Alt St. Johann (Transkription Nr. 512)

Schulort: Alt St. Johann
Konfession des Orts: katholisch
Signatur der Quelle: BAR B0 1000/1483, Nr. 1449, fol. 136v-137
Standort: Bundesarchiv Bern
Kanton 1799: Linth
Distrikt 1799: Neu St. Johann
Agentschaft 1799:
Kirchgemeinde 1799:
Ort/Herrschaft 1750: Fürstabtei St. Gallen
Kanton 2015: St. Gallen
Gemeinde 2015: Wildhaus-Alt St. Johann
In dieser Quelle werden folgende 3 Schulen erwähnt:
I. Lokal-Verhältnisse.
I.1 Name des Ortes, wo die Schule ist.
I.1.a Ist es ein Stadt, Flecken, Dorf, Weiler, Hof?
I.1.b Ist es eine eigene Gemeinde? Oder zu welcher Gemeinde gehört er?
I.1.c Zu welcher Kirchgemeinde (Agentschaft)?
I.1.d In welchem Distrikt?
I.1.e In welchen Kanton gehörig?
I.2 Entfernung der zum Schulbezirk gehörigen Häuser. In Viertelstunden.
I.3 Namen der zum Schulbezirk gehörigen Dörfer, Weiler, Höfe.
I.3.a Zu jedem wird die Entfernung vom Schulorte, und
I.3.b die Zahl der Schulkinder, die daher kommen, gesetzt.
I.4 Entfernung der benachbarten Schulen auf eine Stunde im Umkreise.
I.4.a Ihre Namen.
I.4.b Die Entfernung eines jeden.
II. Unterricht.
II.5 Was wird in der Schule gelehrt?
II.6 Werden die Schulen nur im Winter gehalten? Wie lange?
II.7 Schulbücher, welche sind eingeführt?
II.8 Vorschriften, wie wird es mit diesen gehalten?
II.9 Wie lange dauert täglich die Schule?
II.10 Sind die Kinder in Klassen geteilt?
III. Personal-Verhältnisse.
III.11 Schullehrer.
III.11.a Wer hat bisher den Schulmeister bestellt? Auf welche Weise?
III.11.b Wie heißt er?
III.11.c Wo ist er her?
III.11.d Wie alt?
III.11.e Hat er Familie? Wie viele Kinder?
III.11.f Wie lang ist er Schullehrer?
III.11.g Wo ist er vorher gewesen? Was hatte er vorher für einen Beruf?
III.11.h Hat er jetzt noch neben dem Lehramte andere Verrichtungen? Welche?
III.12 Schulkinder. Wie viele Kinder besuchen überhaupt die Schule?
III.12.a Im Winter. (Knaben/Mädchen)
III.12.b Im Sommer. (Knaben/Mädchen)
IV. Ökonomische Verhältnisse.
IV.13 Schulfonds (Schulstiftung)
IV.13.a Ist dergleichen vorhanden?
IV.13.b Wie stark ist er?
IV.13.c Woher fließen seine Einkünfte?
IV.13.d Ist er etwa mit dem Kirchen- oder Armengut vereinigt?
IV.14 Schulgeld. Ist eines eingeführt? Welches?
IV.15 Schulhaus.
IV.15.a Dessen Zustand, neu oder baufällig?
IV.15.b Oder ist nur eine Schulstube da? In welchem Gebäude?
IV.15.c Oder erhält der Lehrer, in Ermangelung einer Schulstube Hauszins? Wie viel?
IV.15.d Wer muß für die Schulwohnung sorgen, und selbige im baulichen Stande erhalten?
IV.16 Einkommen des Schullehrers.
IV.16.A An Geld, Getreide, Wein, Holz etc.
IV.16.B Aus welchen Quellen? aus
IV.16.B.a abgeschaffenen Lehngefällen (Zehnten, Grundzinsen etc.)?
IV.16.B.b Schulgeldern?
IV.16.B.c Stiftungen?
IV.16.B.d Gemeindekassen?
IV.16.B.e Kirchengütern?
IV.16.B.f Zusammengelegten Geldern der Hausväter?
IV.16.B.g Liegenden Gründen?
IV.16.B.h Fonds? Welchen? (Kapitalien)
Bemerkungen
Schlussbemerkungen des Schreibers
Unterschrift
Fliesstextantworten
Lokal

Jn Alt St. Johann ist eine einzige Schule, welche aber wegen der zu weiten Entfernung, und besonders zur Winters-Zeit wegen schlechter Kleidung vieler armen Kinder, an dreyen Orten das ganze Jahr hindurch gehalten wird. Alt St. Johann ist eine eigene Gemeine, im District Neu St. Johann, zum Canton Linth gehörig.
Die Schule wird vom neu Jahr bis Mayen bey der Kirche gehalten, welche die HauptSchule ist. Jnnerhalb des Umkreises der nächsten Viertelstunde liegen 64 Häuser. Von daher kommen 74 Kinder. Jnnerhalb der zweyten Viertelstunde liegen 13 Häuser; von daher kommen 9. Von Mayen bis Michaelis wird die Schule am zweyten Orte gehalten; dieser Bezirk von einer Viertelstunde enthält 36 Häuser; von daher kommen 40 und mehrere Kinder in die Schule. Von Michaele bis zum neuen Jahre wird die Schule am dritten Orte gehalten. Jnnerhalb des Umkreises der nächsten Viertelstunde sind 14 Häuser; von daher kommen Kinder 20. Jn der zweyten Viertelstunde sind 11 Häuser; von daher komen 13 Kinder in die Schule. — Es giebt aber auch einige Eltern, welche ihre Kinder das Jahr hin durch an alle drey Orte schicken.

Unterricht

Jn der Schule wird Lesen, Schreiben, und Rechnen gelehrt; alles nach dem Fuße der Normalschule. Schulbücher sind keine eingeführt, als der römisch katholische Katechismus, welcher nach Beschaffenheit der kleiner und gko größern Kinder, kleinere und größere Erklärungen in sich enthält. Vorschriften werden 3 bis 4 gegeben; wenn sie selbe gut zu schreiben wissen, so werden sie angehalten etwas von sich selbst zuschreiben; bisweilen wird ihnen etwas angegeben. Die Schule dauert täglich 5 1/2 Stunde, und an den entfernten Orten 5 Stunden. Die Kinder sind in Klassen eingetheilt; ||[Seite 2] fangen Schreiben; und in die, welche schon gut lesen, schreiben und rechnen. Diese Klasse wird nur von den wenigsten Kindern besucht, weil die mehresten nicht mehr in die Schule kommen, wenn sie nur ein wenig schreiben können.

Personal

Den Schulmeister hat bisher ein jeweiliger Pfarrherr, mit Einwilligung der Vorgesetzten, bestellt. Der jezige Schulmeister ist gebürtig von St. Gerold, einer Reichsherrschaft. Sein Name ist Johan Joseph Pfeifer, 40 Jahre alt, seit anderhalb Jahren verheirathet mit einer aus der Alt St. Johanner Pfarrey, hat ein Kind. Er ist 16 Jahre Schulmeister, zum Nutzen, und allgemeinen Beyfalle in dieser Gemeine, er ist zu gleich auch Messmer und Organist. Er hat seinen Unterhalt 14 Jahre im dem Kloster genoßen.
Kinder besuchen die Schule überhaupt im Winter 80 bis 90. Knaben 43 bis 47. Mädchen 40 bis 44. Jm Sommer 60 bis 70. Knaben 30 bis 36. Mädchen 30 bis 34. Zur Zeit aber da man das Heu und Emet einsamelt, wird keine Schule gehalten, welches etwann 4 Wochen dauert.

Oekonomie

Die Schulstiftung ist 300 fl. das Uebrige hat bisher das Kloster gegeben. Der Schulmeister bezieht jährlich für seine Besoldung 71 fl. ist alles.
Das Schulhaus hat bisher das Kloster im baulichen Stande erhalten, und die andern zwey besoldet. Seit dem die Klostergüter Sequestrirt worden, bezieht der Schulmeister 26 fl. weniger er bittet deßwegen um Ersatz.

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