Gerlikon (Transkription Nr. 697)
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- Gerlikon (Niedere Schule, reformiert)
22.02.1799
Beantworttung der fragen Über den Zustand der, Schul an hiesigem ort,
I. Lokal-Verhältnisse. | ||
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I.1 | Name des Ortes, wo die Schule ist. |
Nammen des orts jst, Gerlicken, |
I.1.a | Ist es ein Stadt, Flecken, Dorf, Weiler, Hof? |
Es jst ein Dorff, und jst eine Eigne Gemeine, Vnd agentschafft Vnd {Kirchen Filial Gerlicken} |
I.1.b | Ist es eine eigene Gemeinde? Oder zu welcher Gemeinde gehört er? | |
I.1.c | Zu welcher Kirchgemeinde (Agentschaft)? |
Gehört zur Kirchen Gemeine Gachnang, |
I.1.d | In welchem Distrikt? |
Jm Districk Frauenfeld, |
I.1.e | In welchen Kanton gehörig? |
Zum Canton Thurgäü gehörig, |
I.2 | Entfernung der zum Schulbezirk gehörigen Häuser. In Viertelstunden. |
Die Gemeine Gerlicken Besteht jn 21 wohnungen darinen Befinden sich Kinder so die Schul Besuchen, |
I.3 | Namen der zum Schulbezirk gehörigen Dörfer, Weiler, Höfe. |
Oberweil jst ein Hoff in hiesigem Schul Bezirck und jst ein Viertelstund entfernt Besteht jn 14 häuseren Kommen aber nur auß 2 häuseren 4 Madchen an hiesiges ort, |
I.3.a | Zu jedem wird die Entfernung vom Schulorte, und | |
I.3.b | die Zahl der Schulkinder, die daher kommen, gesetzt. | |
I.4 | Entfernung der benachbarten Schulen auf eine Stunde im Umkreise. | |
I.4.a | Ihre Namen. |
Jn ansehug der Benachbarten Schulen jst eine zu Gachnang ein halb Stund im Vmkreiß entfernt. ||[Seite 2] Eine Zweite Benachbarte zu Hagenbuch jm Canton Zürich jst eine halb Stund im Vmkreis entfernt, |
I.4.b | Die Entfernung eines jeden. | |
II. Unterricht. | ||
II.5 | Was wird in der Schule gelehrt? |
Es wird Erstlich jn der Schul gelehrt Buchstabieren Lesen Schreiben und Singen und auch geschribenes zulesen, |
II.6 | Werden die Schulen nur im Winter gehalten? Wie lange? |
Schulzeit des winters dauret jm ganzen von Martiny Biß gegen osteren, Tags Zeit, Morgens von 8 Bis 11 Uhr Mitags von 1 bis 4 Uhr, |
II.7 | Schulbücher, welche sind eingeführt? |
Schulbücher Bey den anfängeren sind Üblich Nammen Büchli und Lehrmeister Bey Mehr Jährigen Zeügnus Psalmen und Testament Bücher und so weiters |
II.8 | Vorschriften, wie wird es mit diesen gehalten? |
Vorschrifften oder Schul Zedel werden jhnen aus der H Schrifft gegeben |
II.9 | Wie lange dauert täglich die Schule? |
Schulzeit des winters dauret jm ganzen von Martiny Biß gegen osteren, Tags Zeit, Morgens von 8 Bis 11 Uhr Mitags von 1 bis 4 Uhr, |
II.10 | Sind die Kinder in Klassen geteilt? |
die Kinder sind in Keine Klassen getheilt |
III. Personal-Verhältnisse. | ||
III.11 | Schullehrer. | |
III.11.a | Wer hat bisher den Schulmeister bestellt? Auf welche Weise? |
||[Seite 3] Es jst schon mehr als eine hundert Jährige Übung das ein Pfarrherr mit Zuzug eines Mans aus Jetwederer Klass der Gemeind Bestelt hat sie werden genent die Stilstände oder Kirchen Raht |
III.11.b | Wie heißt er? |
dises orts Schulmeisters Namme jst Hs Caspar Kübler |
III.11.c | Wo ist er her? |
Er jst ein Burger am Schul ort. |
III.11.d | Wie alt? |
seines Alters 73 Jahr. |
III.11.e | Hat er Familie? Wie viele Kinder? |
seine Familie jst ein Sohn und eine Tochter es sind Beyde Verhäürahtet und jst der Tochter 2 Kinderen groß Vater |
III.11.f | Wie lang ist er Schullehrer? |
Er jst 29 jahr Schul Meister |
III.11.g | Wo ist er vorher gewesen? Was hatte er vorher für einen Beruf? |
Er jst allezeit an semem ort gewesen |
III.11.h | Hat er jetzt noch neben dem Lehramte andere Verrichtungen? Welche? |
Er hat Keinen Beruff dann nur seine Tägliche handarbeit |
III.12 | Schulkinder. Wie viele Kinder besuchen überhaupt die Schule? |
Schul Kinder Besuchen überhaubt die Schul, |
III.12.a | Im Winter. (Knaben/Mädchen) |
Knaben. 8, |
III.12.b | Im Sommer. (Knaben/Mädchen) |
Kaben, 6 |
IV. Ökonomische Verhältnisse. | ||
IV.13 | Schulfonds (Schulstiftung) |
||[Seite 4] Schulfond haben wir Keinen |
IV.13.a | Ist dergleichen vorhanden? | |
IV.13.b | Wie stark ist er? | |
IV.13.c | Woher fließen seine Einkünfte? | |
IV.13.d | Ist er etwa mit dem Kirchen- oder Armengut vereinigt? | |
IV.14 | Schulgeld. Ist eines eingeführt? Welches? |
Schul geld jst eingeführt für die Sommer Schul und wird aus dem Gerlicker Kirchen gut Bezahlt — 2 fl. |
IV.15 | Schulhaus. |
Schuh {haus} haben wir Keines |
IV.15.a | Dessen Zustand, neu oder baufällig? | |
IV.15.b | Oder ist nur eine Schulstube da? In welchem Gebäude? |
der Schulmeister hat die Schul in seinem Eignen Haus er hat aber kein Haußzins |
IV.15.c | Oder erhält der Lehrer, in Ermangelung einer Schulstube Hauszins? Wie viel? | |
IV.15.d | Wer muß für die Schulwohnung sorgen, und selbige im baulichen Stande erhalten? |
der Schulmeister Mus die Schulstuben selber Besorgen, |
IV.16 | Einkommen des Schullehrers. |
Einkommen des Schulmeisters ist Keines an Geld hat er nichts an Kernen hat er — 2 Viertel, |
IV.16.A | An Geld, Getreide, Wein, Holz etc. | |
IV.16.B | Aus welchen Quellen? aus | |
IV.16.B.a | abgeschaffenen Lehngefällen (Zehnten, Grundzinsen etc.)? |
abgeschafften Lehens gefällen Zehenden Grund Zins hat er nichts |
IV.16.B.b | Schulgeldern? | |
IV.16.B.c | Stiftungen? | |
IV.16.B.d | Gemeindekassen? | |
IV.16.B.e | Kirchengütern? | |
IV.16.B.f | Zusammengelegten Geldern der Hausväter? |
abgeschafften Lehens gefällen Zehenden Grund Zins hat er nichts |
IV.16.B.g | Liegenden Gründen? | |
IV.16.B.h | Fonds? Welchen? (Kapitalien) | |
Bemerkungen | ||
Schlussbemerkungen des Schreibers |
Weiters haben wir Anmerkungen Zumachen, Keine |
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Unterschrift |
den 22ten Hornung 1799 |