Braunau (Transkription Nr. 888)

Schulort: Braunau
Konfession des Orts: gemischt konfessionell
Signatur der Quelle: BAR B0 1000/1483, Nr. 1463, fol. 419-420
Standort: Bundesarchiv Bern
Kanton 1799: Thurgau
Distrikt 1799: Tobel
Agentschaft 1799: Braunau
Kirchgemeinde 1799: Märwil, Tobel
Ort/Herrschaft 1750: Gemeine Herrschaft Thurgau (Gerichtsherrschaft des Komturs von Tobel)
Kanton 2015: Thurgau
Gemeinde 2015: Braunau
In dieser Quelle wird folgende Schule erwähnt:
  • Braunau (Niedere Schule, reformiert)

FRAGEN ÜBER DEN ZUSTAND DER SCHULEN AN JEDEM ORTE.

I. Lokal-Verhältnisse.
I.1 Name des Ortes, wo die Schule ist.

BRAUNAU.

I.1.a Ist es ein Stadt, Flecken, Dorf, Weiler, Hof?

Dorf.

I.1.b Ist es eine eigene Gemeinde? Oder zu welcher Gemeinde gehört er?

Ja.

I.1.c Zu welcher Kirchgemeinde (Agentschaft)?

Zur Vilila Pfarr Marwyl, deßen Haubtort Affeltrangen ist. Agent-Schaft. BRAUNAU.

I.1.d In welchem Distrikt?

Zum Distrikt Tobel.

I.1.e In welchen Kanton gehörig?

Zum Kanton Thurgäü.

I.2 Entfernung der zum Schulbezirk gehörigen Häuser. In Viertelstunden.

Jnnerthalb des Umkreises der Nächsten Viertelstund, ligen 9. Jnnerthalb des Umkreises der zweyten Viertelstund. 5. Häüser.

I.3 Namen der zum Schulbezirk gehörigen Dörfer, Weiler, Höfe.

Hittingen, Feürhäüsern, Breithen-acker, Ütterschen, Hölzli, Hizlisweiß, Hohenreüthe, Reimensperg.

I.3.a Zu jedem wird die Entfernung vom Schulorte, und

Hittingen, Feürhäüseren, Breithenaker, u: Hölzli, sind von Schulort 1. Viertelstund entfernt, Hizlisweiß, Horeüthe, Reimensperg, 2. Viertelstund.

I.3.b die Zahl der Schulkinder, die daher kommen, gesetzt.

9.

I.4 Entfernung der benachbarten Schulen auf eine Stunde im Umkreise.
I.4.a Ihre Namen.

Märwyl.

I.4.b Die Entfernung eines jeden.

1. Stunde.

II. Unterricht.
II.5 Was wird in der Schule gelehrt?

Buchstabieren, Leßen, Schreiben u: Singen.

II.6 Werden die Schulen nur im Winter gehalten? Wie lange?

Ja. 15. Wochenlang.

II.7 Schulbücher, welche sind eingeführt?

||[Seite 2] Namenbüchle, Christlicher, Catechismus, Zeügnußen Buch, Testament, u: etwa auch Zeitungen

II.8 Vorschriften, wie wird es mit diesen gehalten?

Sie enthalten Sprüche Hi. Schrift, kurze Liedlein Gebether.

II.9 Wie lange dauert täglich die Schule?

3. Stund Vor — u: 3. Stund Nachmitag.

II.10 Sind die Kinder in Klassen geteilt?

bisher nachnicht.

III. Personal-Verhältnisse.
III.11 Schullehrer.
III.11.a Wer hat bisher den Schulmeister bestellt? Auf welche Weise?

Die Schul-Gemeind u: der Pfarer.
Nach abgelegten EXAMEN.

III.11.b Wie heißt er?

Hs: HEINRICH WEYMANN.

III.11.c Wo ist er her?

Aus dem Schochen, der Pfarey, Turbenthall.

III.11.d Wie alt?

25. Jahr.

III.11.e Hat er Familie? Wie viele Kinder?

Ja. 2.

III.11.f Wie lang ist er Schullehrer?

5. Jahr sietdem dermahliger Schulmeister Br: von Braunau. gestorben.

III.11.g Wo ist er vorher gewesen? Was hatte er vorher für einen Beruf?

Jn meines Vaters Haus. Jch legte mich von meiner Frühen Jugend auf die Geschäfte die mich zu meinem jezigen Beruf vorbereithen.

III.11.h Hat er jetzt noch neben dem Lehramte andere Verrichtungen? Welche?

Ja. Vorschriften machen Rechnen

III.12 Schulkinder. Wie viele Kinder besuchen überhaupt die Schule?

29.

III.12.a Im Winter. (Knaben/Mädchen)

Knaben 19. Mädchen 10.

III.12.b Im Sommer. (Knaben/Mädchen)

wird keine Schule gehalten

IV. Ökonomische Verhältnisse.
IV.13 Schulfonds (Schulstiftung)
IV.13.a Ist dergleichen vorhanden?

||[Seite 3] Ja.

IV.13.b Wie stark ist er?

600. fl.

IV.13.c Woher fließen seine Einkünfte?

aus den Zinsen.

IV.13.d Ist er etwa mit dem Kirchen- oder Armengut vereinigt?

Nein.

IV.14 Schulgeld. Ist eines eingeführt? Welches?
IV.15 Schulhaus.

Jch halte in einer mir angewisenen gewöhnlichen Wohnstube Schul.

IV.15.a Dessen Zustand, neu oder baufällig?
IV.15.b Oder ist nur eine Schulstube da? In welchem Gebäude?
IV.15.c Oder erhält der Lehrer, in Ermangelung einer Schulstube Hauszins? Wie viel?
IV.15.d Wer muß für die Schulwohnung sorgen, und selbige im baulichen Stande erhalten?
IV.16 Einkommen des Schullehrers.

Wochentlich 1 fl. 52 xr.

IV.16.A An Geld, Getreide, Wein, Holz etc.

nichts.

IV.16.B Aus welchen Quellen? aus

Aus wohlthätigen Stiftungen meist aber aus von vermöglicheren, u: auch gemeinen Leüthen aus gutem Trieb zusamen gelegten Geld.

IV.16.B.a abgeschaffenen Lehngefällen (Zehnten, Grundzinsen etc.)?
IV.16.B.b Schulgeldern?
IV.16.B.c Stiftungen?
IV.16.B.d Gemeindekassen?
IV.16.B.e Kirchengütern?
IV.16.B.f Zusammengelegten Geldern der Hausväter?
IV.16.B.g Liegenden Gründen?
IV.16.B.h Fonds? Welchen? (Kapitalien)
Bemerkungen
Schlussbemerkungen des Schreibers

Das Schul gut zu Braunau. Bestuhnde bis Anno 1739. aus. 180 fl. Von denen Hundert Achzig Gulden, könen wir {nicht} Schreiben wers zusamen geleget habe, dann wir haben keine Schriften davon.
* Von Hs: Ulrich Dikenmann. von Braunau. in die Schul vermachet. 20 fl.
Von Seite der Schul gemeine zusamen gelegt, 16. fl.
Von Hr. Leüthennamt u: Richter Hs: Ulrich Heüsli v: Br: 50. fl.
Johannis Karzer. zu Braunau. 30. fl.
Weiland Herr Pfarrer u: Kammer: Kilchsperger. 35. fl.
Von Frau Adelheit Freyenmuth Hs. Haubtm: Heüslins sel: Frauen. 25. fl.
Von Magdalena Thomem, aus der Breite, 20. fl.
Von Johannis Rosenberger. v: Br: 40. fl.
Von Pfleger Heüsle. v: Br: 60. fl.
Von Frau Susanna Barbara Schärer. von Hittingen. 100. fl.
Von Johannis Müllers Frau sel: v: Braunau. 11. fl.
Den: 29. Febr. E: E: Schul gemeind wieder zusamen gelegt a: gew. 13. fl.
Suma. 600. fl. **

Unterschrift

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