl. 20. ß.
7. fl. an Geld.
Ein Müth Kernen.
Ein Saum Wein.
aus dem Schloss, Wädenschweil.
Ein Klafter Holz, aus dem Düssen Bach, Nazional Waldung.

IV.16.BAus welchen Quellen? aus
IV.16.B.aabgeschaffenen Lehngefällen (Zehnten, Grundzinsen etc.)?

Nichts.

IV.16.B.bSchulgeldern?
IV.16.B.cStiftungen?
IV.16.B.dGemeindekassen?
IV.16.B.eKirchengütern?
IV.16.B.fZusammengelegten Geldern der Hausväter?
IV.16.B.gLiegenden Gründen?
IV.16.B.hFonds? Welchen? (Kapitalien)
Bemerkungen
Schlussbemerkungen des Schreibers

NB Mann erlaube mir Güdigst eine kleine anmerkung zu machen.
Das Vorsingen, und aufggabe den Sontagen aus ||[Seite 10] der Zeügnuß, den Kinderen. wurdeehe es eine bestimmte Schule im Schönenberg wahr, Der Mitlerberg schule zu getheilt. welche eine 1/2 Stund von der Kirche — entfernt ist Also ist es sehr mühsam alle Sontage 2. Mahl es mag Weter — sin wie es imer will auch jede Wochen Predig, by so Schlechtem und Mühsammen Weg in die Kirch zu gehen, da die Schule im Schönnennberg, bey der Kirch ligende, mit der Kirchenordnung gänzlich nichts zu thun hat.

Unterschrift

in Eil Geschriben.
Den 16ten Febr. 99.
von Rudolf Hoffmann. im Mittlerberg

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