Alten (Transkription Nr. 276)

Schulort: Alten
Konfession des Orts: reformiert
Signatur der Quelle: BAR B0 1000/1483, Nr. 1470, fol. 16-17v
Standort: Bundesarchiv Bern
Kanton 1799: Zürich
Distrikt 1799: Benken
Agentschaft 1799: Kleinandelfingen
Kirchgemeinde 1799: Oerlingen
Ort/Herrschaft 1750: Zürich
Kanton 2015: Zürich
Gemeinde 2015: Kleinandelfingen
In dieser Quelle werden folgende 2 Schulen erwähnt:

19.02.1799

ANTWORT ÜBER DEN ZUSTAND DER SCHUHLE ZU ALTEN!

I. Lokal-Verhältnisse.
I.1 Name des Ortes, wo die Schule ist.

Jn Alten ist eine Schuhle,

I.1.a Ist es ein Stadt, Flecken, Dorf, Weiler, Hof?

Es ist ein Dorff,

I.1.b Ist es eine eigene Gemeinde? Oder zu welcher Gemeinde gehört er?

Es gehört zu der Kirch gemeine oder Agentschafft Öhrlingen und Klein andelfingen,

I.1.c Zu welcher Kirchgemeinde (Agentschaft)?
I.1.d In welchem Distrikt?

Jm Distrikt Benken,

I.1.e In welchen Kanton gehörig?

Jm Kanton Zürich,

I.2 Entfernung der zum Schulbezirk gehörigen Häuser. In Viertelstunden.

Es gehören keine Höffe zu dießem Dorff daß eine Viertel, Stunde weit Entfernt seye,
Und in dießem Dorff befinden sich 19. Haüßer,

I.3 Namen der zum Schulbezirk gehörigen Dörfer, Weiler, Höfe.
I.3.a Zu jedem wird die Entfernung vom Schulorte, und
I.3.b die Zahl der Schulkinder, die daher kommen, gesetzt.
I.4 Entfernung der benachbarten Schulen auf eine Stunde im Umkreise.
I.4.a Ihre Namen.

Jn, Flach, Elikon, Humlikon, Klein andelfingen und Öhrlingen, hat es eine Schuhle an jedem orte,

I.4.b Die Entfernung eines jeden.

Und die Entfernung ist an jedes Ort eine Stunde, Jn Andelfingen und Marthallen, hats an jedem Orte eine Schuhle,
Und die Entfernung ist von da aus eine halbestund,

II. Unterricht.
II.5 Was wird in der Schule gelehrt?

Jn der Schuhle wir Gelehrt,
a. Zuerst Buchstabieren,
b. Lessen,
c. Silbieren,
d. Schreyben,
e. Geschreybens Lessen,
f. Rechnen,
g. Singen,
h. Auch muß jedes jedes Kind 8. Psalmen auswendig Lehrnen. Nebst mehreren Liederen aus dem Gällert,

II.6 Werden die Schulen nur im Winter gehalten? Wie lange?

Die Schuhl wird nur im Winter gehalten,
a. 22. Wochen lang,
b. Jm Sommer wird Wochentlich einen halben tag, oder 3. Stund Schuhle gehalten,

II.7 Schulbücher, welche sind eingeführt?

Eingeführte Schulbücher sind,
a. daß Nammen Büchlein,
b. Der Lehrmeister,
c. die Zeügnußen,
d. daß Psalmenbuch,
e. Der Psalter,
f. Der Gällert,
g. Und Endlich daß Neüe Testament,

II.8 Vorschriften, wie wird es mit diesen gehalten?

||[Seite 2] Wegen den Vorschrifften,
a. Daß A. b. c. wird zuerst vorgeschreyben,
b. Nach dießen Am. pm und soweiters,
c. Und dan werden eine bis zwey Linien vorgeschreyben,
d. Fehrner wird dan ein Psalmen, oder ein Lied in einer Vorschrifft vorgelegt,
e. Und Lestlich gibt der Schuhlmeister, denen Schuhlkinderen aus dem Kopf an, ohne daß Sie eine Vorschrifft haben,

II.9 Wie lange dauert täglich die Schule?

Die Schuhle tauret täglich 7. stund,

II.10 Sind die Kinder in Klassen geteilt?
III. Personal-Verhältnisse.
III.11 Schullehrer.
III.11.a Wer hat bisher den Schulmeister bestellt? Auf welche Weise?

