Wettingen (Transkription Nr. 2297)

Schulort: Wettingen
Konfession des Orts: katholisch
Signatur der Quelle: BAR B0 1000/1483, Nr. 1424, fol. 274-275v
Standort: Bundesarchiv Bern
Kanton 1799: Baden
Distrikt 1799: Baden
Agentschaft 1799: Wettingen
Kirchgemeinde 1799: Wettingen
Ort/Herrschaft 1750: Gemeine Herrschaft Baden
Kanton 2015: Aargau
Gemeinde 2015: Wettingen
In dieser Quelle werden folgende 2 Schulen erwähnt:

24.02.1799

Fragen über den Zustand der schulen im dorf Wettingen

I. Lokal-Verhältnisse.
I.1 Name des Ortes, wo die Schule ist.

Wettingen

I.1.a Ist es ein Stadt, Flecken, Dorf, Weiler, Hof?

es ist ein dorf.

I.1.b Ist es eine eigene Gemeinde? Oder zu welcher Gemeinde gehört er?

es ist eine eigne gemeine

I.1.c Zu welcher Kirchgemeinde (Agentschaft)?

Zur kirchen gemeine und agent Schaft des dorfs Wettingen

I.1.d In welchem Distrikt?

zun districkte Baden.

I.1.e In welchen Kanton gehörig?

zum kanton Baden.

I.2 Entfernung der zum Schulbezirk gehörigen Häuser. In Viertelstunden.

die entlegensten haüßer sind. eine Viertel stund entfernet,

I.3 Namen der zum Schulbezirk gehörigen Dörfer, Weiler, Höfe.

keine.

I.3.a Zu jedem wird die Entfernung vom Schulorte, und
I.3.b die Zahl der Schulkinder, die daher kommen, gesetzt.
I.4 Entfernung der benachbarten Schulen auf eine Stunde im Umkreise.
I.4.a Ihre Namen.

sind Baden und würenlos.

I.4.b Die Entfernung eines jeden.

baden ist entlegen eine kleine Halbstund, s. würenlos, hingegen eine stunde,

II. Unterricht.
II.5 Was wird in der Schule gelehrt?

Buchstabieren, Lesen, und Schreiben, gedrucktes und geschriebens.

II.6 Werden die Schulen nur im Winter gehalten? Wie lange?

die winter schulen werden gehalten vom 25. november bis den 19. Merz: die sommer Schule alle sonntage eine stunde,

II.7 Schulbücher, welche sind eingeführt?

keine. Jeder bringt noch Seiner. Will kühr,

II.8 Vorschriften, wie wird es mit diesen gehalten?

||[Seite 2] Schlecht genug, daß man Sye nie befolgen will,

II.9 Wie lange dauert täglich die Schule?

die winter Schule täglich 6. stunde, 3 nemlich Vor, und 3. nach Mit tag, die sommer schule an sonntagen eine stunde,

II.10 Sind die Kinder in Klassen geteilt?

Nein.

III. Personal-Verhältnisse.
III.11 Schullehrer.
III.11.a Wer hat bisher den Schulmeister bestellt? Auf welche Weise?

den abt von Wettingen auf Vor stellung des Pfarrens

III.11.b Wie heißt er?

heinrich Merkly,

III.11.c Wo ist er her?

bürger im dorf Wettingen,

III.11.d Wie alt?

34. Jahre,

III.11.e Hat er Familie? Wie viele Kinder?

er hat famille mit 4 kindern

III.11.f Wie lang ist er Schullehrer?

8 Jahr lang,

III.11.g Wo ist er vorher gewesen? Was hatte er vorher für einen Beruf?

Er ist ein bauers Mann, und Professionist,

III.11.h Hat er jetzt noch neben dem Lehramte andere Verrichtungen? Welche?

keine, der schule hinderliche,

III.12 Schulkinder. Wie viele Kinder besuchen überhaupt die Schule?

80. kinder,

III.12.a Im Winter. (Knaben/Mädchen)

40. knaben, und so viel Mägdchen

III.12.b Im Sommer. (Knaben/Mädchen)
IV. Ökonomische Verhältnisse.
IV.13 Schulfonds (Schulstiftung)
IV.13.a Ist dergleichen vorhanden?

||[Seite 3] Ja,

IV.13.b Wie stark ist er?

380 gl. kapital der zins per 4.

IV.13.c Woher fließen seine Einkünfte?

theils aus den zinsen dieser kapitalien, theils aus der gemeinde nemlich 1/2 Mütt kernen, 8. schweitzer livres, und ein fuder holz. das ich in meinen kosten machen laße theils von der kirchen nemlich 1/2 Mütt kernen, und 8. Schweitzer livers alleß bader Mäß, Jtem alle fronfasten 3. Pfund brod

IV.13.d Ist er etwa mit dem Kirchen- oder Armengut vereinigt?

zum theil, wie aus obigem zu ersehen,

IV.14 Schulgeld. Ist eines eingeführt? Welches?

die kinder bezahlen nichts,

IV.15 Schulhaus.
IV.15.a Dessen Zustand, neu oder baufällig?

ehrbar, aber mittel mäsig,

IV.15.b Oder ist nur eine Schulstube da? In welchem Gebäude?

es ist im schul, hauße eine geräumige schulstube,

IV.15.c Oder erhält der Lehrer, in Ermangelung einer Schulstube Hauszins? Wie viel?

hier nicht wil ein schulhaus da,

IV.15.d Wer muß für die Schulwohnung sorgen, und selbige im baulichen Stande erhalten?

die gemeinde, weil daß schulhauß daß gemeind Haus ist,

IV.16 Einkommen des Schullehrers.
IV.16.A An Geld, Getreide, Wein, Holz etc.

an geld? 40. schweitzer livers 10. Sols.
getreid? 1 mütt kernen,
Holz? 1 fuder,
||[Seite 4] brod? alle fronfasten ungefahr 3. Pfund brod,

IV.16.B Aus welchen Quellen? aus

aus obigen angezeigten,

IV.16.B.a abgeschaffenen Lehngefällen (Zehnten, Grundzinsen etc.)?
IV.16.B.b Schulgeldern?
IV.16.B.c Stiftungen?
IV.16.B.d Gemeindekassen?
IV.16.B.e Kirchengütern?
IV.16.B.f Zusammengelegten Geldern der Hausväter?
IV.16.B.g Liegenden Gründen?
IV.16.B.h Fonds? Welchen? (Kapitalien)
Bemerkungen
Schlussbemerkungen des Schreibers
Unterschrift

Gruss und Achtung
dorf Wettingen B. Heinrich Merkly schullehrer all da
den 24 Hornung 1799.

Zitierempfehlung: