Gossau (Transkription Nr. 1161)
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- Gossau (Niedere Schule, katholisch)
23.02.1799
Freyheit. Gleichheit.
Beantwortung über die Fragen, Welche den Zustand der Schule zu Gossau betreffend.
I. Lokal-Verhältnisse. | ||
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I.1 | Name des Ortes, wo die Schule ist. |
Zu Gossau ist eine Freyschule. |
I.1.a | Ist es ein Stadt, Flecken, Dorf, Weiler, Hof? |
Die Schule wird gehalten im Fleken Gossau; |
I.1.b | Ist es eine eigene Gemeinde? Oder zu welcher Gemeinde gehört er? |
Es ist eine Pfarrgemeinde. |
I.1.c | Zu welcher Kirchgemeinde (Agentschaft)? |
Sie gehört zur Agentschaft in Gossau. |
I.1.d | In welchem Distrikt? |
Zu dem District Gossau. |
I.1.e | In welchen Kanton gehörig? |
Zum Kanton Säntis. |
I.2 | Entfernung der zum Schulbezirk gehörigen Häuser. In Viertelstunden. |
Die Entfernung der dazugehörigen oerter; die anzahl der Häusern und Kindern verhält sich wie folgt. |
I.3 | Namen der zum Schulbezirk gehörigen Dörfer, Weiler, Höfe. | |
I.3.a | Zu jedem wird die Entfernung vom Schulorte, und | |
I.3.b | die Zahl der Schulkinder, die daher kommen, gesetzt. | |
I.4 | Entfernung der benachbarten Schulen auf eine Stunde im Umkreise. | |
I.4.a | Ihre Namen. |
Entfernung auf eine Stunde der benachbarten Schulen sind: Andwil, Niederwil, und Geiserwald |
I.4.b | Die Entfernung eines jeden. | |
II. Unterricht. | ||
II.5 | Was wird in der Schule gelehrt? |
||[Seite 3] Jn der Schule wird das Gedrukt und das geschribene Täglich gelehrt, wie auch das Schreiben; außer der Schulzeit das Rechnen, und die Music. |
II.6 | Werden die Schulen nur im Winter gehalten? Wie lange? |
Es wird Sommer, und Winter Schule gehalten. |
II.7 | Schulbücher, welche sind eingeführt? |
Die Schulbücher sind, die Katechismen, Evangelien, Kalender, Zeitungen, und andere nutzliche Fragen, auch unterschidliche geschribene Schriften, Kaufmans, und andere Briefe. |
II.8 | Vorschriften, wie wird es mit diesen gehalten? |
Mit den vorschriften wird nach der Normal Methode gehandlet. |
II.9 | Wie lange dauert täglich die Schule? |
Die Schule dauret täglich am vormittag 2 1/2 Stund, und Nachmittag wiederum 2 1/2 Stund. |
II.10 | Sind die Kinder in Klassen geteilt? |
Es besuchen die Schule Knaben, und Mädchen, nach verschiedenheit der vorfallenden Arbeiten, bald mehr Mädchen, bald mehr Knaben, Sie sind seit deme die Normal abgeschaft worden, in keine Klassen mehre abgetheilt worden. |
III. Personal-Verhältnisse. | ||
III.11 | Schullehrer. | |
III.11.a | Wer hat bisher den Schulmeister bestellt? Auf welche Weise? |
Die Schulbedienung ist mir mit mehrer Hand der Hausväter übergeben worden. |
III.11.b | Wie heißt er? |
Der Schullehrer heißt Franz Joseph Roth. |
III.11.c | Wo ist er her? |
Er ist ein Bürger, und Gemeindsmann zu Gossau. |
III.11.d | Wie alt? |
Er ist durch die Gnade Gottes im 64igisten Jahre seines Alters |
III.11.e | Hat er Familie? Wie viele Kinder? |
Jch habe eine Frau, und 3 Kinder, wovon 2 bey mir in meiner Kost sind. |
III.11.f | Wie lang ist er Schullehrer? |
Allbereit 39. Jahr bin ich Schullehrer. |
III.11.g | Wo ist er vorher gewesen? Was hatte er vorher für einen Beruf? |
Vorhero ware ich 3 Jahr beym Herr Pfarrer in Rorschach als Lagey gewesen, von dorthin 6 Jahr im Kloster zu St. Gallen im Bauamt als Bedienten; und hernach 2 Jahr als Schulmeister zu Bergrechst Arbon; und seit deme bey meinem noch wirklich habenden Schuldienste in Gossau. |
III.11.h | Hat er jetzt noch neben dem Lehramte andere Verrichtungen? Welche? |
Nebst meinem Lehramte habe ich noch schwere Verrichtungen in meinen Kirchen diensten. |
III.12 | Schulkinder. Wie viele Kinder besuchen überhaupt die Schule? | |
III.12.a | Im Winter. (Knaben/Mädchen) |
Es besuchen von dem 9. bre bis Jenner ohngefähr 60. Kinder die Schule; Knaben bis 40. Mädchen bis 20. Vom Jenner bis Heümonat 30. bis auf 40. und vom Heümonat wieder bis im Wintermonate 30. bis 50. |
III.12.b | Im Sommer. (Knaben/Mädchen) | |
IV. Ökonomische Verhältnisse. | ||
IV.13 | Schulfonds (Schulstiftung) | |
IV.13.a | Ist dergleichen vorhanden? |
||[Seite 5] Schulfond ist vorhanden, welches vom Bürger Pfarrer, und vom Bürger Schulpfleger kann eingesehen werden, mir ist es unbekannt. |
IV.13.b | Wie stark ist er? | |
IV.13.c | Woher fließen seine Einkünfte? |
Der Schulfond ist von zerschiedenen Gutthätern gestiftet worden; wie stark er ist kann ich nicht beweisen. |
IV.13.d | Ist er etwa mit dem Kirchen- oder Armengut vereinigt? | |
IV.14 | Schulgeld. Ist eines eingeführt? Welches? | |
IV.15 | Schulhaus. | |
IV.15.a | Dessen Zustand, neu oder baufällig? |
Das Schulhaus ist alt; welches ein Theil von dem Gemeind hause; es ist wegen gar zu wenigem Platz in der Schulstuben einen Anstoß daran gebaut worden: welcher aber noch nicht hinlänglich genug Platz für die Kinder in der Schulstuben verschaffet, Für die Schulwohnung hat die ganze Gemeine zu sorgen. |
IV.15.b | Oder ist nur eine Schulstube da? In welchem Gebäude? | |
IV.15.c | Oder erhält der Lehrer, in Ermangelung einer Schulstube Hauszins? Wie viel? | |
IV.15.d | Wer muß für die Schulwohnung sorgen, und selbige im baulichen Stande erhalten? |
Das Schulhaus ist alt; welches ein Theil von dem Gemeind hause; es ist wegen gar zu wenigem Platz in der Schulstuben einen Anstoß daran gebaut worden: welcher aber noch nicht hinlänglich genug Platz für die Kinder in der Schulstuben verschaffet, Für die Schulwohnung hat die ganze Gemeine zu sorgen. |
IV.16 | Einkommen des Schullehrers. | |
IV.16.A | An Geld, Getreide, Wein, Holz etc. |
Alljahrlich habe empfangen 4. Viertel Kernen, welches von einigen Häusern in der Gemeind muß gegeben werden. |
IV.16.B | Aus welchen Quellen? aus | |
IV.16.B.a | abgeschaffenen Lehngefällen (Zehnten, Grundzinsen etc.)? | |
IV.16.B.b | Schulgeldern? | |
IV.16.B.c | Stiftungen? | |
IV.16.B.d | Gemeindekassen? | |
IV.16.B.e | Kirchengütern? |
Alljahrlich habe empfangen 4. Viertel Kernen, welches von einigen Häusern in der Gemeind muß gegeben werden. |
IV.16.B.f | Zusammengelegten Geldern der Hausväter? | |
IV.16.B.g | Liegenden Gründen? | |
IV.16.B.h | Fonds? Welchen? (Kapitalien) |
Alljahrlich habe empfangen 4. Viertel Kernen, welches von einigen Häusern in der Gemeind muß gegeben werden. |
Bemerkungen | ||
Schlussbemerkungen des Schreibers | ||
Unterschrift |
Gossau den 23ten Hornung 1799. |