Landiswil (Transkription Nr. 1337)
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- Landiswil (Niedere Schule, reformiert)
17.03.1799
BEANTWORTUNG DER VORGELEGTEN FRAGEN!
der Drittel Schule Landisweil, Kirchgemein Biglen.
I. Lokal-Verhältnisse. | ||
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I.1 | Name des Ortes, wo die Schule ist. |
Landisweil |
I.1.a | Ist es ein Stadt, Flecken, Dorf, Weiler, Hof? |
Es ist ein Dorff von 12 Häüseren. |
I.1.b | Ist es eine eigene Gemeinde? Oder zu welcher Gemeinde gehört er? |
Es ist ein Drittel Gemeine der Kirchgemeine Biglen. |
I.1.c | Zu welcher Kirchgemeinde (Agentschaft)? |
Agentschaft Hinder-Wald, oder Landisweil. |
I.1.d | In welchem Distrikt? |
Districkt Höchsteten. |
I.1.e | In welchen Kanton gehörig? |
Kanton Bern. |
I.2 | Entfernung der zum Schulbezirk gehörigen Häuser. In Viertelstunden. |
A. jnnerthalb des Umkreises der nächsten Viertelstunde ligen 51 Haüser, |
I.3 | Namen der zum Schulbezirk gehörigen Dörfer, Weiler, Höfe. |
A. jnnerthalb des Umkreises der nächsten Viertelstund. |
I.3.a | Zu jedem wird die Entfernung vom Schulorte, und | |
I.3.b | die Zahl der Schulkinder, die daher kommen, gesetzt. | |
I.4 | Entfernung der benachbarten Schulen auf eine Stunde im Umkreise. |
||[Seite 3] A Arny eine Schul, Stark 3/4. Stund Entlegen. |
I.4.a | Ihre Namen. | |
I.4.b | Die Entfernung eines jeden. | |
II. Unterricht. | ||
II.5 | Was wird in der Schule gelehrt? |
Buchstabieren, Lesen, auswändig Lernen, Schreiben, Etwas Rechnen, Singen, die Psalmen Davids, Backofens, {und} Schmidlis gesang Bücher. |
II.6 | Werden die Schulen nur im Winter gehalten? Wie lange? |
Winterschule wird von Martiny bis auf Maria Verkündigung gehalten, und im Sommer 14. Tag. Mit der Zeit wird auf des Pfarrers Befell gehorchet. Kinderleh wird im Winter alle Sontag gehalten im Sommer die Hälfte. |
II.7 | Schulbücher, welche sind eingeführt? |
Heidelberger Catechismus, Hübners biblische Historien, das neüe Testament, und andere nützliche Bücher mehr. |
II.8 | Vorschriften, wie wird es mit diesen gehalten? |
Biblische Sprüche, und aus Roschis vormular. |
II.9 | Wie lange dauert täglich die Schule? |
Die Schule dauret täglich 4. Stund, 2. Vormitags 2 Nachmitag, und wan die Kinder bey gutem Wätter Richlich vorhanden sind so dauret die Schule des Tags 5. Stund, weilen die Streitbare Entlegenheit und der viele Schne welcher sich in hiesigen Gägenden Häüfig einfindet, die Kinder im Winter oftmahl von der Schule zuruck gehalten werden. |
II.10 | Sind die Kinder in Klassen geteilt? |
Die Kinder sind in 4. Klaßen getheilet, die 1. Klaß enthaltet die |
III. Personal-Verhältnisse. | ||
III.11 | Schullehrer. | |
III.11.a | Wer hat bisher den Schulmeister bestellt? Auf welche Weise? |
||[Seite 4] Die Gemeine hat Etwelche Zum vorschlag gemacht, der Pfarrer hat bey untersuchung ihrer Wißenschaften, einen darvon ausgewählet, der Regent des Orts hat ihn bestätiget. |
III.11.b | Wie heißt er? |
Ullrich Gfeller. |
III.11.c | Wo ist er her? |
Aus gesagtem Landisweil Drittel. |
III.11.d | Wie alt? |
Zwey und dreisig Jahre. |
III.11.e | Hat er Familie? Wie viele Kinder? |
Zwey Kinder |
III.11.f | Wie lang ist er Schullehrer? |
Fünf Jahr |
III.11.g | Wo ist er vorher gewesen? Was hatte er vorher für einen Beruf? |
Jn gesagtem Landisweil Drittel, seine Profesion ist Glaßer und Schreiner. |
III.11.h | Hat er jetzt noch neben dem Lehramte andere Verrichtungen? Welche? |
Sommerzeit sezt er seine Profesion noch Fort. |
III.12 | Schulkinder. Wie viele Kinder besuchen überhaupt die Schule? |
Von der Täglichen besuchung der Schule kan nichts gewißes gemeldet werden weilen einentheils (wie schon gesagt) der viele Schne die Kinder zuruck hält: anderen theils aber in dieser Sach eine allgemeine gleichgültigkeit Herrschet. |
III.12.a | Im Winter. (Knaben/Mädchen) | |
III.12.b | Im Sommer. (Knaben/Mädchen) | |
IV. Ökonomische Verhältnisse. | ||
IV.13 | Schulfonds (Schulstiftung) | |
IV.13.a | Ist dergleichen vorhanden? |
Schulgut ist gegenwärtig 666 kr. vorhanden, es ist aber die Hofnung, durch öfnung eines Testaments dieses Schulgut zu vermehren. |
IV.13.b | Wie stark ist er? | |
IV.13.c | Woher fließen seine Einkünfte? | |
IV.13.d | Ist er etwa mit dem Kirchen- oder Armengut vereinigt? |
Er ist mit dem Armengut vereiniget. |
IV.14 | Schulgeld. Ist eines eingeführt? Welches? |
SCHULGELT, keins eingefürt. |
IV.15 | Schulhaus. | |
IV.15.a | Dessen Zustand, neu oder baufällig? |
Schulhaus, deßen Zustand ist seer baufählig. |
IV.15.b | Oder ist nur eine Schulstube da? In welchem Gebäude? | |
IV.15.c | Oder erhält der Lehrer, in Ermangelung einer Schulstube Hauszins? Wie viel? |
Nein: weil er das Schulhaus selbst bewont. |
IV.15.d | Wer muß für die Schulwohnung sorgen, und selbige im baulichen Stande erhalten? | |
IV.16 | Einkommen des Schullehrers. | |
IV.16.A | An Geld, Getreide, Wein, Holz etc. |
||[Seite 5] A. An Gelt 21. kr. |
IV.16.B | Aus welchen Quellen? aus | |
IV.16.B.a | abgeschaffenen Lehngefällen (Zehnten, Grundzinsen etc.)? | |
IV.16.B.b | Schulgeldern? | |
IV.16.B.c | Stiftungen? | |
IV.16.B.d | Gemeindekassen? | |
IV.16.B.e | Kirchengütern? | |
IV.16.B.f | Zusammengelegten Geldern der Hausväter? | |
IV.16.B.g | Liegenden Gründen? | |
IV.16.B.h | Fonds? Welchen? (Kapitalien) | |
Bemerkungen | ||
Schlussbemerkungen des Schreibers |
Da der Ullrich Gfeller Schullehrer der Drittel Gemeind Landisweil, als ein Sonderbahrer Liebhaber der Religeohn, Künsten und wißenschafft Wägen ser geringem Lohn, genöthiget ist, sich jmmer nach möglichkeit an das Handwerck zu halten, um seine Haushaltung durchzubringen! so Bittet und hoffet er, die Waal der Helfeteschen Republick werde Mitel und Wege wißen, die für ihn so guten Anstalten zu Treffen das ihm sein Einkomen um etwas verbeseret werde, damit er diesem so wichtigen Beruf mehrere Zeit widtmen könne, um ihm Nützliche kentniße zu Samlen, welche den Stercksten einfluß auf die Schul-Kinder haben werden. |
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Unterschrift |
Grus und Fründschaft. Ullrich Gfeller S: L: zu Landisweil den 17.ten März 1799. |