St. Gallen (Transkription Nr. 405)

Schulort: St. Gallen
Konfession des Orts: gemischt konfessionell
Signatur der Quelle: BAR B0 1000/1483, Nr. 1458, fol. 230-230v
Standort: Bundesarchiv Bern
Kanton 1799: Säntis
Distrikt 1799: St. Gallen
Agentschaft 1799: St. Gallen
Kirchgemeinde 1799: St. Gallen
Ort/Herrschaft 1750: St. Gallen
Kanton 2015: St. Gallen
Gemeinde 2015: St. Gallen
In dieser Quelle wird folgende Schule erwähnt:
  • St. Gallen, 9. Klasse (Vermengte Schule/höhere Schule, reformiert)

09.02.1799

||[Seite 2] Beantwortung Der, von dem B. Minister der Wissenschaften, vorgelegten Fragen. von Jacob Wartmann, Lehrer den 9ten ad. franz. Classe. im Hornung. 1799.

I. Lokal-Verhältnisse.
I.1 Name des Ortes, wo die Schule ist.

Stadt. St. Gallen.

I.1.a Ist es ein Stadt, Flecken, Dorf, Weiler, Hof?
I.1.b Ist es eine eigene Gemeinde? Oder zu welcher Gemeinde gehört er?

Gemeine. St. Gallen.

I.1.c Zu welcher Kirchgemeinde (Agentschaft)?
I.1.d In welchem Distrikt?

Districkt. St. Gallen.

I.1.e In welchen Kanton gehörig?

Canton. Säntis.

I.2 Entfernung der zum Schulbezirk gehörigen Häuser. In Viertelstunden.
I.3 Namen der zum Schulbezirk gehörigen Dörfer, Weiler, Höfe.
I.3.a Zu jedem wird die Entfernung vom Schulorte, und
I.3.b die Zahl der Schulkinder, die daher kommen, gesetzt.

Welche Classe? Die 9te od. französische.
Schüler. Für jetzt 36; ihr Alter von 13-15 Jahren.

I.4 Entfernung der benachbarten Schulen auf eine Stunde im Umkreise.
I.4.a Ihre Namen.
I.4.b Die Entfernung eines jeden.
II. Unterricht.
II.5 Was wird in der Schule gelehrt?

Was? a. Die franz. Sprache.
b. Repetet. dessen was in den andern Classen getrieben wird.
c. Religion.

II.6 Werden die Schulen nur im Winter gehalten? Wie lange?
II.7 Schulbücher, welche sind eingeführt?

Bücher. a. Meidnigers kleine u. grose Grammat. Gedickes Leseb. u. Chrestomathie.
b. Schulbuch für die söhnen Classen.
c. Stapfers Anweis. zur Relig.

II.8 Vorschriften, wie wird es mit diesen gehalten?

Vorschriften Gestochene nach den Basler Schrift gemachte Tafeln.

II.9 Wie lange dauert täglich die Schule?

Schulzeit. 5 Stunden täglich; am Donst. 3 Stunden Samstag frey.

II.10 Sind die Kinder in Klassen geteilt?

Eintheilung in Classen. Gewöhnlich 3, bisweilen 4 Classen.

III. Personal-Verhältnisse.
III.11 Schullehrer.
III.11.a Wer hat bisher den Schulmeister bestellt? Auf welche Weise?

Collator (ehemals) Der Schulrath.

III.11.b Wie heißt er?

Name. Jacob Wartmann.

III.11.c Wo ist er her?

Geburtsort. St. Gallen.

III.11.d Wie alt?

Alter. 33. Jahr u. meistens gesund.

III.11.e Hat er Familie? Wie viele Kinder?

Familie. Habe eine Frau, 3. kleine Töchtern und eine Magd.

III.11.f Wie lang ist er Schullehrer?

Wie lang an der Stelle? Beynahe 5 Jahr.

III.11.g Wo ist er vorher gewesen? Was hatte er vorher für einen Beruf?

Studien. Wie lang? wo? Nach dem Austritt aus dem Gymnasio, hab ich die gewöhnlichen academischen u. theolog. Studien 6. Jahr lang bey dem Professorat in St. Gallen getrieben, u. bin allda Anno 87. in's Ministerium aufgenommen worden. Hernach setzte ich meine Studien 3 Jahr lang in Genf fort u. bildete mich auch f. die franz. Kanzel.
Verdienste Habe, wie ich glaube, bisdahin meine Pflichten als Lehrer u. Prediger genau u. mit Erfolg erfüllt Doch von Verdiensten lasse ich lieber Andere sprechen als mich selbst.
{Wenn es nicht zu klein ist, etwas von sich zu sagen, so füge ich Hinzu: a. Daß ich einige Predigten; u. Schulgebete für meine ehemalige PrivatSchule, habe durch den Druck bekannt gemacht; b. daß ich ein Mittglied u. Diractor der schon seit 10 Jahren bestehenden litterarisch. Gesellschaft in St. Gallen bin.}
wo vorher? Helfer der franz. Kirche u. Lehrer einer Privatknaben Schule.

