Aarwangen (Transkription Nr. 637)
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- Aarwangen (Niedere Schule, reformiert)
BEANTWORTUNG der FRAGEN über den Zustand der Schulen zu Aarwangen
I. Lokal-Verhältnisse. | ||
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I.1 | Name des Ortes, wo die Schule ist. |
Aarwangen |
I.1.a | Ist es ein Stadt, Flecken, Dorf, Weiler, Hof? |
Ein Dorf. |
I.1.b | Ist es eine eigene Gemeinde? Oder zu welcher Gemeinde gehört er? |
Jst eine eigne Gemeinde. |
I.1.c | Zu welcher Kirchgemeinde (Agentschaft)? |
Kirchgemeind und Agentschaft Aarwangen |
I.1.d | In welchem Distrikt? |
Distrikte Langenthal |
I.1.e | In welchen Kanton gehörig? |
Kanton Bern gehörig |
I.2 | Entfernung der zum Schulbezirk gehörigen Häuser. In Viertelstunden. |
Jm Umkreise der Ersten-Viertelstunde befinden sich 138 Häüser, und in der zweyten Entfernung sind 12 Häüser. |
I.3 | Namen der zum Schulbezirk gehörigen Dörfer, Weiler, Höfe. |
a Aarwangen, Mumenthal eine Viertelstunde senden 45 Kinder |
I.3.a | Zu jedem wird die Entfernung vom Schulorte, und | |
I.3.b | die Zahl der Schulkinder, die daher kommen, gesetzt. | |
I.4 | Entfernung der benachbarten Schulen auf eine Stunde im Umkreise. |
a Langenthal, Rogwyl, Weynau, Büzberg und Baumgarten |
I.4.a | Ihre Namen. | |
I.4.b | Die Entfernung eines jeden. | |
II. Unterricht. | ||
II.5 | Was wird in der Schule gelehrt? |
Buchstabiren, Lesen, Schreiben, Rechnen, auswendig wird gelehrnt, der Heidelbergische Catechismus und Psalmen Davids, Hübners Historien und Singen |
II.6 | Werden die Schulen nur im Winter gehalten? Wie lange? |
Die Winterschulen nehmen ihren Anfang, mit anfangs Wintermonat, und endigen sich auf Ostern oder anfangs April |
II.7 | Schulbücher, welche sind eingeführt? |
Anfänge Christlicherlehr, Heidelbergischer Catechismus, die Psalmen Davids, Hübners Hist: das Neüe und Alte Testament Auch werden die Winterkinderlehren, durch den Schullehrer in der Schulstuben gehalten |
II.8 | Vorschriften, wie wird es mit diesen gehalten? |
Die ||[Seite 2] Die Schulordnung von 1720. ist die Vorschrift |
II.9 | Wie lange dauert täglich die Schule? |
Vormittag von 8 bis 11. Uhr, Nachmittag v: halb Ein bis 3 Uhr |
II.10 | Sind die Kinder in Klassen geteilt? |
Die Kinder sind in 4 Klaßen getheilt, Buchstabir: Lesende, Auswendig lernende, und Schreibende |
III. Personal-Verhältnisse. | ||
III.11 | Schullehrer. | |
III.11.a | Wer hat bisher den Schulmeister bestellt? Auf welche Weise? |
Amtleüte, Pfarrer und Vorgesetzte. |
III.11.b | Wie heißt er? |
Jakob Egger. |
III.11.c | Wo ist er her? |
Von Aarwangen. |
III.11.d | Wie alt? |
54 Jahre alt |
III.11.e | Hat er Familie? Wie viele Kinder? |
Zwey Kinder, ein Knab und eine Tochter |
III.11.f | Wie lang ist er Schullehrer? |
15. Jahre |
III.11.g | Wo ist er vorher gewesen? Was hatte er vorher für einen Beruf? |
An seinem Wohnort in Aarwangen Arbeitete auf der Schreiner Profeßion |
III.11.h | Hat er jetzt noch neben dem Lehramte andere Verrichtungen? Welche? |
Wegen geringer Besoldung ist er genöthiget, durch einen Gesellen und dem Sohn, die Profeßion fortzusetzen |
III.12 | Schulkinder. Wie viele Kinder besuchen überhaupt die Schule? |
Schulkinder sind nach der Schulleisten 180. |
III.12.a | Im Winter. (Knaben/Mädchen) |
Des Winters, werden besucht von Knaben bei 70. von Töchtern bis 50. je nach dem die Witterung ist, mehr oder weniger |
III.12.b | Im Sommer. (Knaben/Mädchen) |
Des Sommers, von Knaben und Töchtern, von 70 bis 80. Es wird auch durch den Sommer alle Sontag vor der Kinderlehr in der Kirchen eine Stunde durch den Schullehrer, mit der kleinern Jugend, Vorkinderlehr gehalten |
IV. Ökonomische Verhältnisse. | ||
IV.13 | Schulfonds (Schulstiftung) | |
IV.13.a | Ist dergleichen vorhanden? |
Nichts. |
IV.13.b | Wie stark ist er? | |
IV.13.c | Woher fließen seine Einkünfte? |
Von zusamen gelegtem Geld. |
IV.13.d | Ist er etwa mit dem Kirchen- oder Armengut vereinigt? |
Wird in die Kirchenrechnung eingetragen |
IV.14 | Schulgeld. Ist eines eingeführt? Welches? | |
IV.15 | Schulhaus. | |
IV.15.a | Dessen Zustand, neu oder baufällig? |
Jst noch in zimlich gutem Zustand: — Jst aber keine Scheür zum einlegen, noch Stallung vor eine S. v. Kuh zu halten: — deswegen ist der Schullehrer genöthigt auch das wenige so er hat, auf seine eigenen Umkösten anderswo einzulegen. |
IV.15.b | Oder ist nur eine Schulstube da? In welchem Gebäude? |
||[Seite 3] Jst auf der Schulstuben eine Wohnung für den Schullehrer. |
IV.15.c | Oder erhält der Lehrer, in Ermangelung einer Schulstube Hauszins? Wie viel? | |
IV.15.d | Wer muß für die Schulwohnung sorgen, und selbige im baulichen Stande erhalten? |
Die Gemeind. |
IV.16 | Einkommen des Schullehrers. | |
IV.16.A | An Geld, Getreide, Wein, Holz etc. |
An Geld fünfzig Bernkronen, nebst Schulholz |
IV.16.B | Aus welchen Quellen? aus |
Wird von der Gemeind zusamengelegt |
IV.16.B.a | abgeschaffenen Lehngefällen (Zehnten, Grundzinsen etc.)? | |
IV.16.B.b | Schulgeldern? | |
IV.16.B.c | Stiftungen? | |
IV.16.B.d | Gemeindekassen? |
Wird von der Gemeind zusamengelegt |
IV.16.B.e | Kirchengütern? | |
IV.16.B.f | Zusammengelegten Geldern der Hausväter? |
Die obbeschriebenen fünfzig Bernkronen |
IV.16.B.g | Liegenden Gründen? |
Bünden zu einem Mäs Hanfsamen, Ein Garten |
IV.16.B.h | Fonds? Welchen? (Kapitalien) | |
Bemerkungen | ||
Schlussbemerkungen des Schreibers |
ANMERKUNG. |
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Unterschrift |
Jakob Egger Schullehrer in Aarwangen |