Die Anfrage wer den Schuhlmeister bestelt,
a. Daß Examenatter Conventt von Zürich,

III.11.b Wie heißt er?

Der Name deß Schuhlmeisers Mathias Jsliker,

III.11.c Wo ist er her?

Von Alten,

III.11.d Wie alt?

28. Jahre Alt,

III.11.e Hat er Familie? Wie viele Kinder?

Die Familien eine Alte Mutter, die Frau und ein Kind,

III.11.f Wie lang ist er Schullehrer?

Die Schuhlmeister Stelle Bekleide, seit von Martini 1798. bis auf gegen wertige Zeit,

III.11.g Wo ist er vorher gewesen? Was hatte er vorher für einen Beruf?

Jn der Kantzley zu Andelfingen waren ehedem 3. Jahr,

III.11.h Hat er jetzt noch neben dem Lehramte andere Verrichtungen? Welche?

Zu dem Lehramt ist mir die Agenten Stelle nach anvertraut,

III.12 Schulkinder. Wie viele Kinder besuchen überhaupt die Schule?
III.12.a Im Winter. (Knaben/Mädchen)

Kinder wo die Schuhle Besuchen,
a 23. Knaben,
b. 29. Mädchen,

III.12.b Im Sommer. (Knaben/Mädchen)
IV. Ökonomische Verhältnisse.
IV.13 Schulfonds (Schulstiftung)
IV.13.a Ist dergleichen vorhanden?

Schuhlfund oder Schuhlstifftung ist nichts vorhanden,

IV.13.b Wie stark ist er?
IV.13.c Woher fließen seine Einkünfte?
IV.13.d Ist er etwa mit dem Kirchen- oder Armengut vereinigt?
IV.14 Schulgeld. Ist eines eingeführt? Welches?

Es ist auch kein Schuhlgelt eingefüehrt,

IV.15 Schulhaus.
IV.15.a Dessen Zustand, neu oder baufällig?

Die Beschaffenheit deß Schuhlhaußes,
a. Es is Kein Schulhauß vorhanden,

IV.15.b Oder ist nur eine Schulstube da? In welchem Gebäude?

b. Der Schuhllehrer wan seyne Stuben die größe nicht Enthält, so muß er selbsten der Hauß zinß bezahlen,

IV.15.c Oder erhält der Lehrer, in Ermangelung einer Schulstube Hauszins? Wie viel?
IV.15.d Wer muß für die Schulwohnung sorgen, und selbige im baulichen Stande erhalten?
IV.16 Einkommen des Schullehrers.
IV.16.A An Geld, Getreide, Wein, Holz etc.

Daß einkomen deß Schuhlmeisters,
a. An holtz 100. Burdenen Heken von Gemeind Holtz,
b. Und 2. Vrtl Kernen von abgeschafften Grundzinßen wo vormahls E: E: Gemeind Alten zustand,
c. 2. fl. an Gelt von dem Almoßen Amt von Zürich,
d. 5. fl. von der Kirchen zu Andelfingen,
e. Und von einem Kind wo den gantzen Winter die Schuhle Besucht, mußte der Haußvater 1. fl. bezahlen,
f. von der Sommer,
||[Seite 3] f. Von der Sommer Schuhl von einem Kind 4. ß.,
g. Und da deß Winterszeit alle ander Nächte Oder Wochentlich 3. Mahle Nacht Schuhle gehalten wurde, mußte der Haußvatter von einem Kind 4. ß. Bezahlen,

IV.16.B Aus welchen Quellen? aus
IV.16.B.a abgeschaffenen Lehngefällen (Zehnten, Grundzinsen etc.)?
IV.16.B.b Schulgeldern?
IV.16.B.c Stiftungen?
IV.16.B.d Gemeindekassen?
IV.16.B.e Kirchengütern?
IV.16.B.f Zusammengelegten Geldern der Hausväter?
IV.16.B.g Liegenden Gründen?
IV.16.B.h Fonds? Welchen? (Kapitalien)
Bemerkungen
Schlussbemerkungen des Schreibers

Jn dieß em Dorffe befinden sich wenige Stuben daß die Größe haben, daß die Kinder in jhrer ordnung Platz haben.

Unterschrift

SCHUHLMEISTER MATHIAS JSLIKER ZU ALTEN
den 19ten Fbr. 1799.

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