III.11.h Hat er jetzt noch neben dem Lehramte andere Verrichtungen? Welche?

Nebenberuf u. Verrichtungen? Bin franz. Prediger, wie hernach folgt.

III.12 Schulkinder. Wie viele Kinder besuchen überhaupt die Schule?
III.12.a Im Winter. (Knaben/Mädchen)
III.12.b Im Sommer. (Knaben/Mädchen)
IV. Ökonomische Verhältnisse.
IV.13 Schulfonds (Schulstiftung)
IV.13.a Ist dergleichen vorhanden?
IV.13.b Wie stark ist er?
IV.13.c Woher fließen seine Einkünfte?
IV.13.d Ist er etwa mit dem Kirchen- oder Armengut vereinigt?
IV.14 Schulgeld. Ist eines eingeführt? Welches?
IV.15 Schulhaus.
IV.15.a Dessen Zustand, neu oder baufällig?
IV.15.b Oder ist nur eine Schulstube da? In welchem Gebäude?
IV.15.c Oder erhält der Lehrer, in Ermangelung einer Schulstube Hauszins? Wie viel?
IV.15.d Wer muß für die Schulwohnung sorgen, und selbige im baulichen Stande erhalten?
IV.16 Einkommen des Schullehrers.
IV.16.A An Geld, Getreide, Wein, Holz etc.

Einkünfte.
a. an Geld. Alle 4 Wochen. fl. 15. xr. 33.
Alle 3. Monat. fl. 25.
Holzgeld u.
Linsebühl Pfarrgeld jährlich fl. 12. xr. 30. fl. 22.
Für jeden Besuch in 2 Krankenhaüsern xr. 30
Getreide. 15 Viertel Mel
6 dito Habermus.
Wein. 8. Eymer roth. Rheinthaler 2 Er. weisser.
6. dito aus dem Thurgau.
Holz. ungefehr 6 Klafter, 2 Schuh Länge der Klotz.
Wohnung. frey.

IV.16.B Aus welchen Quellen? aus

b. Quellen a. die Schulcasse; b. verschiedene Gemeind Aemter.
c. Unterhalt d. Wohnung u. Schulstube
Besorgt die Schulcasse.
Nota. Diese Einkünfte, die wahrlich nicht groß sind, beziehen sich auch auf die nebendstehenden PredigerFunctionen!!

IV.16.B.a abgeschaffenen Lehngefällen (Zehnten, Grundzinsen etc.)?
IV.16.B.b Schulgeldern?
IV.16.B.c Stiftungen?

b. Quellen a. die Schulcasse; b. verschiedene Gemeind Aemter.
c. Unterhalt d. Wohnung u. Schulstube
Besorgt die Schulcasse.
Nota. Diese Einkünfte, die wahrlich nicht groß sind, beziehen sich auch auf die nebendstehenden PredigerFunctionen!!

IV.16.B.d Gemeindekassen?
IV.16.B.e Kirchengütern?
IV.16.B.f Zusammengelegten Geldern der Hausväter?
IV.16.B.g Liegenden Gründen?
IV.16.B.h Fonds? Welchen? (Kapitalien)
Bemerkungen
Schlussbemerkungen des Schreibers
Unterschrift

#Jacob## Wartmann.

Fliesstextantworten
Lokal

B. Als Religionsdiener
a. b. c. wie oben.
Kirche? Linsebühl; St. Lorenz; St. Magni, u. St. Cathrina.

Unterricht

a. Predigten. Alle 9 Wochen 1 im Linseb., womit im Winter eine Abend pred. in der Woche in St. Lorenz verbunden ist. Alle 10-11. Wochen eine Predigt am Sonntag Abend in St. Magni.
b. Kinderlehren Alle 14. Tag im Linsebühl. Alle 9. Wochen am Donst. in St. Cathr.
c. Quartierlehr Alle Montag.
d. Krankenhaüser. Alle 9 Wochen den Besuch des Prestehm sten u. Seelhauses.

Personal

Als französicher Prediger.
Geschäfte.
Jährlich 33. Predigten.

Oekonomie

Als französischer Prediger.
Besoldung.
a. An Geld:
1. Aus der frz. Kirchencasse. fl. 210.
Aus der frz. Kirchencasse. fl. 8. xr. 15.
2. Aus den Schafner Amt. fl. 27. xr. 30.
3. Aus dem Seckelamt. fl. 15. xr. 24.
12. Eymer Wein aus dem Thurgau
20-22. Viertel Mel.
2. Klafter Torf.

Zitierempfehlung: