Solothurn (Transkription Nr. 2402)

Schulort Solothurn
Konfession des Orts: Katholisch
Signatur der Quelle: BAR B0 1000/1483, Nr. 1461, fol. 137-137v
Standort: Bundesarchiv Bern
Kanton 1799: Solothurn
Distrikt 1799: Solothurn
Agentschaft 1799: Solothurn
Kirchgemeinde 1799: Solothurn
Ort/Herrschaft 1750: Solothurn
Kanton 2015: Solothurn
Gemeinde 2015: Solothurn
In dieser Quelle wird folgende Schule erwähnt:
  • Solothurn (Niedere Schule, Normalschule, Knabenschule, katholisch)
19.02.1799

Bericht über den Zustand der deutschen Knaben-Schule in Solothurn.

I. Lokal-Verhältnisse.
I.1Name des Ortes, wo die Schule ist.
I.1.aIst es ein Stadt, Flecken, Dorf, Weiler, Hof?
I.1.bIst es eine eigene Gemeinde? Oder zu welcher Gemeinde gehört er?
I.1.cZu welcher Kirchgemeinde (Agentschaft)?
I.1.dIn welchem Distrikt?
I.1.eIn welchen Kanton gehörig?
I.2Entfernung der zum Schulbezirk gehörigen Häuser. In Viertelstunden.
I.3Namen der zum Schulbezirk gehörigen Dörfer, Weiler, Höfe.
I.3.aZu jedem wird die Entfernung vom Schulorte, und
I.3.bdie Zahl der Schulkinder, die daher kommen, gesetzt.
I.4Entfernung der benachbarten Schulen auf eine Stunde im Umkreise.
I.4.aIhre Namen.
I.4.bDie Entfernung eines jeden.
II.10Sind die Kinder in Klassen geteilt?

Sind die Kinder in Klassen abgetheilt, wobey man meistens auf ihr Alter und Fähigkeit Rücksicht nimmt.

II. Unterricht.
II.5Was wird in der Schule gelehrt?

Die Lehr-Gegenstände sind: a.) Lesen. b.) Schreiben. c.) Rechnen. d.) und Religions Unterricht.

II.6Werden die Schulen nur im Winter gehalten? Wie lange?
II.7Schulbücher, welche sind eingeführt?

Schulbücher: a.) das Namenbüchlein, b.) das Lesebuch, und c.) die Rechenkunst , jedes nach Anleitung der Normal-Schule in Sanct Urban.

II.8Vorschriften, wie wird es mit diesen gehalten?

Auch die Vorschriften sind nach diesen Anleitungen gemacht, und in 10 Numern abgetheilt, die man den Kleinen je nach Fähigkeit vorlegt.

II.9Wie lange dauert täglich die Schule?

Dauert die Schule täglich 5 Stunde: Vormittag von 8 bis 10 Uhr — Nachmittags aber von 1 bis 4 Uhr.

III. Personal-Verhältnisse.
III.11Schullehrer.
III.11.aWer hat bisher den Schulmeister bestellt? Auf welche Weise?

Der Lehrer wurde bis dahin a.) von dem täglichen Rath der vormaligen Regierung b.) in offner Wahl gewählt:

III.11.bWie heißt er?

dermalen Jos. Barth. Borer von Erschwil (Kanton Solothurn distrikte Dornach.)

III.11.cWo ist er her?
III.11.dWie alt?

39 Jahre alt

III.11.eHat er Familie? Wie viele Kinder?
III.11.fWie lang ist er Schullehrer?

eilf Jahre bey diesem Lehramte — und

III.11.gWo ist er vorher gewesen? Was hatte er vorher für einen Beruf?

zu vor zwey Jahre als Lehrer im hiesigen Waysen-Haus

III.11.hHat er jetzt noch neben dem Lehramte andere Verrichtungen? Welche?

Nebst der Schule Berufs Geschäften eines Priesters.

III.12Schulkinder. Wie viele Kinder besuchen überhaupt die Schule?
III.12.aIm Winter. (Knaben/Mädchen)

||[Seite 2] Die Anzahl der Schul-Knaben (denn hier ist eine eigene Mägdchen Schule) beläuft sich gemeiniglich auf 110 bis 120 im Sommer und Winter.

III.12.bIm Sommer. (Knaben/Mädchen)
IV. Ökonomische Verhältnisse.
IV.13Schulfonds (Schulstiftung)
IV.13.aIst dergleichen vorhanden?
IV.13.bWie stark ist er?
IV.13.cWoher fließen seine Einkünfte?
IV.13.dIst er etwa mit dem Kirchen- oder Armengut vereinigt?
IV.14Schulgeld. Ist eines eingeführt? Welches?

jedes Schulkind ist verbunden alle Quartal 3 Batzen als Schul-Gebühr zu entrichten. — für arme Schüler bezahlte es der Staat.

IV.15Schulhaus.

ist noch neu, und von der Regierung in baulichem Stande erhalten worden.

IV.15.aDessen Zustand, neu oder baufällig?
IV.15.bOder ist nur eine Schulstube da? In welchem Gebäude?
IV.15.cOder erhält der Lehrer, in Ermangelung einer Schulstube Hauszins? Wie viel?
IV.15.dWer muß für die Schulwohnung sorgen, und selbige im baulichen Stande erhalten?
IV.16Einkommen des Schullehrers.
IV.16.AAn Geld, Getreide, Wein, Holz etc.

ist a.) jährlich 30 Kronnen b.) 16 Mütt Korn — c.) 6 Klafter danniges Holz d.) 600 Reis-Wellen. f.) und ein Garten, der mir jährlich 40 Bz. abträgt.

IV.16.BAus welchen Quellen? aus
IV.16.B.aabgeschaffenen Lehngefällen (Zehnten, Grundzinsen etc.)?
IV.16.B.bSchulgeldern?
IV.16.B.cStiftungen?
IV.16.B.dGemeindekassen?
IV.16.B.eKirchengütern?
IV.16.B.fZusammengelegten Geldern der Hausväter?
IV.16.B.gLiegenden Gründen?
IV.16.B.hFonds? Welchen? (Kapitalien)
Bemerkungen
Schlussbemerkungen des Schreibers
Fliesstextantworten
Lokal

Jn diese Schule gehen nur die Knaben der Stadt u. des so genannten Bürger-Ziels, welches sich vormals auf ungefähr eine viertel Stunde um die Stadt erstreckte von woher im Winter oft 10 bis 15 Knaben kommen die aber im Sommer zurück bleiben; indem man sie meistens zur Landarbeit anhält: eigentlich gehörten sie nicht zu dieser Schule.

Unterschrift

Solothurn den 19ten Februar 1799.
Jos. Barthol Borer deutscher Schulmeister

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