St. Ulrich (Transkription Nr. 476)

Schulort St. Ulrich
Konfession des Orts: Reformiert
Signatur der Quelle: BAR B0 1000/1483, Nr. 1449, fol. 77-78
Standort: Bundesarchiv Bern
Kanton 1799: Linth
Distrikt 1799: Werdenberg
Agentschaft 1799:
Kirchgemeinde 1799: Sevelen
Ort/Herrschaft 1750: Glarus
Kanton 2015: St. Gallen
Gemeinde 2015: Sevelen
In dieser Quelle werden folgende 2 Schulen erwähnt:

FRAGEN Über den Zustand der Schulen an iedem Orte.

I. Lokal-Verhältnisse.
I.1Name des Ortes, wo die Schule ist.

St. Ulrich.

I.1.aIst es ein Stadt, Flecken, Dorf, Weiler, Hof?

Ein Weiler.

I.1.bIst es eine eigene Gemeinde? Oder zu welcher Gemeinde gehört er?

Zur Gemein Sevelen.

I.1.cZu welcher Kirchgemeinde (Agentschaft)?

Zur Kirchen in Sevelen.

I.1.dIn welchem Distrikt?

Distrikte Werdenberg.

I.1.eIn welchen Kanton gehörig?

Kanton Linth.

I.2Entfernung der zum Schulbezirk gehörigen Häuser. In Viertelstunden.
I.3Namen der zum Schulbezirk gehörigen Dörfer, Weiler, Höfe.
I.3.aZu jedem wird die Entfernung vom Schulorte, und

Glath am Fus des Bergs, 1/4 St. unter St. Ulrich 4 Häüser 8 Kinder. Hof, und Geienberg ein starke viertelStund ob St. Ulrich, 4 Häüser 9 Kinder. Schulorte 17 Kinder.

I.3.bdie Zahl der Schulkinder, die daher kommen, gesetzt.
I.4Entfernung der benachbarten Schulen auf eine Stunde im Umkreise.
I.4.aIhre Namen.

Sevelen 1/2 St. von St. Ulrich. Schan 1 St. Sevelerberg 1 St. Rans 1/2 St. Refis 3/4 St. Altendorf 1 St.

I.4.bDie Entfernung eines jeden.
II.10Sind die Kinder in Klassen geteilt?

||[Seite 2] Nein.

II. Unterricht.
II.5Was wird in der Schule gelehrt?

Lesen, Schriben und Singen.

II.6Werden die Schulen nur im Winter gehalten? Wie lange?

Nur im Winter wird hier Schul gehalten, von Martinus bis 15 Merzen.

II.7Schulbücher, welche sind eingeführt?

Es sind keine eigentlichen Schulbücher eingeführt, gewohnlich Braucht mann den Zürcher Catechismus.

II.8Vorschriften, wie wird es mit diesen gehalten?

Wir haben keine sonderbare vorschriften.

II.9Wie lange dauert täglich die Schule?

3 Stund vorm. 3 Stund nachmittag, ¢2256¢¢ und abends 1 1/2 St. sing Schul. ¢/2256¢¢

III. Personal-Verhältnisse.
III.11Schullehrer.
III.11.aWer hat bisher den Schulmeister bestellt? Auf welche Weise?

Die Gemeine, durch die Mehrheit der Stimen. und Guttheisung des B. Pfarer.

III.11.bWie heißt er?

Hans Hagman.

III.11.cWo ist er her?

von St. Ulrich.

III.11.dWie alt?

45 Jahr.

III.11.eHat er Familie? Wie viele Kinder?

Ledigen Stands.

III.11.fWie lang ist er Schullehrer?

9 Jahr.

III.11.gWo ist er vorher gewesen? Was hatte er vorher für einen Beruf?

Vorher in Holand im Haag, hernach zu Haus Bauren Arbeit, Bis 19 ten Christmo. 1790. da hat mich im Wald ein Trauriges Schicksal getroffen, wie solches dem B. REPRESENTANTEN Markus Vetsch Bekant ist.

III.11.hHat er jetzt noch neben dem Lehramte andere Verrichtungen? Welche?

meine verrichtungen neben dem Lehramt, sind wie natürlich von keinem Belang.

III.12Schulkinder. Wie viele Kinder besuchen überhaupt die Schule?

Schulkinder 34.

III.12.aIm Winter. (Knaben/Mädchen)

Nur im Winter Knaben 24. Mädchen 10.

III.12.bIm Sommer. (Knaben/Mädchen)

Nur im Sommer in Sevelen, hab ich Schul gehalten Knaben 24. Mädchen 16.

IV. Ökonomische Verhältnisse.
IV.13Schulfonds (Schulstiftung)

Der ganze Schulfond, für alle 6 Schulen hiesiger Gemein Sevelen ist 2309 Gulden

IV.13.aIst dergleichen vorhanden?

ist geantwortet.

IV.13.bWie stark ist er?

ist gesagt.

IV.13.cWoher fließen seine Einkünfte?

Und dieses ist von den Vorfahreren zusammen gelegtes Capital, dessen Jährliche Zinse, alle unsre Einkönften ausmachen.

IV.13.dIst er etwa mit dem Kirchen- oder Armengut vereinigt?

Nein.

IV.14Schulgeld. Ist eines eingeführt? Welches?

es wurde erst dieses Jahr, solches eingeführt, da mann mein Jährliches gehalt um 4 fl. Verbesert, und nun von den Kindern Bezahlt werden mus.

IV.15Schulhaus.
IV.15.aDessen Zustand, neu oder baufällig?

Keines.

IV.15.bOder ist nur eine Schulstube da? In welchem Gebäude?

||[Seite 3] Nichts.

IV.15.cOder erhält der Lehrer, in Ermangelung einer Schulstube Hauszins? Wie viel?

Nichts.

IV.15.dWer muß für die Schulwohnung sorgen, und selbige im baulichen Stande erhalten?

Jeder Schulmeister sorgt für eine Stube, hat er keine eigene so mus er aus so geringer Besoldung, eine solch selbst Mieten.

IV.16Einkommen des Schullehrers.
IV.16.AAn Geld, Getreide, Wein, Holz etc.

Einzig an Geld, vom obigen Capital Zinssen: im Sommer 14 fl. im Winter 10 fl. und dan noch die oben angeführten 4 fl. von den Kindern.

IV.16.BAus welchen Quellen? aus
IV.16.B.aabgeschaffenen Lehngefällen (Zehnten, Grundzinsen etc.)?

nichts.

IV.16.B.bSchulgeldern?

obiges sonst nichts.

IV.16.B.cStiftungen?

Nein.

IV.16.B.dGemeindekassen?
IV.16.B.eKirchengütern?

Nichts.

IV.16.B.fZusammengelegten Geldern der Hausväter?

oben gemeldt.

IV.16.B.gLiegenden Gründen?

nein.

IV.16.B.hFonds? Welchen? (Kapitalien)

das obige sonst nichts.

Bemerkungen
Schlussbemerkungen des Schreibers
Unterschrift

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