Rapperswil (Transkription Nr. 443)

Schulort: Rapperswil
Konfession des Orts: katholisch
Signatur der Quelle: BAR B0 1000/1483, Nr. 1449, fol. 240-241
Standort: Bundesarchiv Bern
Kanton 1799: Linth
Distrikt 1799: Rapperswil
Agentschaft 1799: Rapperswil
Kirchgemeinde 1799: Rapperswil
Ort/Herrschaft 1750: Rapperswil
Kanton 2015: St. Gallen
Gemeinde 2015: Rapperswil-Jona
In dieser Quelle wird folgende Schule erwähnt:
  • Rapperswil (Niedere Schule, katholisch)

Beantwortung über den Zustand der Schulen

I. Lokal-Verhältnisse.
I.1 Name des Ortes, wo die Schule ist.

Rapperschweil.

I.1.a Ist es ein Stadt, Flecken, Dorf, Weiler, Hof?

Es ist eine kleine Stadt.

I.1.b Ist es eine eigene Gemeinde? Oder zu welcher Gemeinde gehört er?

Es ist eine eigne Gemeinde.

I.1.c Zu welcher Kirchgemeinde (Agentschaft)?

Zu der nehmlichen Kirchengemeinde Rapperschweil und Agentschaft.

I.1.d In welchem Distrikt?

Zu dem Districkte Rapperschweil.

I.1.e In welchen Kanton gehörig?

Zu dem Kanton Linth.

I.2 Entfernung der zum Schulbezirk gehörigen Häuser. In Viertelstunden.

Das weiteste ohngefähr eine halbe viertel Stund.

I.3 Namen der zum Schulbezirk gehörigen Dörfer, Weiler, Höfe.

Es ist nur die Stadt allein.

I.3.a Zu jedem wird die Entfernung vom Schulorte, und
I.3.b die Zahl der Schulkinder, die daher kommen, gesetzt.

20, und auch mehr, zu Zeiten weiniger.

I.4 Entfernung der benachbarten Schulen auf eine Stunde im Umkreise.
I.4.a Ihre Namen.

Jonen, Wagen, und Bußkirch.

I.4.b Die Entfernung eines jeden.

Jonen und Bußkirch eine halbe Stund, Wagen eine Stund.

II. Unterricht.
II.5 Was wird in der Schule gelehrt?

Schön- und Rechtschreiben Religions-Unterricht und Rechnung.

II.6 Werden die Schulen nur im Winter gehalten? Wie lange?

Sie nehmen ihren Anfang an Allerseelentag, und dauren unaufhörlich bis Mariä Geburt.

II.7 Schulbücher, welche sind eingeführt?

||[Seite 2] Der Curtische Katechismus.

II.8 Vorschriften, wie wird es mit diesen gehalten?

Jch mache ihnen alle zwey Monathe andre.

II.9 Wie lange dauert täglich die Schule?

4 Stunde, Dienstag und Donerstag. 2 Stunde.

II.10 Sind die Kinder in Klassen geteilt?

Ja.

III. Personal-Verhältnisse.
III.11 Schullehrer.
III.11.a Wer hat bisher den Schulmeister bestellt? Auf welche Weise?

Eine jeweilige Obrigkeit, durch das größere Mehr der Stimmen.

III.11.b Wie heißt er?

Ludwig Helbling.

III.11.c Wo ist er her?

Von Rapperschweil.

III.11.d Wie alt?

27 Jahr.

III.11.e Hat er Familie? Wie viele Kinder?

Er ist Priester.

III.11.f Wie lang ist er Schullehrer?

3 Jahre

III.11.g Wo ist er vorher gewesen? Was hatte er vorher für einen Beruf?

Jn Mayland studierte er geistlich zu werden.

III.11.h Hat er jetzt noch neben dem Lehramte andere Verrichtungen? Welche?

Weil ich mich mit der Schulbesoldung nicht erhalten kann so habe ich das Vicariat des Br: Pfarres von Jonen annehmen müssen.

III.12 Schulkinder. Wie viele Kinder besuchen überhaupt die Schule?
III.12.a Im Winter. (Knaben/Mädchen)
III.12.b Im Sommer. (Knaben/Mädchen)
IV. Ökonomische Verhältnisse.
IV.13 Schulfonds (Schulstiftung)
IV.13.a Ist dergleichen vorhanden?

Jch weiß nichts.

IV.13.b Wie stark ist er?
IV.13.c Woher fließen seine Einkünfte?

Aus dem Sekelamt, Provisor, Spital, Stadtmülle, und Spenamt.

IV.13.d Ist er etwa mit dem Kirchen- oder Armengut vereinigt?
IV.14 Schulgeld. Ist eines eingeführt? Welches?

Es ist keines.

IV.15 Schulhaus.
IV.15.a Dessen Zustand, neu oder baufällig?

Es ist in gutem Stande

IV.15.b Oder ist nur eine Schulstube da? In welchem Gebäude?

Ein jeder Lehrer hat seine eigene für die Schulen gewidmete Schulstube in dem Schulhause

IV.15.c Oder erhält der Lehrer, in Ermangelung einer Schulstube Hauszins? Wie viel?

Er erhält keinen.

IV.15.d Wer muß für die Schulwohnung sorgen, und selbige im baulichen Stande erhalten?

||[Seite 3] Vor diesem der Senat itzt die Municipalitet.

IV.16 Einkommen des Schullehrers.
IV.16.A An Geld, Getreide, Wein, Holz etc.

An. Geld p. Quartal 16 fl. 30 ß. macht p: Jahr in Summa 66 fl. 20 ß.
An Getreide p: Quartal 2 Müth 3 Viertel Kernen macht p. Jahr in Summa 11 Müth.
Wein Keinen.
Holz 8 Klafter Danis

IV.16.B Aus welchen Quellen? aus
IV.16.B.a abgeschaffenen Lehngefällen (Zehnten, Grundzinsen etc.)?

Jst von allem soviel mir bekannt nichts vor Handen.

IV.16.B.b Schulgeldern?
IV.16.B.c Stiftungen?
IV.16.B.d Gemeindekassen?
IV.16.B.e Kirchengütern?
IV.16.B.f Zusammengelegten Geldern der Hausväter?
IV.16.B.g Liegenden Gründen?

Ein Stück Garten.

IV.16.B.h Fonds? Welchen? (Kapitalien)

Jch weiß ebenfalls keinen.

Bemerkungen
Schlussbemerkungen des Schreibers
Unterschrift

Repuplikanischer Gruß, und Hochachtung Ludwig Helbling Schullehrer.

Zitierempfehlung: