Niederwil (Transkription Nr. 640)
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- Niederwil (Niedere Schule, reformiert)
27.02.1799
Freyheit Gleichheit
Einigkeit Zutrauen
ANTWORT
Auf die Erhaltenen Frgen über den Zustand der Schulen Aus der Agentschafft NIDERWYL darinn sich zwey Schuhlen Befeinden
I. Lokal-Verhältnisse. | ||
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I.1 | Name des Ortes, wo die Schule ist. |
Auf dem Hölzli |
I.1.a | Ist es ein Stadt, Flecken, Dorf, Weiler, Hof? |
Ein dörflein nahe auf der höhe bey Rothrist |
I.1.b | Ist es eine eigene Gemeinde? Oder zu welcher Gemeinde gehört er? |
zur gemeind NIDERWYL. |
I.1.c | Zu welcher Kirchgemeinde (Agentschaft)? |
NIDERWYL |
I.1.d | In welchem Distrikt? |
Langental |
I.1.e | In welchen Kanton gehörig? |
BERN |
I.2 | Entfernung der zum Schulbezirk gehörigen Häuser. In Viertelstunden. |
jn der nächsten Viertel stund sind ohngeferd. 57. häüßer und in der. 2.ten auch ohngeferd. 57. häüßer |
I.3 | Namen der zum Schulbezirk gehörigen Dörfer, Weiler, Höfe. |
* Hölzli Schulort anzahl der kinder 24 |
I.3.a | Zu jedem wird die Entfernung vom Schulorte, und | |
I.3.b | die Zahl der Schulkinder, die daher kommen, gesetzt. | |
I.4 | Entfernung der benachbarten Schulen auf eine Stunde im Umkreise. |
||[Seite 2] * Arburg Entlegen ein halbe Stund |
I.4.a | Ihre Namen. | |
I.4.b | Die Entfernung eines jeden. | |
II. Unterricht. | ||
II.5 | Was wird in der Schule gelehrt? |
Schrieben Leßen und Singen |
II.6 | Werden die Schulen nur im Winter gehalten? Wie lange? |
mit anfangs Novembr biß anfangs aprill und im Somer alle wochen. 2. Tag |
II.7 | Schulbücher, welche sind eingeführt? |
daß sogenante fragstücklein Catichismus und psalmbuch |
II.8 | Vorschriften, wie wird es mit diesen gehalten? |
Nach der Schulordnung der ehemahligen Obrigkeit |
II.9 | Wie lange dauert täglich die Schule? |
von morgens. 8. Uhr biß. 11. Uhr; nachmittag von halb 1. Uhr biß. 3. Uhr |
II.10 | Sind die Kinder in Klassen geteilt? |
nein |
III. Personal-Verhältnisse. | ||
III.11 | Schullehrer. | |
III.11.a | Wer hat bisher den Schulmeister bestellt? Auf welche Weise? |
den pfarer und die fürgesezten der gemeind nach vorher gegangenen Exammen. |
III.11.b | Wie heißt er? |
Hs Jacob Rüger. |
III.11.c | Wo ist er her? |
aus gleicher gemeind ein Burger. |
III.11.d | Wie alt? |
44. Jahr. |
III.11.e | Hat er Familie? Wie viele Kinder? |
ja. 2. Söhn und ein Tochter. |
III.11.f | Wie lang ist er Schullehrer? |
9 Jahr und. 3. monnat. |
III.11.g | Wo ist er vorher gewesen? Was hatte er vorher für einen Beruf? |
Bey seinem vätterlichen Beruff ein Leinwäber |
III.11.h | Hat er jetzt noch neben dem Lehramte andere Verrichtungen? Welche? |
Ja die Winterkinderlehren an sonntagen der pfarrer haltet 6 Kinderlehren im winter vor Wienachten und ostern. |
III.12 | Schulkinder. Wie viele Kinder besuchen überhaupt die Schule? |
70. biß. 80. |
III.12.a | Im Winter. (Knaben/Mädchen) |
Knaben. 40. biß. 45. Töchtern 30. biß. 35. |
III.12.b | Im Sommer. (Knaben/Mädchen) |
Knaben so. 10. biß 15. Töchtern. 8. biß 12. |
IV. Ökonomische Verhältnisse. | ||
IV.13 | Schulfonds (Schulstiftung) | |
IV.13.a | Ist dergleichen vorhanden? |
Ja. |
IV.13.b | Wie stark ist er? |
Gulden 199. |
IV.13.c | Woher fließen seine Einkünfte? |
||[Seite 3] Erstlich von einem alls dem Ersten pfarrer zu Niderwyl Maritz Boßart seelig — von einer Vergabung in die Schull Capital 50. Gulden jährlich. 2. Gulden zins |
IV.13.d | Ist er etwa mit dem Kirchen- oder Armengut vereinigt? |
nein. |
IV.14 | Schulgeld. Ist eines eingeführt? Welches? |
die Schull kinder Besuchen besuchen die Schull ohn entgeltlich am Examen Tag wird aus getheilt jedem von 6. xr. biß. 12. xr. den Sreibern Papir den Sängeren jedem Ein Psalm buch und Heydelberger. 1. fragstücklein und den kleinen ein Nahmen büchlein — kein kind verlaßt die Schull ohne etwaß Empfangen zu haben |
IV.15 | Schulhaus. | |
IV.15.a | Dessen Zustand, neu oder baufällig? |
Baufellig. |
IV.15.b | Oder ist nur eine Schulstube da? In welchem Gebäude? |
es ist nur eine schulstuben im Schulhaus Groß genug aber der Schulmeister Bewohnt daß haus |
IV.15.c | Oder erhält der Lehrer, in Ermangelung einer Schulstube Hauszins? Wie viel? |
nein. |
IV.15.d | Wer muß für die Schulwohnung sorgen, und selbige im baulichen Stande erhalten? |
die fürgesezten der Gemeind |
IV.16 | Einkommen des Schullehrers. | |
IV.16.A | An Geld, Getreide, Wein, Holz etc. |
an Gelt jährlich. 32. Gulden und holz 4 klaffter für die Schulstuben |
IV.16.B | Aus welchen Quellen? aus |
aus ob anzogenen Capital und landzins |
IV.16.B.a | abgeschaffenen Lehngefällen (Zehnten, Grundzinsen etc.)? |
nicht |
IV.16.B.b | Schulgeldern? | |
IV.16.B.c | Stiftungen? | |
IV.16.B.d | Gemeindekassen? |
keine |
IV.16.B.e | Kirchengütern? |
auch keine |
IV.16.B.f | Zusammengelegten Geldern der Hausväter? |
nein |
IV.16.B.g | Liegenden Gründen? |
Ja ohn geferd ein viertel Juharten baumgarten zu nuzen |
IV.16.B.h | Fonds? Welchen? (Kapitalien) | |
Bemerkungen | ||
Schlussbemerkungen des Schreibers |
diesem füge noch bey die starke feüchtigkeit in der schullstuben daß fast alle. 3. Jahr ein neüe fuß dihle sein muß. |
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Unterschrift |
Geben auf dem hölzli den 27.ten Fepruari 1799 |