Tschugg (Transkription Nr. 837)

Schulort Tschugg
Konfession des Orts: Reformiert
Signatur der Quelle: BAR B0 1000/1483, Nr. 1430, fol. 41-42v
Standort: Bundesarchiv Bern
Kanton 1799: Bern
Distrikt 1799: Seeland
Agentschaft 1799: Tschugg
Kirchgemeinde 1799:
Ort/Herrschaft 1750: Bern
Kanton 2015: Bern
Gemeinde 2015: Tschugg
In dieser Quelle wird folgende Schule erwähnt:
  • Tschugg (Niedere Schule, reformiert)
19.02.1799

ANTWORT
Auf die Fragen, über den Zustand der Schul zu Tschugg, Kirch Gemeind Erlach.
Eingerichtet nach dem gleichen entwurf und Ordnung der vorgelegten Fragen.

I. Lokal-Verhältnisse.
I.1Name des Ortes, wo die Schule ist.

Tschugg.

I.1.aIst es ein Stadt, Flecken, Dorf, Weiler, Hof?

ist ein dorf.

I.1.bIst es eine eigene Gemeinde? Oder zu welcher Gemeinde gehört er?

eine eigene Gemeind,

I.1.cZu welcher Kirchgemeinde (Agentschaft)?

hat einen unter Agent, der Ober Agent ist zu Erlach,

I.1.dIn welchem Distrikt?

distrikts Seeland Kanton Bern.

I.1.eIn welchen Kanton gehörig?
I.2Entfernung der zum Schulbezirk gehörigen Häuser. In Viertelstunden.

30. Häüser bey einander, 235. Seelen.

I.3Namen der zum Schulbezirk gehörigen Dörfer, Weiler, Höfe.

Zu dieser Schul, gehort das dorf Mullen, der Kirch Gemeind Erlach, auch eine eigene Gemeind 1/4. stund von Tschugg hat 10. Häüßer, 69. Seelen, keinen Agent 1/4. stund von Erlach, kommen Kinder in die Schull 14.

I.3.aZu jedem wird die Entfernung vom Schulorte, und
I.3.bdie Zahl der Schulkinder, die daher kommen, gesetzt.
I.4Entfernung der benachbarten Schulen auf eine Stunde im Umkreise.

Benachbarte Schullen sind Erlach ein 1/2. Stund.
Gampelen ein 1/2. Stund
Jnß. 3/4. Stund.

I.4.aIhre Namen.
I.4.bDie Entfernung eines jeden.
II.10Sind die Kinder in Klassen geteilt?

Die Classen sind a.b.c. Kinder, Buchstabieren Lesen. auswendiglehrnen und Schreiben. in gleicher Stuben, und in gleichen stunden.

II. Unterricht.
II.5Was wird in der Schule gelehrt?

Die Kinder lehrnen Buchstabieren, Lesen, Schreiben, Auswendig lehrnen, und Psalmen Singen.

II.6Werden die Schulen nur im Winter gehalten? Wie lange?

Die Schul wird gehalten von Martiny bis den 25.ten Merz, hernach die Sommer Schullen Wochentlich nur ein Tag.

II.7Schulbücher, welche sind eingeführt?

||[Seite 2] Schul Bücher sind, Heidelb: Catechismus, kleines Unterweißungs, Büchlin von 32. Seiten 8. Herr Pfarrer Siegfried, selig nach welchem Leitfaden der Pfarrer auch die Unter weißung mit dem Catechumenis machet, Lampens Gnaden Bund, Psalmen- und Kinder Bibel.

II.8Vorschriften, wie wird es mit diesen gehalten?

Der Schulmeister lehrt die Kinder Schreiben.

II.9Wie lange dauert täglich die Schule?

Die Schul daurt Täglich 6. bis 7. Stund.

III. Personal-Verhältnisse.
III.11Schullehrer.
III.11.aWer hat bisher den Schulmeister bestellt? Auf welche Weise?

Bis dahin haben die Vergesezten mit dem Pfarrer den Schulmeister erwehlt auf Confirmation hin des Amtmanns: (Landvogts)

III.11.bWie heißt er?

Martin Schmid.

III.11.cWo ist er her?

von Bolligen, distrikt Bern

III.11.dWie alt?

alt 41. jahr.

III.11.eHat er Familie? Wie viele Kinder?

eine Frau und 3. Kinder.

III.11.fWie lang ist er Schullehrer?

ist 8 jahr Schulmeister. Zu Tschugg sith Anno 1798.

III.11.gWo ist er vorher gewesen? Was hatte er vorher für einen Beruf?

zu Ziegelried distrikt. Schüpfen

III.11.hHat er jetzt noch neben dem Lehramte andere Verrichtungen? Welche?

||[Seite 3] ist seines Handwerks ein Lein weber.

III.12Schulkinder. Wie viele Kinder besuchen überhaupt die Schule?

Kinder Besuchen die Schull 66.

III.12.aIm Winter. (Knaben/Mädchen)

im Winter Knaben 31. Mädchen. 35.

III.12.bIm Sommer. (Knaben/Mädchen)

im Somer ist unbekant.

IV. Ökonomische Verhältnisse.
IV.13Schulfonds (Schulstiftung)
IV.13.aIst dergleichen vorhanden?

Kein eigentliches Schulguth.

IV.13.bWie stark ist er?
IV.13.cWoher fließen seine Einkünfte?
IV.13.dIst er etwa mit dem Kirchen- oder Armengut vereinigt?
IV.14Schulgeld. Ist eines eingeführt? Welches?

Schul gelt premia: für die Schulkinder sind keine, als im Frühjahr im Examen wird jedem Kind ertheilt von der Gemeind 1. bz.

IV.15Schulhaus.
IV.15.aDessen Zustand, neu oder baufällig?

Das Schulhaus gehört der Gemeind, in Guttem stand hat eine eigene {Schulstuben} Stuben, und ein kleines Logement für den Schulmeister.

IV.15.bOder ist nur eine Schulstube da? In welchem Gebäude?
IV.15.cOder erhält der Lehrer, in Ermangelung einer Schulstube Hauszins? Wie viel?
IV.15.dWer muß für die Schulwohnung sorgen, und selbige im baulichen Stande erhalten?

Das Schulhaus gehört der Gemeind, in Guttem stand hat eine eigene {Schulstuben} Stuben, und ein kleines Logement für den Schulmeister.

IV.16Einkommen des Schullehrers.
IV.16.AAn Geld, Getreide, Wein, Holz etc.

an Gelt. 2. kr. Getreyd 24. Mäs Mischelkorn, von der Obrikeit. Holz so viel Er nöthig hatt.

IV.16.BAus welchen Quellen? aus
IV.16.B.aabgeschaffenen Lehngefällen (Zehnten, Grundzinsen etc.)?

nichts.

IV.16.B.bSchulgeldern?

Schulgelder von jedem Kind 3. bz.

IV.16.B.cStiftungen?

nichts.

IV.16.B.dGemeindekassen?
IV.16.B.eKirchengütern?
IV.16.B.fZusammengelegten Geldern der Hausväter?

von jer Haushaltung 1. lb.

IV.16.B.gLiegenden Gründen?

ein Manwerk Halbreben.

IV.16.B.hFonds? Welchen? (Kapitalien)

nichts.

Bemerkungen
Schlussbemerkungen des Schreibers
Unterschrift

Tschugg den 19.ten Hornung 1799. Martin Schmid

Zitierempfehlung: