Beinwil (Freiamt) (Transkription Nr. 2273)

Schulort: Beinwil (Freiamt)
Konfession des Orts: katholisch
Signatur der Quelle: BAR B0 1000/1483, Nr. 1424, fol. 248-249
Standort: Bundesarchiv Bern
Kanton 1799: Baden
Distrikt 1799: Muri
Agentschaft 1799: Beinwil (Freiamt)
Kirchgemeinde 1799: Beinwil (Freiamt)
Ort/Herrschaft 1750: Gemeine Herrschaft Freie Ämter
Kanton 2015: Aargau
Gemeinde 2015: Beinwil (Freiamt)
In dieser Quelle wird folgende Schule erwähnt:
  • Beinwil (Freiamt) (Niedere Schule, katholisch)

20.02.1799

Antwort
über die Fragen über den zustand der schuhlen an jedem orte, Beantwortet von Ends vnterschreibenen etc.

I. Lokal-Verhältnisse.
I.1 Name des Ortes, wo die Schule ist.

Beinwil.

I.1.a Ist es ein Stadt, Flecken, Dorf, Weiler, Hof?

ein dorff,

I.1.b Ist es eine eigene Gemeinde? Oder zu welcher Gemeinde gehört er?

Ja,

I.1.c Zu welcher Kirchgemeinde (Agentschaft)?

zur ganzen kirchen gemeine und agentschafft beinwil,

I.1.d In welchem Distrikt?

Mury.

I.1.e In welchen Kanton gehörig?

Baden,

I.2 Entfernung der zum Schulbezirk gehörigen Häuser. In Viertelstunden.

Jnerhalb dess vmkreises der nächsten viertelstunde Liege 12 Heüsser. jnerhalb dess vmkreisses der zweyten 13, Jnerhalb dess vmkreises der 3ten 9,

I.3 Namen der zum Schulbezirk gehörigen Dörfer, Weiler, Höfe.

Bein wil, Wigwil, Winterschwil, Brouwil, als Dörffer, Dan Höffe horben, groth, sunery Merihalden, Brand, und vorder und Hinter grüth, wo 7 häüsser im grüth, zu beinwil Wird die schuhl selbst gehalten. wigwil und winderschwil Ein viertel stund von Bein gelegen, Brouwil 1 halb stund, die höffe alle 3 viertel oder eine kleine stund,

I.3.a Zu jedem wird die Entfernung vom Schulorte, und
I.3.b die Zahl der Schulkinder, die daher kommen, gesetzt.

von Beinwil kommen gemeiniglich 14 kinder von wigwil 13, von Winterschwil 13. von Brouwil 9., auss den Höffe circa 12. in allem offt mehrere, offt mindere

I.4 Entfernung der benachbarten Schulen auf eine Stunde im Umkreise.
I.4.a Ihre Namen.

die schuhl zu auw, die 3 viertel stunde von Beinwil Entfernt, die nächste darbey ist, und wohin die kinder von den Entferntsten orten der pfarrgemeine Beinwil über 1 1/2 stunde zu gehen Hätten

I.4.b Die Entfernung eines jeden.
II. Unterricht.
II.5 Was wird in der Schule gelehrt?

||[Seite 2] wass biss dahin in den Bauren schuhlen gemeiniglich gelehrt wird, Trucktes, und geschribenes buochstabieren und Lessen, und auff Befelch dess pfarrers die erste grundsäz de Religion,

II.6 Werden die Schulen nur im Winter gehalten? Wie lange?

Ja, und biss in den 4ten monath,

II.7 Schulbücher, welche sind eingeführt?

seynd keine bestimte ein geführt,

II.8 Vorschriften, wie wird es mit diesen gehalten?

diesse macht der schuhl meister nach seinem wissen,

II.9 Wie lange dauert täglich die Schule?

6 stunden,

II.10 Sind die Kinder in Klassen geteilt?

wie in allen anderen nach nicht Eingerichteten schuhlen, synd auch Hier keine andere Klassen als die nicht Lesente und nicht schreibente, und nur Buochstabierente,

III. Personal-Verhältnisse.
III.11 Schullehrer.
III.11.a Wer hat bisher den Schulmeister bestellt? Auf welche Weise?

der gemeine kirchgang,

III.11.b Wie heißt er?

Jacob burckart Buocher,

III.11.c Wo ist er her?

von wigwil auss der pfar beinwil

III.11.d Wie alt?

23 Jahr.

III.11.e Hat er Familie? Wie viele Kinder?

er ist Ledigen standes, und Haltete in dass 5te Jahr schuhl, ist auch zu hoch dorff im Kanton Lucern gewessen, um die orgel zu schlagen, und die schuhlart zu begeifen zu erlehrenen,

III.11.f Wie lang ist er Schullehrer?
III.11.g Wo ist er vorher gewesen? Was hatte er vorher für einen Beruf?
III.11.h Hat er jetzt noch neben dem Lehramte andere Verrichtungen? Welche?

Jst zu gleich orgenist für die pfarrkirche angestelt,

III.12 Schulkinder. Wie viele Kinder besuchen überhaupt die Schule?

derer synd bald mehrere bald mindere, Ess kan auch über 60 geben,

III.12.a Im Winter. (Knaben/Mädchen)

offt die helffte knaben, offt die helffte Mätlin, im Sommer war nie keine schuhl

III.12.b Im Sommer. (Knaben/Mädchen)
IV. Ökonomische Verhältnisse.
IV.13 Schulfonds (Schulstiftung)
IV.13.a Ist dergleichen vorhanden?

||[Seite 3] (ist sauber nichts Hier vorhanden dergleichen)

IV.13.b Wie stark ist er?
IV.13.c Woher fließen seine Einkünfte?
IV.13.d Ist er etwa mit dem Kirchen- oder Armengut vereinigt?
IV.14 Schulgeld. Ist eines eingeführt? Welches?

von einem kind beziehet er wochentlich Ein Bazen, dess Tags ein scheit Holz, dass zur heizung der schuhlstuben gebraucht wird,

IV.15 Schulhaus.

ist kein eigenes da, die schuhl wird in privat hauss gehalten, und nur in einer stube, die aber für obgesezte zahl der schuhl kinder gross umd bequämen genug ist, aber alle Jahr dem Eigenthümer freystehet, die schuhl da zu Lassen oder nicht, und der hauss zinss darfür Einen winter nur biss da hin war 3 gl.

IV.15.a Dessen Zustand, neu oder baufällig?
IV.15.b Oder ist nur eine Schulstube da? In welchem Gebäude?
IV.15.c Oder erhält der Lehrer, in Ermangelung einer Schulstube Hauszins? Wie viel?
IV.15.d Wer muß für die Schulwohnung sorgen, und selbige im baulichen Stande erhalten?
IV.16 Einkommen des Schullehrers.
IV.16.A An Geld, Getreide, Wein, Holz etc.

dass einzige, oben Numero 14 angeschribene schuhlgeld, war biss da hin dass ganze einkomen eines schuhlmeisters zu Beinwil, nebst welchem er 3 gl. aus der kirche bezohg, die Er aber indes mal an den hauss zinss, den er nach selbst geben musste, verwenden musste, seidt deme aber mit dem schuhl dienste auch der Orgel dienste verbunden worden so mag Es zwar etwass weniges mehres Ent Trägen, doch Etragen Beide zu sammen mehr nicht als Ohngefehr 40 gl. dan auch die orgel mehrers auss zufällikeiten Bezahlt wird.

IV.16.B Aus welchen Quellen? aus
IV.16.B.a abgeschaffenen Lehngefällen (Zehnten, Grundzinsen etc.)?
IV.16.B.b Schulgeldern?
IV.16.B.c Stiftungen?
IV.16.B.d Gemeindekassen?
IV.16.B.e Kirchengütern?
IV.16.B.f Zusammengelegten Geldern der Hausväter?
IV.16.B.g Liegenden Gründen?
IV.16.B.h Fonds? Welchen? (Kapitalien)
Bemerkungen
Schlussbemerkungen des Schreibers

solte auch Hier zu Beinwill, wie der pfarrer es selbst iniglich wünschet eine Besser eingerichtete schuhl auf verordnung der jez Herrschenten vnsseren Regierung Ein geführt werden müssen, so anerbiethe Jch mich als ein nach Junger mensch, in den unterricht der immer vorgeschrieben werden dörffte neü zu Erlehrnen,

Unterschrift

Beinwill den 20t. Hornung 1799. Burckart Buocher schuhlmeister und orgenist zu beinwil.

Zitierempfehlung: