Schinznach (Transkription Nr. 2103)

Schulort: Schinznach
Konfession des Orts: reformiert
Signatur der Quelle: BAR B0 1000/1483, Nr. 1423, fol. 211v-212v
Standort: Bundesarchiv Bern
Kanton 1799: Aargau
Distrikt 1799: Aarau
Agentschaft 1799:
Kirchgemeinde 1799: Schinznach
Ort/Herrschaft 1750: Bern
Kanton 2015: Aargau
Gemeinde 2015: Schinznach
In dieser Quelle werden folgende 2 Schulen erwähnt:

Beantwortung der Fragen über den Zustand der Schulen der Kirchgemeind SCHINZNACH. Bezirk Arau, Canton Argau.

I. Lokal-Verhältnisse.
I.1 Name des Ortes, wo die Schule ist.

Schinznach. ein Pfarrdorf, im Bezirk Arau, Canton Argau, hat zwo Schulen — die untere. für die Kinder. welche Syllabiren und lesen lernen — die obere — für die ältern Kinder.

I.1.a Ist es ein Stadt, Flecken, Dorf, Weiler, Hof?
I.1.b Ist es eine eigene Gemeinde? Oder zu welcher Gemeinde gehört er?
I.1.c Zu welcher Kirchgemeinde (Agentschaft)?
I.1.d In welchem Distrikt?
I.1.e In welchen Kanton gehörig?
I.2 Entfernung der zum Schulbezirk gehörigen Häuser. In Viertelstunden.

das Schloß und die Mühle zu Castelen 1/2. Stund — ein haus auf dem Berg. entfernt eine 1/2 Stund — 1. haus. die weiße Trotte. 20. Minuten

I.3 Namen der zum Schulbezirk gehörigen Dörfer, Weiler, Höfe.
I.3.a Zu jedem wird die Entfernung vom Schulorte, und
I.3.b die Zahl der Schulkinder, die daher kommen, gesetzt.
I.4 Entfernung der benachbarten Schulen auf eine Stunde im Umkreise.

Für Castelen wäre Oberflachs die nächstgelegene Schule — Für die 2. andren ist Schinznach die nächste.

I.4.a Ihre Namen.
I.4.b Die Entfernung eines jeden.
II. Unterricht.
II.5 Was wird in der Schule gelehrt?

A:BC. Syllabiren aus dem Buch und Gedächtniß. lesen. auswendig. gelernt wird von allen der heydelb: Catechismus — von den fähigen: Auserlesene Psalmen für die Landjugend. Zürich. Lavaters geistliche Lieder für die Landjugend und 25. Psalmen aus dem Berner Psalmbuch. Zur LeseÜbung mit den ältern Leben Jesu für Kinder. von Feddersen. Jm Schreiben — bedient man sich frembder Vorschrifften — 40. Kinder — die es lehrnen — Jm Rechnen 1. 2. knaben die 4. Species. Jn der Singkunst, die Psalmen Music in allen 4 Stimmen mit kenntniß der Noten — auch im Bachofen, und Gellerts geistliche Lieder

II.6 Werden die Schulen nur im Winter gehalten? Wie lange?

Jm Winter von Martini biß End Merzens. Jm Sommer 1/2 Tag p woche.

II.7 Schulbücher, welche sind eingeführt?

Jst oben beantwortet

II.8 Vorschriften, wie wird es mit diesen gehalten?
II.9 Wie lange dauert täglich die Schule?

6. Stunden.

II.10 Sind die Kinder in Klassen geteilt?

Es ist keine andere Eintheilung als die oben angeführte.

III. Personal-Verhältnisse.
III.11 Schullehrer.
III.11.a Wer hat bisher den Schulmeister bestellt? Auf welche Weise?

der Lehrer der Untern Schule heisst Friedrich Keser, ist Burger zu Schinznach. 58. Jahr alt — hat 6 erwachsene Kinder — sint 25. Jahren lehrer hat sich immer mit dem Feldbau beschäftiget — ist mit dem andern Schulmeister zugleich Siegrist.
der Lehrer der obern Schule heisst Jacob Joho, Burger Zu Schinznach 44. Jahr alt. hat 4. unerzogne kinder. sint 1. Jahr Schullehrer beschäftigt sich jez wie vorher mit dem Feldbau. Jst auch Siegrist.

III.11.b Wie heißt er?
III.11.c Wo ist er her?
III.11.d Wie alt?
III.11.e Hat er Familie? Wie viele Kinder?
III.11.f Wie lang ist er Schullehrer?
III.11.g Wo ist er vorher gewesen? Was hatte er vorher für einen Beruf?
III.11.h Hat er jetzt noch neben dem Lehramte andere Verrichtungen? Welche?
III.12 Schulkinder. Wie viele Kinder besuchen überhaupt die Schule?
III.12.a Im Winter. (Knaben/Mädchen)

Untere Schule
60. knaben 48. Mägdchen

Obere Schule
51. knaben 53. Mägdchen

III.12.b Im Sommer. (Knaben/Mädchen)

Jn beyden Schulen gleiche Anzahl.

IV. Ökonomische Verhältnisse.
IV.13 Schulfonds (Schulstiftung)
IV.13.a Ist dergleichen vorhanden?

||[Seite 2] Jst keiner.

IV.13.b Wie stark ist er?
IV.13.c Woher fließen seine Einkünfte?
IV.13.d Ist er etwa mit dem Kirchen- oder Armengut vereinigt?

die Gemeind-Armen-Kirchengüter sind abgesonderte Fonds.

IV.14 Schulgeld. Ist eines eingeführt? Welches?

Jeder Bauer zahlt für jedes kind wochentlich 2. xr. der Tauwner 1. xr.

IV.15 Schulhaus.
IV.15.a Dessen Zustand, neu oder baufällig?

Jst ein neües steinernes Gebäüde — hat zwo Schulstuben — kein Lehrer hat darinn seine Behausung — Bezichen keinen hauszinß Wird von der gemeind unterhalten.

IV.15.b Oder ist nur eine Schulstube da? In welchem Gebäude?
IV.15.c Oder erhält der Lehrer, in Ermangelung einer Schulstube Hauszins? Wie viel?
IV.15.d Wer muß für die Schulwohnung sorgen, und selbige im baulichen Stande erhalten?
IV.16 Einkommen des Schullehrers.
IV.16.A An Geld, Getreide, Wein, Holz etc.

Untere Schul
an geld. gulden 1 30.
an getreyd. KERNEN. 8. Vrtel.
an holz. 1. kleines Fuder. Zum haus geliefert.

Obere Schul an geld. gulden 30.
an getreyd. kernen. 8. Viertel
an holz. 1. kleines Fruder. dit

IV.16.B Aus welchen Quellen? aus
IV.16.B.a abgeschaffenen Lehngefällen (Zehnten, Grundzinsen etc.)?

Untere Schul
KERNEN. 8. Viertel von der Gemeind.

Obere Schul
KERNEN 8. Viertel dit

IV.16.B.b Schulgeldern?

Untere Schul
gulden 20.

Obere Schul
gulden 20.

IV.16.B.c Stiftungen?
IV.16.B.d Gemeindekassen?
IV.16.B.e Kirchengütern?

Untere Schul
gulden 10.

Obere Schul
gulden 10.

IV.16.B.f Zusammengelegten Geldern der Hausväter?
IV.16.B.g Liegenden Gründen?
IV.16.B.h Fonds? Welchen? (Kapitalien)
Bemerkungen
Schlussbemerkungen des Schreibers

Observ: der mit dem Schuldienst verbundene Siegristdienst tragt jedem ein an geld 4. gulden aus dem Kirchengut an kernen 6. Virtel kernen, von der Gemeind zugehörige Bodenzinßen

Unterschrift

A: Jm hooff. Pfrr und Jnspector

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