Wolfisberg (Transkription Nr. 943)

Schulort Wolfisberg
Konfession des Orts: Reformiert
Signatur der Quelle: BAR B0 1000/1483, Nr. 1429, fol. 210-211v
Standort: Bundesarchiv Bern
Kanton 1799: Bern
Distrikt 1799: Wangen
Agentschaft 1799:
Kirchgemeinde 1799: Oberbipp
Ort/Herrschaft 1750: Bern
Kanton 2015: Bern
Gemeinde 2015: Wolfisberg
In dieser Quelle werden folgende 2 Schulen erwähnt:
  • Wolfisberg (Niedere Schule, reformiert)
  • Wolfisberg (Niedere Schule, Repetierschule, Singschule, Sonntagsschule, reformiert) (Eindeutige Textstellen markieren)
03.03.1799

FREYHEIT. GLEICHHEIT.
EINTRACHT. und ZUTRAUEN.
Antwort auf die den Schulmeistern vorgelegten Fragen.

I. Lokal-Verhältnisse.
I.1Name des Ortes, wo die Schule ist.

Wolfisberg.

I.1.aIst es ein Stadt, Flecken, Dorf, Weiler, Hof?

Ein klein Dorf.

I.1.bIst es eine eigene Gemeinde? Oder zu welcher Gemeinde gehört er?

Jst eine eigne Gemeinde.

I.1.cZu welcher Kirchgemeinde (Agentschaft)?

Oberbipp.

I.1.dIn welchem Distrikt?

Wangen.

I.1.eIn welchen Kanton gehörig?

Bern.

I.2Entfernung der zum Schulbezirk gehörigen Häuser. In Viertelstunden.

Jnnerthalb der ersten Viertelstunde liegen alle zur Schule gehorigen Häüser deren

I.3Namen der zum Schulbezirk gehörigen Dörfer, Weiler, Höfe.
I.3.aZu jedem wird die Entfernung vom Schulorte, und

23. sind Schürchhubel und Kumli Hubel sind 2. Weiler der Schürchhubel. 15. Minuten Kumli Hubel. 10. Minuten.

I.3.bdie Zahl der Schulkinder, die daher kommen, gesetzt.

14. Kinder.

I.4Entfernung der benachbarten Schulen auf eine Stunde im Umkreise.

a. Oberbipp. 15. Minuten.
b. Rumisberg. 20. Minuten.
c. Wiedlisbach. 30. Minuten.
d. Niderbipp. 45. Minuten.
e. Farneren. 60. Minuten.
f. Attiswyl. 60. Minuten.

I.4.aIhre Namen.
I.4.bDie Entfernung eines jeden.
II.10Sind die Kinder in Klassen geteilt?

Ja.

II. Unterricht.
II.5Was wird in der Schule gelehrt?

||[Seite 2] Buchstabieren. Lesen Auswendig lernen Construiren. Jn der Vorschrift schreiben und dicktieren. Music, in Psalmen und Schmidlin. Rechnen aus dem Kopf und nach Exemplen. Catechisieren und Religion.

II.6Werden die Schulen nur im Winter gehalten? Wie lange?

Nur im Winter vom. 1.ten Wintermonet bis gegen Ostern.

II.7Schulbücher, welche sind eingeführt?

Die Bibel. Hübners Historien der Heidelbergische Catechismus.

II.8Vorschriften, wie wird es mit diesen gehalten?

Rubins Curent und Canzleyschrift wird in der Schule gebraucht.

II.9Wie lange dauert täglich die Schule?

Ungefehr. 6. Stund.

III. Personal-Verhältnisse.
III.11Schullehrer.
III.11.aWer hat bisher den Schulmeister bestellt? Auf welche Weise?

Der ehmalige Herr Landvogt und Herr Pfahrer

III.11.bWie heißt er?

Jacob Tschummi.

III.11.cWo ist er her?

Ein Burger von Wolfisberg.

III.11.dWie alt?

45. Jahr.

III.11.eHat er Familie? Wie viele Kinder?

Eine Frau und ein Kind.

III.11.fWie lang ist er Schullehrer?

15. Jahr.

III.11.gWo ist er vorher gewesen? Was hatte er vorher für einen Beruf?

3. Jahr zu Schalunen Privath Schullehrer

III.11.hHat er jetzt noch neben dem Lehramte andere Verrichtungen? Welche?

Gemein Schreiber.

III.12Schulkinder. Wie viele Kinder besuchen überhaupt die Schule?
III.12.aIm Winter. (Knaben/Mädchen)

||[Seite 3] Jm Winter Knaben 22. Mädchen 27.

III.12.bIm Sommer. (Knaben/Mädchen)

¢3687¢¢ Am Sonntag nach dem Morgeneßen repetiren und singen ohne Entgeld. ¢/3687¢¢

IV. Ökonomische Verhältnisse.
IV.13Schulfonds (Schulstiftung)
IV.13.aIst dergleichen vorhanden?
IV.13.bWie stark ist er?
IV.13.cWoher fließen seine Einkünfte?
IV.13.dIst er etwa mit dem Kirchen- oder Armengut vereinigt?
IV.14Schulgeld. Ist eines eingeführt? Welches?

Schulgelt ein Kind zahlt 3 1/3 bz.

IV.15Schulhaus.
IV.15.aDessen Zustand, neu oder baufällig?

Sinth Anno 1787 erbauet

IV.15.bOder ist nur eine Schulstube da? In welchem Gebäude?

Ein ganzes Haus unten ein Stuben ausgemessen 1824. Cubic Schu, und ein Stübli mit einer Aufziehwand, eine Kuche und kleines Kämmerlin.
Jch aber wohne in meinem eignen Hause.

IV.15.cOder erhält der Lehrer, in Ermangelung einer Schulstube Hauszins? Wie viel?
IV.15.dWer muß für die Schulwohnung sorgen, und selbige im baulichen Stande erhalten?

Die Gemeine.

IV.16Einkommen des Schullehrers.
IV.16.AAn Geld, Getreide, Wein, Holz etc.

Holz genug den Schulofen zu heitzen.

IV.16.BAus welchen Quellen? aus
IV.16.B.aabgeschaffenen Lehngefällen (Zehnten, Grundzinsen etc.)?
IV.16.B.bSchulgeldern?

||[Seite 4] 6 kr. 21 bz. 3 xr.

IV.16.B.cStiftungen?
IV.16.B.dGemeindekassen?

23 und 1/2 bz.

IV.16.B.eKirchengütern?
IV.16.B.fZusammengelegten Geldern der Hausväter?
IV.16.B.gLiegenden Gründen?

7 kr. 5. bz. welche auf die ligenden Güteren der Burger vertheilt werden

IV.16.B.hFonds? Welchen? (Kapitalien)

3 kr. Zins von. 75. Cronen Capital welche die ehmalige Regierung in die Schule geschenkt Zusamen. 18. kr.

Bemerkungen
Schlussbemerkungen des Schreibers

Es ist anzumerken, daß der Burger Pfarrer durch seine Güte. Mich auf dem Clavier zuspielen Construiren Ortografie und Schmidlin Music gelehrnt hat. Welches ich bezeüge Tschumi Schulm

Unterschrift

Wolfisberg den 3.ten Merz 1799 Wolfisberg.

Zitierempfehlung: